2024-06-13T13:28:56.339Z

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Ein Joker wird zum Trumpf: Der eingewechselte Daniel Baierle traf für den TSV in Waldstetten zum Ausgleich.  Foto: Archiv Günter Bergmann
Ein Joker wird zum Trumpf: Der eingewechselte Daniel Baierle traf für den TSV in Waldstetten zum Ausgleich. Foto: Archiv Günter Bergmann

TSV Weilimdorf: Per Ping-Pong-Tor zum Punktgewinn

Die Weilimdorfer punkten gegen Waldstetten

Trotz einer verschlafenen ersten Halbzeit weiß der TSV Weilimdorf in Waldstetten zu überzeugen.

Es gibt nicht gerade viele Mannschaften in der Fußball-Landesliga, die sich darauf freuen, Gegner des TSGV Waldstetten zu sein. Immerhin hat der Club in der aktuellen Runde mehrfach bewiesen, dass er durchaus zu den Titelanwärtern gerechnet werden kann. Allerdings zeichnet die „Löwen“, wie sich die Waldstettener selbst bezeichnen, in der aktuellen Runde eine gewisse Heimschwäche aus. Zwei von zwei Niederlagen hat der TSGV auf dem eigenen Platz erlitten – und durfte am Sonntag froh sein, dass nicht noch eine dritte dazugekommen ist. Denn obwohl der TSV Weilimdorf, der im Stadion am Brunnenweg zu Gast war, die erste Halbzeit fahrlässig verschlief, hätte er nach den insgesamt 94 Minuten durchaus auch als Gewinner vom Platz gehen können. Immerhin reichte es für einen Punktgewinn – auch wenn es dafür erst eine deutliche Ansage seitens der Sportlichen Leitung und dann einen etwas seltsamen Treffer gebraucht hat.

Porubek verbietet lange Bälle

In den ersten 45 Minuten hatte jedenfalls wenig bis gar nichts darauf hingedeutet, dass die Nord-Stuttgarter auch nur ansatzweise einen Stich machen würden. Denn in der Offensive fand der TSV Weilimdorf praktisch nicht statt. Außer einem Schuss von Sandro Villani, der den Waldstettener Keeper Bernd Stegmaier aber vor keine allzu großen Probleme stellte, gab es keine einzige Szene, in denen auch nur annähernd die Chancen auf ein wenig Torgefahr bestand. Und als Villani schließlich doch den TSGV-Torwart zum Eingreifen zwang, tickte bereits die Nachspielzeit der ersten Hälfte herunter. Dazu kam, dass die Gäste zunächst auch in der Defensive keinen Zugriff bekamen. In der 6. Minute verfehlte Patrick Stöppler das Weilimdorfer Tor nur knapp. Fünf Minuten später musste TSV-Schlussmann Dominik Ferdek gegen Stöppler klären und hatte zudem noch das Glück, dass Arda Cetinkaya den Nachschuss nur ans Außennetz setzte. Doch mit Chance Nummer drei machten die Platzherren Tor Nummer eins. In der 30. Minute durfte sich Tobias Kubitzsch, nach Pass von Stöppler von allen Gegenspielern verlassen, die Ecke aussuchen. Er entschied sich für die unten links – Ferdek war geschlagen.

Nun wird es wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben, warum sich bei den „Löwen“ nach dem Führungstreffer eine Art Beißhemmung einstellte. Die Platzherren gingen nicht mehr so konsequent in die Zweikämpfe, gaben ihre Vorherrschaft im Mittelfeld häppchenweise an den Gegner ab und leisteten so den zunächst recht hilflos wirkenden Weilimdorfern effektive Aufbauhilfe. Allerdings brauchte es noch etwas mehr, um die Nord-Stuttgarter ins Rollen zu bringen. Nämlich eine klare Anweisung von Manfred Porubek, dem Sportliche Leiter des TSV. „Ich habe meiner Mannschaft verboten, in der zweiten Halbzeit die langen Bälle zu spielen. Ab da wurde es besser“, sagte Porubek.

Baierle trifft zum Ausgleich

Stimmt. Denn den zweiten Durchgang gingen die Gäste deutlich engagierter und zielstrebiger an. In der 47. Minute hatte sich Andreas Simic schön durchgesetzt, fand für sein Zuspiel aber keinen Abnehmer. Der TSGV hatte sich dagegen darauf verlegt, den Gegner kommen zu lassen und im Bedarfsfall auszukontern. Doch in der 51. Minute klärte Ferdek gegen Kubitzsch, in der 56. Minute musste Florian Sprenger eine Einschussmöglichkeit von Stöppler vereiteln, und in der 68. Minute rettete Aaron Nkansah gegen Cetinkaya in höchster Not für seinen bereits geschlagenen Keeper. Doch kurz vor dieser Szene waren auch die Weilimdorfer ganz nah an einem Treffer dran gewesen. Nach einem Eckstoß von Madenhager Woldezion hatte Carmine Pescione abgezogen. Der Ball wurde aber auf der Torlinie von den Waldstettenern abgeblockt. „Für mich war das ein klares Handspiel“, meinte Porubek. Für den Unparteiischen Mirko Doll war es das nicht – er ließ weiterlaufen.

Dass es dann aber doch noch mit dem Ausgleich klappte, dazu gehörte ein bisschen Glück. Der eingewechselte Daniel Baierle war in der 72. Minute nach Pass von Pescione so frei vor dem gegnerischen Schlussmann zum Schuss gekommen wie Kubitzsch in Hälfte eins. Wichtiger Unterschied: Im Gegensatz zu dem Waldstettener schoss der Weilimdorfer den Keeper an. Allerdings profitierten Baierle und sein Team von einem nun folgenden Ping-Pong-Spiel. Von Torwart Stegmaiers Körper prallte das Spielgerät zurück an Baierles Bein, um seinen Weg von dort aus zum 1:1 ins Tor der TSGV fortzusetzen.

Nun setzte der Treffer zwar weitere Kräfte bei den Nord-Stuttgartern frei, aber zu mehr Zielgenauigkeit verhalf er nicht. Güney Cömert per Kopf, Patrick Härle per Fuß und Woldezion per Freistoß verpassten es, das Remis noch in einen Sieg umzuwandeln. Porubek war nach Abpfiff trotzdem zufrieden. „Wir hätten zwar noch gewinnen können, aber es ist nicht so schlimm, dass wir es verpasst haben“, sagte der Sportliche Leiter. „Unser Vorrundenziel haben wir vergangene Woche schon erfüllt. Alles andere ist Zugabe.“

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Aufrufe: 019.11.2018, 14:30 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor