2024-05-29T12:18:09.228Z

Allgemeines
Josip Sesar (rechts) vergab  beim Spiel in Dorfmerkingen die erste und einzige Tormöglichkeit der Weilimdorfer. Foto: Archiv Günter E. Bergmann
Josip Sesar (rechts) vergab beim Spiel in Dorfmerkingen die erste und einzige Tormöglichkeit der Weilimdorfer. Foto: Archiv Günter E. Bergmann
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TSV Weilimdorf: Letzte Lehrstunde vor dem Ferienbeginn

Der TSV Weilimdorf kommt gegen Dorfmerkingen unter die Räder

Der TSV Weilimdorf verabschiedet sich mit einem 0:5 bei Spitzenreiter Dorfmerkingen in die Pause.

So, das war es dann mit dem Fußball-Landesligajahr 2016. Seit Sonntagabend 16.30 Uhr haben die Kicker der 16 in dieser Spielklasse versammelten Mannschaften Winterpause. Für manche eine Zeit der Erholung, für andere eine Zeit der Besinnung, und für den TSV Weilimdorf bestimmt eine Zeit, in der es eine ganze Menge Hausaufgaben zu machen gilt. Denn vor dem Ferienbeginn bekamen die Nord-Stuttgarter beim Tabellenführer SF Dorfmerkingen eine Lehrstunde allererster Güte verpasst. Der Spitzenreiter setzte sich mit 5:0 durch und führte dem Team von Marco Scheel dabei nicht nur dessen Defizite vor Augen, sondern demonstrierte dabei auch noch, wie erfolgreicher Landesligafußball funktionieren kann.

Lektion eins: Geschlossene Abwehrarbeit. Das Umschalten von Angriff auf Abwehr und umgekehrt funktionierte bei den Sportfreunden ebenso schnell wie geschlossen. Verloren die Dorfmerkinger den Ball, dann wurde dem Gegner durch frühes Pressing am Spielaufbau gehindert. Nur ein einziges Mal gelang es den Nord-Stuttgartern, diesen Riegel zu durchbrechen. In der 10. Minute passte Iheb Ben-Abdallah auf den rechten Flügel des TSV zu Andreas Simic. Der legte mustergültig auf Josip Sesar quer, der das Ziel allerdings verfehlte. „Wenn man sich in 90 Minuten nur eine einzige Torchance erspielt, dann ist es schwer, zu gewinnen“, urteilte TSV-Trainer Marco Scheel. Außer, man hält den Kontrahenten ebenfalls vom Tor weg – was dem TSV nicht gelang. In der 21. Minute eroberten sich die Gäste dreimal am eigenen Strafraum den Ball, um in prompt wieder zu verlieren. Erst dann zog SF-Stürmer Daniel Nietzer in zentraler Position vom Strafraumrand aus ab, fand die Lücke im Getümmel und beschleunigte das Spielgerät so, dass es knapp neben dem Pfosten im Weilimdorfer Tor einschlug.

Weilimdorf macht sich durch Ballverluste das Leben schwer

Womit wir zu Lektion Nummer zwei kommen: Der Spielaufbau. Die Platzherren agieren variantenreich. Dribbling, weite Bälle in die Spitze oder auf die Flügel oder zielgerichtete Kombinationen. Und das alles sehr, sehr schnell. Beim 2:0 in der 24. Minute überlief Jan Hasenmaier die Abwehr der Nord-Stuttgarter und legte auf Nietzer quer, der den Ball mustergültig für den heranstürmenden Patrick Weiß servierte. Der Ex-Profi vollendete mit einem schönen Schuss – TSV-Torwart Martin Bächler war chancenlos. Solcherlei Fußballkunst war bei den Weilimdorfern nicht zu sehen, obwohl das Potenzial eigentlich vorhanden ist. Es mag sich nicht jedem erschließen, dass die Nord-Stuttgarter Akteure in ihren Reihen haben, die im übertragenen Sinne auf eine Bierdeckel drei Gegenspieler austanzen können, dann aber nicht in der Lage sind, einen fehlerfreien Pass über zehn Meter an den eigenen Mann zu bringen. Mit zahlreichen Ballverlusten machte sich der TSV das Leben noch schwerer als es durch die konsequente Abwehrarbeit der Platzherren ohnehin war.

Lektion Nummer drei: Der Abschluss. Wenn sich eine Chance bietet, dann sollte man sie auch nutzen. Die Weilimdorfer hatten wie bereits erwähnte eine, die Dorfmerkinger deren acht, von denen sie allerdings fünf verwerteten. In der 77. Minute brach Nietzer mit dem 3:0 die letzten Reste des Weilimdorfer Widerstandswillens. Nach Zuspiel in die Tiefe von Felix Gruber tauchte Nietzer frei vor Bächler auf, um spielte den Keeper und schob ein. In der 88. Minute verwertete Peter Niederer nach einem Eckstoß eine schludrige Abwehr der Weilimdorfer zum 4:0, ehe Patrick Kurz eine Minute später nach einem Konter das 5:0 nachlegte. Pech hatten die Platzherren noch in der 13., der 31. und der 61. Minute gehabt. Erst setzte Philipp Schiele einen Freistoß an den Pfosten, dann verfehlte Tim Brenner frei vor Bächler das Tor, und selbst der Ex-Profi Weißenberger hatte nach einem Eckstoß und einer unfreiwilligen Vorlage durch TSV-Innenverteidiger Güney Cömert freistehend vorbeigeköpft.

Nichtabstiegsplätze sind nur vier Punkte entfernt

Es war die achte Niederlage des Aufsteigers im 17. Spiel der Saison. Allerdings haben vier Mannschaften im Klassement mehr Pleiten auf dem Konto. Das Problem ist aber auch, dass keine Mannschaft so wenige Siege errungen hat wie der TSV. Doch noch sind die Nichtabstiegsplätze nur vier Punkte entfernt. Es wäre also angeraten, wenn der TSV in der Winterpause seine Lektionen lernen würde. Schließlich wird dieses Wissen im Jahr 2017 noch 13-mal abgefragt.

Ausführliche Tabelle in der Landesliga Staffel II

1.
Sportfreunde Dorfmerkingen 17 12 3 2 42 : 11 31 39 2.
TSV Weilheim/Teck 17 11 4 2 45 : 19 26 37 3.
SG Bettringen (Auf) 17 9 4 4 32 : 23 9 31 4.
TV Echterdingen 17 10 1 6 28 : 24 4 31 5.
1. FC Heiningen (Ab) 16 8 6 2 40 : 21 19 30 6.
TSV Köngen 17 7 3 7 26 : 32 -6 24 7.
TSV Bad Boll 17 6 5 6 30 : 25 5 23 8.
SV Ebersbach/Fils 17 6 4 7 28 : 28 0 22 9.
TSV Blaustein 17 6 4 7 27 : 29 -2 22 10.
FV 09 Nürtingen 17 6 4 7 22 : 31 -9 22 11.
TSGV Waldstetten 17 5 4 8 17 : 24 -7 19 12.
TSG Hofherrnweiler-Unterrombach 17 5 3 9 20 : 24 -4 18 13.
SC Geislingen 17 5 3 9 17 : 24 -7 18 14.
TSV Weilimdorf 17 3 6 8 24 : 43 -19 15 15.
TSV Neu-Ulm (Auf) 16 4 1 11 16 : 31 -15 13 16.
1. FC Eislingen (Auf) 17 4 1 12 9 : 34 -25 13

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Aufrufe: 028.11.2016, 14:00 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor