2024-06-06T14:35:26.441Z

Pokal
F: Bauer
F: Bauer

Tiefstapeln vor dem Eifel-Finale

Im Endspiel um den Kreispokal stehen sich heute Bezirksligist Germania Eicherscheid und Kreisligist FC Roetgen gegenüber. Selbst im Spiel um Platz drei geht es noch um den Einzug in den Mittelrhein-Pokal.

Beide Kontrahenten stapeln mächtig tief, wie sich das taktisch so gehört vor Hopp-oder-Topp-Spielen: „Ich sehe die Chancen bei 50:50, auch wenn wir die klassenhöhere Mannschaft sind“, sagt Bernhard Schmitz, Trainer des Bezirksligisten Germania Eicherscheid.

„Wir müssen in der Spieltaktik etwas vorsichtiger sein, einfach um unsere individuellen Defizite gegenüber Eicherscheid auszugleichen“, schlägt sein Gegenüber Frank Küntzeler, Coach des Kreisliga-A-Klubs FC Roetgen, kräftig in die gleiche Kerbe. Wer auch immer das Rennen machen wird, eins steht vorher fest: Der Gewinner des Kreispokal-Endspiels am Samstag (17.30 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz in Haaren wird so oder so ein Eifelverein sein.

Entsprechend prestigeträchtig ist das Aufeinandertreffen der beiden Klubs aus dem Altkreis Monschau, und wenn man schon einmal ein Finale erreicht hat, dann will man gefälligst auch als Sieger vom Platz gehen, auch wenn auf beiden Seiten die Voraussetzungen nach den Belastungen der letzten (englischen) Wochen nicht unbedingt die besten sind. „Wir müssen mächtig improvisieren“, sagt der Germanen-Trainer und führt „Arbeitsunfall, Verletzungen, Urlaub“ in den Reihen seiner Akteure an. Zwar umfasst sein Kader 21 Spieler, so dass jede Position adäquat besetzt ist, „aber auf der anderen Seite steht ein Kreisligist mit klaren Aufstiegsambitionen. Der Roetgener Kader ist genauso gut besetzt wie unser eigener.“

Spontane Wunderheilungen

Küntzeler muss ebenfalls den Ausfall einiger wichtiger Akteure verkraften – und gleichzeitig auf das Einsetzen spontaner Wunderheilungen in den Reihen seiner Spieler gefasst sein. „Natürlich sind alle meine Spieler heiß auf diese Begegnung und wollen unbedingt dabei sein“, sagt Roetgens Trainer, „da kann es schon mal passieren, dass ein Spieler dienstags mitten im Lauf mit einer Zerrung zu Boden geht, donnerstags wieder zum Training erscheint und erklärt, er könne am Samstag auf jeden Fall wieder auf dem Platz stehen.“

So heißt es für den FC-Coach auch ein wenig auf die Bremse treten: „Der Pokalsieg wäre natürlich schön, aber für mich hat der Aufstieg in die Bezirksliga Priorität, auch wenn meine Spieler das so kurz vor dem Finale etwas anders sehen.“ Auch während der Partie dürfte die Aufmerksamkeit beider Trainer darauf gerichtet sein, dass die Euphorie nicht die gebotene taktische Vorsicht umgrätscht, schließlich lässt sich ein Schnitzer in einem Entscheidungsspiel nur schwer wieder wettmachen. „Wir werden sicher nicht mit fliegenden Fahnen in diese Begegnung gehen“, meint Eicherscheids Coach. „Auch wenn ich im Vorfeld nicht zu viel preisgeben will, wir werden die Partie kontrolliert angehen“, hat sich Schmitz vorgenommen.

„Wir müssen alles sehr gut machen und Eicherscheid nicht ganz optimal“, hofft Frank Küntzeler auf einen schwachen Moment des Gegners, auch wenn seine Mannschaft ein Testspiel vor Saisonbeginn zwischen beiden Teams mit 3:1 für sich entscheiden konnte. „Wir wollen Spaß haben, das Spiel genießen und freuen uns auf viele Zuschauer.“

Wichtiges Spiel um Platz drei

Das Spiel zu genießen, das fällt den Finalisten sicher um einiges leichter als den beiden Teams im Kampf um Platz drei, auch wenn natürlich beide den Pott mit nach Hause nehmen wollen. Aber die Finalgegner sind automatisch für die erste Runde des Mittelrhein-Pokals qualifiziert – und der Gewinner des kleinen Finales zwischen dem TSV Donnerberg und dem SV Eilendorf, das um 14.30 Uhr ebenfalls in Haaren angepfiffen wird, ebenfalls.

Angesichts möglicher großer Namen, die dann zum Erstrunden-Match im eigenen Stadion auflaufen könnten, ist so auch das Spiel um Platz drei kein Kampf um die goldene Ananas.

Aufrufe: 026.9.2015, 08:15 Uhr
rom I AZ/ANAutor