Tobias Mohr trifft bei neuem Verein auf zwei Ex-Alemannen

Die Bedenkzeit fiel kurz aus. „Keine fünf Minuten“, wie Fußballprofi Tobias Mohr betont. Der 24-Jährige hat am Freitag nach der obligatorischen sportärztlichen Untersuchung einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 beim 1. FC Heidenheim unterschrieben. Der gebürtige Aachener verlässt somit nach eineinhalb Jahren Ligakonkurrent Greuther Fürth und schließt sich dem aktuellen Tabellenvierten der 2. Bundesliga an.

„Heidenheim hatte mich schon länger auf dem Zettel“, sagt Mohr, der beim FCH auf zwei Ex-Profis von Alemannia Aachen trifft: Trainiert wird der Klub von Frank Schmidt, der Tetzer Robert Leipertz sorgt in der Offensive für Torgefahr. „Heidenheim ist jedes Jahr ein bisschen besser geworden. Ich sehe dort für mich eine gute sportliche Perspektive“, unterstreicht der Linksfuß, für den sich der Wechsel auch finanziell lohnt, wie er am Freitag im Gespräch mit der Aachener Zeitung/Nachrichten bestätigt. Mit den Fürthern habe es keine Gespräche über eine Verlängerung des Ende der Saison auslaufenden Papiers gegeben. Die Fürther hätten den Kontrakt um ein weiteres Jahr einseitig verlängern können.

„Sportlich und menschlich bedauern wir diesen Schritt. Wirtschaftlich, das ist ja nichts Neues, benötigen wir in Fürth aber regelmäßige Transfereinnahmen und müssen uns entsprechend mit eingehenden Angeboten beschäftigen“, wird Rachid Azzouzi, Geschäftsführer der „Kleeblätter“, auf der Klub-Homepage zitiert. Die Höhe der Ablösesumme wurde nicht bekanntgegeben.

Dass Mohr sich mit den Heidenheimern seinen Traum von der ersten Bundesliga schon in der kommenden Saison erfüllen wird, ist nicht unwahrscheinlich. Aktuell liegt das Team aus Baden-Württemberg nur vier Zähler hinter Tabellenführer Arminia Bielefeld auf Rang vier. Der Rückstand auf den Zweiten Hamburger SV beträgt nur einen Punkt. „Die Mannschaft gibt nie auf. Der Zusammenhalt ist ähnlich groß wie bei Greuther Fürth. Es wird sich zeigen, wo wir am Ende stehen werden“, sagt Mohr, der am Samstag seine neuen Teamkollegen kennenlernen wird. Nach einer morgendlichen Einheit reist er mit der Mannschaft ins Trainingslager nach Algorfa in Spanien.

Für seinen Ex-Arbeitgeber findet Mohr nur lobende Worte. „Ich blicke auf die Zeit sehr positiv zurück. Es war meine erste Profistation, Rachid Azzouzi hat mir das Vertrauen gegeben. Die Truppe ist super. Ich habe dort den einen oder anderen Freund fürs Leben gefunden“, betont Mohr, fügt aber in einem Atemzug hinzu: „Es ging jetzt alles sehr schnell, aber so ist das Profigeschäft. Ich schaue nach vorne und freue mich auf die neue Herausforderung.“

Für die Fürther bestritt der ehemalige Jugendspieler der Brander Borussia insgesamt 36 Zweitligaspiele. Dabei erzielte er fünf Treffer. Zuvor trug der Neffe des ehemaligen Fußballprofis Jürgen Mohr (1. FC Köln, Hertha BSC Berlin) das Trikot von Regionalligist Alemannia Aachen. „Mit Tobias Mohr konnten wir einen entwicklungsfähigen offensiven Mittelfeldspieler hinzugewinnen, der sowohl auf der Außenbahn als auch im Zentrum eingesetzt werden kann. Nach dem Sprung aus der Regionalliga hat er sich in den vergangenen anderthalb Jahren in Fürth bereits auf Zweitliganiveau bewiesen. Damit sind wir in der Offensive für die verbleibende Rückrunde noch breiter aufgestellt“, erklärt der FCH Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald die Verpflichtung auf der vereinseigenen Homepage.