2024-06-04T08:56:08.599Z

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Engagiert und ehrgeizig: Burgthanns Trainer Tobias Maus hat noch viel vor und sucht Spieler, die mitziehen (Fotot: privat).
Engagiert und ehrgeizig: Burgthanns Trainer Tobias Maus hat noch viel vor und sucht Spieler, die mitziehen (Fotot: privat).

Tobias Maus sucht in Burgthann "letzte Hemden"

Trainer fordert Engagement +++ Fokus auf Jugendarbeit

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Ungefähr ein Jahr ist es her, da war der TSV Burgthann am Nullpunkt angekommen. Nichts ging mehr. Sang- und klanglos aus der Kreisliga abgestiegen, stand es nicht gut um den Traditionsverein aus dem südlichen Nürnberger Land. Dass die Burgthanner mittlerweile wieder po­sitiv in die Zukunft schauen, haben sie zu einem Großteil ihrem Trainer To­bias Maus zu verdanken. Der ehema­lige Club-Spieler hat die Fußballab­teilung in den Monaten nach seinem Amtsantritt im Sommer komplett auf links gekrempelt, dabei den Spielern und Verantwortlichen so Manches ab­verlangt und ist scheinbar noch lange nicht fertig ...

Der vorzeitige Klassenerhalt ist so gut wie geschafft und vor wenigen Wochen erst hat der 37-Jährige seinen Vertrag beim Kreisklassisten um zwei Jahre verlängert, obwohl er auch das Angebot hatte, beim SV Seligenporten die Bezirksliga-Reserve zu trainieren.

Im Sommer war er mit dem Plan an­getreten, den TSV sportlich zu stabili­sieren und wieder zu einem interessan­ten Fußballverein – auch jenseits der Gemeindegrenzen – zu machen. Da­für musste er jedoch zunächst einmal sportliche wie strukturelle Aufbau­arbeit leisten. Viele Gespräche habe er seitdem geführt und dabei vor al­lem versucht, ein neues „Wir-Gefühl von den Kindern über die Vereins­verantwortlichen bis hin zur Mann­schaft“ aufzubauen. Dazu kam die Idee, die Abteilung neu auszurich­ten. „Der Fokus liegt jetzt stärker auf der Jugendarbeit“, betont Maus, des­sen Ziel es ist, den Verein wieder mehr in der Gemeinde zu verankern. Ab so­fort muss klar sein: „Wenn ein Kind in Burgthann aufwächst, dann spielt es beim TSV!“ Um den Verein für die Kids wieder attraktiver zu machen, wurde seitdem unter anderem für die Jugend-Teams ein Mannschaftsbus und einheitliche Trainingskleidung angeschafft.

Verhaltenskodex für TSV-Spieler

Bis all diese Maßnahmen greifen, respektive der TSV genügend quali­fizierte Spieler für die erste Mann­schaft herausbringt, werden aller­dings noch ein paar Jahre vergehen. Maus will aber schon jetzt Erfolg ha­ben und war deshalb in den letz­ten Monaten auch im Herrenbereich nicht untätig. Da sich der Spielerman­gel nicht von heute auf morgen behe­ben lässt, war es Maus‘ erstes Ziel, den Zusammenhalt in der aktuellen ersten und zweiten Mannschaft zu stärken. Dazu hat er gemeinsam mit den Spie­lern einen Verhaltenskodex erstellt, den alle persönlich unterschreiben mussten. Neben Selbstverständlich­keiten wie Pünktlichkeit beinhalten die Verhaltensregeln zum Beispiel auch „sich nach dem Spiel beim Geg­ner in die Gaststätte zu setzen“, er­klärt Maus. Die ersten Ergebnisse die­ser Maßnahmen: „Die Mannschaft ist enger zusammengerückt“, sieht sich Maus bestätigt.

Dabei soll und wird es aber nicht bleiben. Der ehrgeizige Coach („Kreisklasse kann nicht das Ziel sein“) will mit seinem Team auch sportlich vorankommen. Sein Ziel für die neue Saison ist ein schlagfertiger 22-Mann-Kader – und wer dann dabei ist, werden die letzten Spiele in die­ser Saison entscheiden. Engagement und Leidenschaft, das will Maus von seinen Jungs sehen, die den Endspurt laut ihrem Übungsleiter deshalb ru­hig als „Casting“ verstehen dürfen. Denn in Zukunft, betont Maus, „will ich nur noch mit Spielern zusammen­arbeiten, von denen ich das Gefühl ha­be, dass sie ihr letztes Hemd für den TSV geben.“

Aufrufe: 017.5.2014, 13:44 Uhr
K. Kaufmann (Der Bote)Autor