2024-04-29T14:34:45.518Z

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Die Vorgaben umgesetzt: Die Röslau-Elf ist nach sieben intensiven Trainingswochen bereit für den Re-Start in der Landesliga Nordost.
Die Vorgaben umgesetzt: Die Röslau-Elf ist nach sieben intensiven Trainingswochen bereit für den Re-Start in der Landesliga Nordost. – Foto: Dirk Meier

»Teilweise vogelwild«: Die große Umstellung in Röslau

Unter dem neuen Cheftrainer Andreas Lang durchlebte der FC Vorwärts Röslau in den letzten sieben Vorbereitungswochen einen sportlich positiven Umbruch.

Der FC Vorwärts Röslau setzt auf die eigene Stärke. Nach dem Abgang von Ertac Tonka zum Konkurrenten Kickers Selb haben die Verantwortlichen wohl eine interne Lösung im Sturmzentrum gefunden. Zudem wurden in Daniel Hacker vom TSV Neudrossenfeld und Dennis Buchmann von der SpVgg Bayreuth zwei neue Akteure für das Mittelfeld verpflichtet. Der 20-jährige Buchmann hat bereits in den vergangenen zwei Spielzeiten beim FC Erzgebirge Aue in der A-Junioren Regionalliga Nordost auf sich aufmerksam machen können.

Seit über zwei Monaten ist er nun im Amt. Grund genug für den neuen Röslau-Cheftrainer Andreas Lang nach sieben Wochen intensiver Vorbereitung auf die Restsaison ein Fazit zu ziehen. "Die Spieler ziehen voll mit, auch wenn es für den ein oder anderen schon eine große Umstellung war. Die Jungs sind interessiert und wissbegierig - eine gute Voraussetzung, um meine Vorgaben schnell etablieren zu können. Außerdem passt das Umfeld. Hier kann in Zukunft viel entstehen", bilanziert Lang die aktuellen Lage im Landkreis Wunsiedel. Der 41-jährige Übungsleiter kennt die Landesliga Nordost wie kein Zweiter. Auf zwei Spielzeiten beim SV Friesen ab der Saison 2014/15, folgten vier erfolgreiche Jahre mit dem SV Mitterteich (beide Landesliga Nordost), ehe er nach dem COVID-19-Break zum 01. Juli 2020 das Ruder beim FC Vorwärts Röslau übernahm. Nach sieben Wochen in der Vorbereitung macht die Mannschaft einen stabilen Eindruck, wie von Trainer Lang ausdrücklich gefordert: "Es weiß nun jeder welche konkrete Aufgaben er innerhalb verschiedener Spielsituationen hat, egal ob offensiv oder defensiv."

Bringt viel Erfahrung und Qualität als neuer Cheftrainer beim FC Vorwärts Röslau mit: Ex-Mitterteicher Andreas Lang (r.).
Bringt viel Erfahrung und Qualität als neuer Cheftrainer beim FC Vorwärts Röslau mit: Ex-Mitterteicher Andreas Lang (r.). – Foto: Mario Wiedel


Der Umbruch im Eiltempo: Ein Prozess mit Höhen und Tiefen.


Derweil standen unter anderem auch die Themen "Kondition und Taktik" auf der Agenda des Übungsleiters, die sich in den beiden Testspielen gegen die SpVgg Bayern Hof (Bayernliga Nord, 2:3) und dem FC Rehau (Bezirksliga Oberfranken Ost, 0:2) als Schwachstellen der Mannschaft herauskristallisierten. "Die ersten Testspiele zeigten den konditionellen und taktischen Zustand der Mannschaft, da war nicht viel vorhanden und innerhalb der Spiele agierten wir teilweise schon vogelwild", analysierte der Ex-Mitterteicher die Testspielpleiten. Seinen Worten ließ er indes Taten folgen: Bei seinem Ex-Klub aus Friesen (aktuell Landesliga Nordwest) konnte ein 2:1-Erfolg eingefahren werden, der mit einem 6:0-Kantersieg gegen BSC Saas Bayreuth (Bezirksliga Oberfranken Ost) leistungstechnisch um ein weiteres überboten wurde. Erkenntnisse, die beweisen, dass der erfahrene Coach nun am taktischen Feintuning gearbeitet hat: "Das Ganze sieht schon deutlich besser aus. Es freut mich, dass die Spieler die Vorgaben gegen Friesen und Bayreuth über weite Strecken schon gut umsetzen konnten."

