2024-05-16T07:18:09.875Z

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Schlussstrich nach neun Spielen: Frank Kocur und der SC Kappel
Schlussstrich nach neun Spielen: Frank Kocur und der SC Kappel – Foto: Daniel Thoma

Trainer-Duo tritt beim SC Kappel zurück

Frank Kocur und Maik Fritzsche hören beim Fußball-A-Kreisligisten auf +++ Nachfolge noch offen

Die Mitteilung des SC Kappel traf in der Nacht auf Mittwoch im Mailpostfach ein: „Trainerrücktritt beim SC Kappel“, lautet die Betreffzeile, was beinhaltet, dass Frank Kocur und Maik Fritzsche beim Fußball-A-Kreisligisten mit sofortiger Wirkung ihr Amt zur Verfügung gestellt haben.

Es war ein kurze Liaison zwischen Verein und dem Trainerteam. Gerade einmal vier Monate waren der ehemalige Oberliga-Kicker des Bahlinger SC, Kocur, und Fritzsche beim SCK tätig, hatten im Sommer die Nachfolge von Claus Kraskovic übernommen. Ihre Bilanz in der Liga liest sich bescheiden: Zwei Siege und sieben Niederlagen stehen zu Buche, bedeutet im Tableau den 15. Rang.

Ein Tiefpunkt war sicherlich die 0:10-Niederlage am vergangenen Wochenende bei Tabellenführer Schapbach. Co-Trainer Maik Fritzsche monierte im Anschluss, dass ihn das Zweikampfverhalten an eine F-Junioren-Mannschaft erinnert habe und hatte bereits angekündigt, dass die Spieler in den kommenden Trainingseinheiten gar nicht erst den Ball an den Fuß bekommen würden, da ihm und Kocur die Basics innerhalb der Mannschaft fehlten. „Dennoch war dieses Spiel nicht entscheidend für ihren Rücktritt“, sagt Oliver Reichelt, Vorsitzender des SCK. Auf die genauen Gründe für den Rücktritt der beiden möchte Reichelt nicht eingehen, „wir haben Stillschweigen vereinbart“, sagt er und ergänzt, dass er und auch seine Vorstandskollegen gerne mit dem Duo Kocur/Fritzsche weitergemacht hätten. „Wir waren von ihrer Arbeit trotz der schwierigen Lage überzeugt“, so Reichelt. Letztendlich habe sich das Trainerduo am Montagabend nach einer gemeinsamen Situationsanalyse mit dem Vorstand für den Rücktritt entschieden.

Fakt ist: In den vergangenen Wochen kritisierte Kocur regelmäßig die Einstellung einiger SCK-Spieler: „Es gibt durchaus sehr gute Kicker hier in Kappel, aber beim Fitness-Zustand ist bei einigen noch gewaltig Luft nach oben. Auch elementare Dinge wie Ball stoppen und passen oder der Torabschluss müssen sich gewaltig verbessern, doch fehlt irgendwie der Wille“, hatte Kocur immer wieder betont und vermutet, dass es in der aktuellen Verfassung schwer würde, die Klasse zu halten. Auch hatte der Trainer das Gefühl, dass man sich im Verein kleiner mache, als es eigentlich sein müsse. „Hier werden nicht die eigenen Spieler stark geredet, sondern nur der Gegner“, kritisierte Kocur.

Wer die Nachfolge von Kocur/Fritzsche antreten könnte, ist noch völlig offen. Vorerst wird die Betreuung intern durch den Spielausschuss geleitet. „Genau genommen sind es Ulrich Konrad und ich“, sagt Reichelt. Wobei das Training vorerst Konrad leitet. „Uli kennt die meisten Spieler noch aus seiner Zeit als Juniorentrainer.“ Die Suche nach einem Nachfolger, dessen ist sich Reichelt bewusst, wird nicht einfach werden, „Jeder Interessierte darf sich gerne melden“, so Reichelt, der einen Spielertrainer favorisieren würde, „das ist aber kein Muss“.

Aufrufe: 013.10.2021, 14:02 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor