2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Gerry Ott über seinen Rücktritt beim TSV Waldenbuch. Foto: Archiv Yavuz Dural
Gerry Ott über seinen Rücktritt beim TSV Waldenbuch. Foto: Archiv Yavuz Dural

TSV Waldenbuch: „Die Qualität war nicht mehr tragbar“

Gerry Ott zu seinem Rücktritt als Trainer der Bezirksliga-Fußballer des TSV Waldenbuch

Gerry Ott hat sein Traineramt beim Bezirksligisten TSV Waldenbuch abgegeben. Im Interview äußert er sich zu seinem Rücktritt.

Fast drei Jahre lang war Gerry Ott Trainer der Fußballer des TSV Waldenbuch. Nach seinem Einstieg im Januar 2015 konnte er den Abstieg in die Kreisliga A nicht mehr verhindern, führte die Mannschaft dann aber souverän zurück in die Bezirksliga Böblingen/Calw und dort auf einen starken vierten Abschlussplatz. Nun, in der aktuellen Krise, ist der 62-Jährige zurückgetreten. „Ich sehe keinen Silberstreifen mehr am Horizont“, begründet er im Interview seine Entscheidung.

Herr Ott, Sie haben nach fünf Spielen ohne Sieg und dem Rutsch in die Abstiegszone die Reißleine gezogen. Wie schwer ist Ihnen dieser Schritt gefallen?

Gerry Ott: Wirklich sehr, sehr schwer.

Warum haben Sie ihn trotzdem gemacht?

Ott: Weil es keinen anderen Ausweg mehr gab. Die Qualität auf dem Spielfeld war für mich nicht mehr tragbar. Man kann auch nicht immer nur reden und es passiert nichts. Und weil man schlecht ein Team davonjagen kann, ist es besser, wenn einer geht.

Die Verantwortlichen wollten Sie zum Weitermachen überreden. Warum ist ihnen das nicht gelungen?

Ott: Ich sehe keinen Silberstreifen mehr am Horizont. Schon bei unserem 2:0-Sieg gegen Nagold Mitte September haben wir dermaßen schlecht gespielt. Das hat sich bis jetzt fortgesetzt.

Wie groß waren Ihre Befürchtungen vor der aktuellen Saison, dass die Mannschaft so in die Bredouille geraten würde?

Ott: Es gab keine. Wenn die Spieler ihre normalen Leistungen abrufen würden, würde die Mannschaft nicht da hinten stehen.

Was liegt das grundsätzliche Problem?

Ott: Die Spieler sind nicht bereit, ein paar Prozent mehr herauszuholen. Vielleicht haben viele gedacht, dass es nach dem Aufstiegsjahr und Platz vier in der vergangenen Saison einfach so locker weitergeht.

"Vom Fußball brauche ich jetzt erst einmal großen Abstand"

Was haben Sie alles versucht, um diesem Problem Herr zu werden?

Ott: Einzelgespräche geführt, Mannschaftssitzungen anberaumt, die Aufstellung variiert. . .

Wie schwer wiegt der Langzeit-Ausfall des Torjägers Mark Schildt?

Ott: Er würde jeder Mannschaft fehlen, klar. Aber wir haben den Aufstieg ohne ihn geschafft und auch die Hinrunde der vergangenen Saison ohne ihn bestritten. Ich lasse das als Ausrede einfach nicht gelten. Fakt ist aber auch, dass die Mannschaft Ausfälle wie jene von Patrick Schild, Nandor Kovacs, Christian Schuldt oder Dario Ciavarella, die immer mal wieder privat oder beruflich passen müssen, nicht verkraftet.

Was muss passieren, damit das Team dieser Abwärtsspirale wieder entkommt?

Ott: (lacht) Wenn ich das wüsste, wäre ich nicht gegangen.

Und wie werden Sie nun Ihre freien Trainingsabende und Sonntage verbringen?

Ott: Ich werde meiner Frau helfen, ob sie es will oder nicht, und mich um meinen Enkel kümmern. Vom Fußball brauche ich jetzt erst einmal großen Abstand.


Das Gespräch führte Susanne Degel

PERSÖNLICHE DATEN

Hochgeladen von: Daniel Kirsch Gerry Ott Position: unbekannt Geburtsdatum: () Nationalität: Größe: - Gewicht: - Profilaufrufe: 451

TRAINERSTATIONEN

S S U N T P PpS Gesamt-Statistik 91 40 23 28 +26 143 1,57 17/18 TSV Waldenbuch
Bezirksliga BB/Calw Trainer 10 2 3 5 9:14 9 0,90 16/17 TSV Waldenbuch
Bezirksliga BB/Calw Trainer 28 12 8 8 68:58 44 1,57 15/16 TSV Waldenbuch
Kreisliga A2 BB/Calw Trainer 28 22 6 0 72:24 72 2,57 14/15 TSV Waldenbuch
Bezirksliga BB/Calw Trainer 25 4 6 15 26:53 18 0,72

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Aufrufe: 07.11.2017, 15:00 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor