2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Liridon Rrecaj wird demnächst zum zweiten Mal in seiner Laufbahn für den SC Ichenhausen auflaufen. Für den SC Bubesheim spielen künftig der bisher im Tor der Königsblauen stehende Simon Zeiser und Innenverteidiger Mario Lacic.	  F: Ernst Mayer/Philipp Wehrmann
Liridon Rrecaj wird demnächst zum zweiten Mal in seiner Laufbahn für den SC Ichenhausen auflaufen. Für den SC Bubesheim spielen künftig der bisher im Tor der Königsblauen stehende Simon Zeiser und Innenverteidiger Mario Lacic. F: Ernst Mayer/Philipp Wehrmann

Trikottausch unter Torhütern

Zeiser wechselt vom SC Ichenhausen nach Bubesheim, von dort zieht es Rrecaj zurück in die Landesliga

Es kommt nicht allzu häufig vor, dass die beiden (nach Spielebene und Platzierung) besten Fußballmannschaften in einer Region ihre Torhüter tauschen. Dafür ist normalerweise die Position zu sensibel, die Dichte an guten Leuten zu gering, die sportlichen Rivalitäten zu groß. Eine derartige Geschichte kann ohnehin nur ablaufen, wenn sich die handelnden Personen verstehen.

Genau das ist seit Jahren gegeben im Verhältnis zwischen Rudi Schiller, dem sportlichen Leiter des Landesligisten SC Ichenhausen, und Karl Dirr, dem Abteilungsleiter des Bezirksligisten SC Bubesheim. Und so kommt es jetzt zum Trikottausch unter den Torhütern Simon Zeiser und Liridon Rrecaj.

Der Ursprung der Geschichte liegt ein paar Monate zurück. Nachdem Liridon Rrecaj bei der TSG Thannhausen aufgehört hatte und beim SCB gelandet war, trafen er und Dirr zunächst eine Vereinbarung für den Rest der laufenden Runde und später dann bis Ende der kommenden Spielzeit. Diese Vertragslaufzeit war dem Funktionär jedoch nicht genug. Sein Lieblings-Mantra lautet „Nachhaltigkeit“ und deshalb wollte er Rrecaj noch länger an den Verein binden. Genau das aber habe ihm Rrecaj „aus nachvollziehbaren Gründen“, wie Dirr betont, nicht zusichern können.

Grundsätzlich, so berichtet Dirr, sei die Torwartfrage in Bubesheim also gar nicht auf der Agenda gestanden. Es habe ja auch alles gepasst mit Rrecaj. „Der Junge ist charakterlich top, hat unter anderem von der F-Jugend weg das Torwarttraining gemacht, sein Beliebtheitsgrad im Verein ist hoch“, sagt der Spartenchef. Bleibt die Sache mit der Nachhaltigkeit. Und hier kommt Simon Zeiser ins Spiel. Ein guter Mann zweifellos, dazu ein Bubesheimer Eigengewächs, das von der F-Schüler bis in den Erwachsenenbereich das SCB-Trikot getragen hatte. Außerdem stand das Gerücht im Raum, er hege Wechselgedanken. Dirr: „Dann ist es nicht nur legitim, dass ich mich mit ihm unterhalte, dann gehört es sogar zu meinen Aufgaben als Verantwortlicher, dass ich der Geschichte nachgehe. Er war in dieser Situation auch der einzige Torwart, mit dem ich Gespräche führen wollte.“

Dirr und Schiller legen unisono Wert auf die Feststellung, dass sie seit langem ein kameradschaftliches Verhältnis pflegen und sich in dieser Sache jederzeit gegenseitig informiert haben. Auch unter den Torhütern habe jede Seite immer über den aktuellen Stand der Dinge Bescheid gewusst.

Und so wird Zeiser zum 1. Juli Torhüter in Bubesheim – und nebenbei noch Assistent von Coach Marvin Länge. Der Schlussmann äußerte sich zu seinem Wechsel diplomatisch: „Ich habe mittlerweile zwei Heimatvereine – Bubesheim und Ichenhausen. Das darf man sagen nach fünfeinhalb Jahren im königsblauen Trikot.“

Ein weiterer Fixpunkt in der Abteilung Torvermeidung des SC Bubesheim soll ab der neuen Runde Mario Lacic werden. Der 22-jährige Innenverteidiger kam vor drei Jahren aus Kroatien nach Deutschland und ist Stammkraft in der Bezirksliga-Mannschaft des SSV Ulm 1846. Als Trumpfkarte im Werben um den talentierten Spieler hatten die Bubesheimer ein berufliches Angebot in der Tasche; Anfang August wird Lacic eine Tätigkeit bei einem ortsansässigen Unternehmen aufnehmen. Lacic bestätigt, dass ihm diese Perspektive mehr bedeutete als kurzfristig besser dotierte Angebote einiger anderer Vereine.

Unterdessen ist klar, dass den fünf bereits bekannten Spielerabgängen beim SC Ichenhausen weitere folgen werden. Namentlich fix ist die Rückkehr von Maximilian Lamatsch zum FC Günzburg. Das bestätigt der Sportleiter des Kreisligisten, Steffen Hasenfus. Dort war Lamatsch schon, ehe er sich den Königsblauen angeschlossen hatte und dort trainiert er aktuell auch immer noch die C-Junioren. Ebenfalls ein offenes Geheimnis ist, dass Abwehrspieler Christoph Schiller mindestens mit dem Absprung liebäugelt. Bestätigt ist in dieser Personalie nichts, Insider glauben aber zu wissen, dass der 25-Jährige dem Hindenburgpark nach sieben Spielzeiten definitiv Ade sagen wird.

Aufrufe: 017.5.2018, 07:08 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor