2024-05-02T16:12:49.858Z

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Aschheims Trainer Thomas Seethaler (l.), Hohenlinden-Coach Ralf Santelli (M.) und Haidhausens Kapitän Florian De Prato kämpfen um den Bezirksliga-Aufstieg. Michalek / SV Hohenlinden / SpVgg Haidhausen
Aschheims Trainer Thomas Seethaler (l.), Hohenlinden-Coach Ralf Santelli (M.) und Haidhausens Kapitän Florian De Prato kämpfen um den Bezirksliga-Aufstieg. Michalek / SV Hohenlinden / SpVgg Haidhausen

Titelrennen Kreisliga 3: Kampfansagen von Flo De Prato und Seethaler 

Wer gewinnt die Familienduelle?

Spitzenreiter FC Aschheim hat in der Kreisliga 3 aktuell die besten Aufstiegschancen. Doch die SpVgg Haidhausen und der SV Hohenlinden sind noch in Schlagdistanz. Wer holt am Ende den Titel?

Das Aufstiegsrennen in der Kreisliga 3 verspricht Spannung bis zum Schluss. Alle drei Titelanwärter haben sich im Winter noch einmal verstärkt. Besonders der FC Aschheim und die SpVgg 1906 Haidhausen formulieren ihre Ziele offensiv. Gleich drei hochkrätige Neuzugänge verpflichtete der SV Hohenlinden. Die Lage bei den Titelanwärten im Überblick:

FC Aschheim: Nur ein Contento fehlt noch

Im Sommer startete der FCA eine echte Transferoffensive: Etablierte Bezirksligaspieler wie der erfahrene Stürmer Robert Söltl (SpVgg Feldmoching) oder die Contento-Brüder Vincenzo und Domenico waren nur einige von vielen Verstärkungen. Söltl, neben dem Ex-Schalker David Müller einer von zwei spielenden Co-Trainern, erzielte bisher in 14 Spielen zehn Tore. Auch die weiteren Neuzugänge konnten größtenteils überzeugen. Zwölf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage lautet die stolze Bilanz nach der Hinrunde.

Im Winter verpflichteten die Aschheimer mit Flügelspieler Alessandro Contento (U19 FC Deisenhofen) auch noch den dritten Bruder von Ex-Bayern-Profi Diego Contento. „Das ist ein guter Junge mit Potenzial. Jetzt fehlt uns nur noch ein Bruder“, sagt Trainer Seethaler lachend.

Die Testspiele liefen zufriedenstellend: Gegen Landesligist FC Moosinning gelang ein 0:0, gegen die Kreisligisten SpVgg Feldmoching (2:1) und SV Planegg-Krailling (3:2) gewann die Seethaler-Elf. Bezirksligist TSV Eching schlug den Aufstiegsfavoriten nur knapp mit 4:3. Im letzten Test schoss sich die Mannschaft mit einem 5:1 gegen Kreisklassist FC Neufahrn für die Rückrunde warm (Tore: 3x Domenico Contento, 2x Söltl). Besonders zufrieden zeigte sich der Coach mit dem letzten Spiel: Gegen das tief stehende Neufahrn war die Mannschaft gezwungen, das Spiel zu machen. „Das wird uns auch in der Rückrunde oft bevorstehen“, so der FCA-Trainer.

Am Sonntag, 10. März, (14.30 Uhr) startet der Favorit bei Abstiegskandidat TSV Zorneding in die Rückrunde. Seethaler erwartet ein spannendes Aufstiegsrennen: „Wir haben gute Chancen. Aber Hohenlinden und Haidhausen sind auch sehr gute Mannschaften.“ Das vor der Saison ausgegebene Ziel „oben mitspielen“ wurde inzwischen nach oben korrigiert. Für Seethaler ist klar: „Wer Erster ist, will natürlich aufsteigen.“

SpVgg 1906 Haidhausen: Noch mehr Fokus auf den Teamspirit

Der Bezirksliga-Absteiger blies im Sommer ebenfalls zur Attacke. Mit Florian De Prato kam einer der bekanntesten Namen im oberbayerischen Amateurfußball. Bruder Stefan, zu Saisonstart noch bei Bayernligist SV Türkgücü-Ataspor, stieß kurz vor Ende der Wechselfrist ebenfalls dazu. In sechs Spielen gelangen ihm bisher vier Treffer. Michael Hamberger, jahrelang Stammspieler beim Bayernligisten DJK Vilzing, ist eine weitere echte Verstärkung für den Angriff. Der 29-Jährige trainierte bereits in der Hinrunde in Haidhausen mit, pendelte aber noch in die Oberpfalz. Nun wurde er fest verpflichtet. Kapitän Flo De Prato sagt über den Neuzugang: „Die Art und Weise, wie wir hier miteinander umgehen, hat ihm gut gefallen.“

De Prato macht keinen Hehl daraus, dass seine Mannschaft vor allem in der Offensive stark besetzt ist. Im Ex-Pullacher Toni Rauch haben die Rot-Blauen noch einen dritten Top-Stürmer in den eigenen Reihen. „Wir sind vorne sehr gut aufgestellt. Aber die Jungs dahinter müssen die Leute auch beliefern“, so der Kapitän, der sich aktuell mit seinem Team in Rimini auf die Rückrunde vorbereitet. De Prato ist optimistisch: „Bisher haben wir sehr gut gearbeitet.“ Er verrät: „Wir haben den Fokus noch mehr auf den Teamspirit gelegt. Das ist im Vergleich zur Hinrunde ein Unterschied wie Tag und Nacht.“

Der Münchner Traditionsverein zeigte in den Testspielen zwei Gesichter: Gegen Bayernligist FC Unterföhring unterlag das Team von Trainer Sebastian Bracher nur knapp mit 2:3, beim Bezirksligisten SVN München gelang sogar ein Sieg. Gegen Kreisligist TSV 1860 München III setzte es hingegen eine 2:4-Pleite.

De Prato formuliert das Saisonziel eindeutig: „Natürlich wollen wir Erster werden. So genau kenne ich die Tabelle gar nicht, aber wir sind auf jeden Fall in Schlagdistanz. Und wir spielen noch gegen beide Konkurrenten.“ Der Tabellendritte startet am Samstag, 9. März, (15 Uhr) gegen den TSV Ottobrunn in die Rückrunde. Für De Prato ein richtungsweisendes Spiel: „Mein Freund Max Kratzel und sein Team werden das nicht herschenken. Danach werden wir sehen, wo wir stehen.“

SV Hohenlinden: Im Winter kamen drei Hochkaräter

Der Tabellenzweite SV Hohenlinden liegt aktuell drei Punkte hinter Spitzenreiter Aschheim und hat ein Spiel mehr absolviert. Im Winter verpflichtete das Team von Trainer Ralf Santelli drei hochkarätige Neuzugänge. Die Brüder Mehmet und Kaan Cay kamen, begleitet von einigen Misstönen, vom Landesligisten FC Moosinning. Der vereinslose Hrvoje Plazanic war zuvor ebenfalls beim FCM aktiv. Das Trio überzeugte im ersten Rückrundenspiel beim TSV Trudering. Dennoch lief beim 2:0-Auswärtssieg noch nicht alles rund, wie Coach Ralf Santelli nach dem Spiel zugab. Fußball-Abteilungsleiter Thomas Heidfeld sagt: „Das sind drei gute Spieler. Aber deswegen sind wir noch lange nicht aufgestiegen.“

Bis auf ein 0:7 gegen Regionalligist SV Wacker Burghausen konnten die Hohenlindener ihre Testspiele gewinnen (3:0 beim FC Eitting, 4:1 beim SV Untermenzing). Durch den langen Winter hatte die Santelli-Elf aber mit einigen Schwierigkeiten in der Vorbereitung zu kämpfen. Nach dem Auftaktsieg hat der SVH nun ein spielfreies Wochenende, das er zu einem weiteren Testspiel beim Kreisklassisten TSV Bad Wiessee nutzt. Anschließend (17. März, 14 Uhr) folgt der Kracher im Aschheimer Sportpark gegen den Spitzenreiter. In der Hinrunde gewann Hohenlinden mit 2:0. „Zum Glück hatten wir sie so früh in der Saison“, sagt Heidfeld.

Ihm ist klar: „Wir brauchen eine super Rückrunde.“ Er glaubt, dass die direkten Duelle gegen die beiden Konkurrenten entscheidend sein werden. Nachteil für den SVH: Sie müssen beide Male auswärts antreten. Eine Kampfansage lässt Heidfeld sich nicht entlocken: „Wir würden gerne aufsteigen, notfalls auch über die Relegation. Aber gegen diese Konkurrenz wird es nicht leicht.“


Aufrufe: 05.3.2019, 16:42 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Tobias EmplAutor