2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
In Sieger-T-Shirts  eingekleidet feiern die Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 den Gewinn des Bitburger Kreispokals. , Foto: Plum
In Sieger-T-Shirts eingekleidet feiern die Fußballer des SV Bergisch Gladbach 09 den Gewinn des Bitburger Kreispokals. , Foto: Plum

Training für die Siegermentalität

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Der Fußball-Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09 bejubelt nach dem 4:1-Finalsieg gegen den Bezirksligisten FV Wiehl den Gewinn des Fußball-Kreispokals. Am Wochenende geht es für die Elf von Trainer Schacht in der Meisterschaft weiter.

Bergisch Gladbach. Spätestens am Donnerstagnachmittag ging sein Blick schon wieder nach vorne. Während seine Spieler noch den Gewinn des Fußball-Kreispokals feierten, dachte Trainer Dietmar Schacht bereits über die nächste Aufgabe in der Mittelrheinliga nach. Der SV Bergisch Gladbach 09 muss beim SV Nierfeld antreten, Drittletzter gegen Vorletzter — das hört sich bereits am sechsten Spieltag nach Abstiegskampf an (Sonntag, 15.30 Uhr, Kunstrasenplatz Gemünd). Es geht also Schlag auf Schlag weiter. Zeit zum Durchatmen bleibt da kaum. „Schon während der Woche habe ich mir Gedanken über die Begegnung in der Meisterschaft gemacht. Wir sind vorbereitet, das ist eine wichtige Partie. Niefeld ist ein gefährlicher Gegner. Bei Heimspielen herrscht dort oft Volksfest-Charakter”, sagt Schacht.

Starker Beginn

Trotz allen Ärgers über die Terminierung des Pokalendspiels wird dem 51-Jährigen der 4:1-Sieg gegen den starken Bezirksligisten FV Wiehl gefallen haben. Besonders die Anfangsphase des Favoriten war beeindruckend. Nach einer Schrecksekunde zu Beginn und einer guten Parade von Torhüter Michael Cebulla dominierten die Bergisch Gladbacher das Aufeinandertreffen. Zur Halbzeit war das ungleiche Duell bereits entschieden. Anton von Lampe (2) und Kevin Reuter hatten mit ihren Treffern zum 3:0 für klare Verhältnisse gesorgt. Wiehl war mit diesem Zwischenstand noch gut bedient. Nach dem Wechsel nahm der Mittelrheinligist etwas Tempo aus seinem Auftritt. Der Titelverteidiger aus Wiehl kam besser in die Begegnung — trotzdem gelang Innenverteidiger Thomas Schlösser noch das 4:0. Dass Radion Miller nach 67 Minuten noch das 1:4 erzielte, war nur eine Randnotiz.

Schacht bekam das überflüssige Gegentor von der Tribüne mit, weil er sich zuvor mit dem gegnerischen Trainer Ingo Kippels einen verbalen Schlagabtausch geliefert hatte. Schacht beschreibt die Vorgänge so: „Mein Kollege hat mehrfach eine Rote Karte für Kevin Reuter gefordert. Das war völlig übertrieben. Ich musste meinen Spieler schützen, auch das ist meine Aufgabe als Trainer. Meiner Meinung nach ist so ein Verhalten niveau- und respektlos. Aber es sagt ja schon einiges aus, dass er uns nachher nicht mal zum Erfolg gratuliert hat. Naja, egal. Gestern habe ich mich geärgert, heute kann ich darüber schmunzeln.”

Weniger glücklich war der Ex-Profi jedoch auch einige Stunden später mit dem gesamten Ablauf der Veranstaltung. Dass der Termin aus seiner Sicht drei Tage vor einem wichtigen Meisterschaftsspiel unglücklich geplant war, hatte er bereits betont. Dass das Endspiel jedoch erst mit 90-minütiger Verspätung beginnen konnte, ließ seinen Puls noch einmal in die Höhe steigen. Der Grund für die Verzögerung: Das Spiel um Platz drei sowie das Frauenfinale waren jeweils in die Verlängerung gegangen. „So etwas Unprofessionelles habe ich selten erlebt”, sagte Schacht. „Aber egal, jetzt müssen wir nach vorne schauen.”

Es ist meistens ein gutes Zeichen, wenn Schacht für eine Generalkritik bereit ist. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass der Wendepunkt erreicht ist. Es soll wieder aufwärts gehen beim SV Bergisch Gladbach 09. Schacht geht voran, Schacht kämpft dafür. Auch verbal. Deshalb ließ er auch nicht die Kritiken gelten, die seinem Team beim 2:4 zuletzt gegen die Reserve von Alemannia Aachen mangelnden Teamgeist vorgeworfen hatten: „Damit habe ich die Mannschaft konfrontiert. Und ich denke, sie hat die richtige Antwort gegeben.” Weitere Argumente sollten jedoch folgen. Am besten schon am Sonntag in Niefeld. Das Selbstbewusst ist auf jeden Fall zurück, das zeigt Schachts Schlusswort: „Wir sind der SV Bergisch Gladbach 09! So wollen wir dort auftreten.”

Aufrufe: 04.10.2013, 19:38 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Sven WinterschladenAutor