In Sachen Spielfreude besteht nach dem Testspiel gegen Saas Bayreuth also kein Änderungsbedarf mehr. Und dass, obwohl mit Ertac Tonka der treffsicherste Torjäger den FC Vorwärts Röslau in Richtung Kickers Selb verlassen hat. In den letzten Wochen habe das Trainerteam mehrere Optionen ausprobiert, um den Abgang der Personalie Tonka intern zu kompensieren. Freilich eine gute Lösung dürfte die um das Duo Kaan Gezer und Andre Blaumann sein. Beide wussten in den zwei vergangenen Testspielen mit starken Leistungen zu überzeugen. Geezer traf beim starken Aufritt der Vorwärts-Elf gegen BSC Saas Bayreuth doppelt, Blaumann setzte mit seinem Treffer den 6:0-Schlusspunkt. Im Test beim SV Friesen erzielte Blaumann wiederrum den 2:1-Siegtreffer, und hätte mit einer Vielzahl an Großchancen sogar für einen höheren Endstand sorgen können. Trotzdem wurde auch über eine externe Lösung als Tonka-Ersatz diskutiert. "Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich sicher noch den ein oder anderen offensiven Neuzugang geholt. Aber wir wollten finanziell kein Risiko eingehen", lässt Lang wissen.

Haben in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht: Kaan Gezer (li.) und André Blaumann (r.) könnten die interne Lösung für die Sturmzentrale sein.
Haben in der Vorbereitung auf sich aufmerksam gemacht: Kaan Gezer (li.) und André Blaumann (r.) könnten die interne Lösung für die Sturmzentrale sein.


Die klare Marschroute für den bevorstehenden Re-Start.

Wiederum keinen Grund für Diskussionen löst indes die Zielsetzung für die verbleibende Saison aus. Diese definieren die Verantwortlichen um den Cheftrainer und den Sportlichen Leiter Bernd Nürnberger klar: Der Klassenerhalt. Dafür gibt der Coach die Marschroute für seine Akteure vor: "Wir brauchen genaue Abläufe auf dem Platz, die auch blind funktionieren und, die die Mannschaft konstant abruft. Wir müssen immer 100 Prozent abrufen - ansonsten hast du gegen die Teams in der Landesliga, die enorm aufgerüstet haben und jetzt teils eine komplett neue Mannschaften stellen, wenig Chancen."

Bereits am Samstag, den 19. September beginnt für den FC Vorwärts Röslau der Re-Start in der Landesliga Nordost. Im BD-Sensors-Sportpark "Auf der Hut" empfangen die Wunsiedler (aktuell Platz 13, 25 Punkte) mit dem SC Großschwarzenlohe (aktuell Platz 16, 21 Punkte) einen ersten Gradmesser im Kampf um den Klassenerhalt. Dann wird sich zeigen, ob die neuausgerichtete Lang-Elf die Anforderungen auf dem Platz erneut umsetzen kann. Mit einem Sieg könnten sich die Röslauer vorerst etwas von der aktuell naheliegenden Abstiegszonen absetzen. Ein Vorhaben, das aufgrund einer Vorgeschichte eine Haken haben dürfte: Im Hinspiel vor über einem Jahr, im August 2019 konnte der SC Großschwarzenlohe die Röslauer mit einem Last-Minute-Treffer in der Nachspielzeit (1:0) durch Mittelfeldakteur Markus Nerreter niederringen. Dieses Szenario möchten die Röslau-Verantwortlichen zum kommenden Re-Start unbedingt verhindern.
Aufrufe: 010.9.2020, 12:45 Uhr
Niklas KorzendorferAutor