2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Laufduell zwischen Meppens Ayleen Seyen (rechts) und einer Bayern-Spielerin. Foto: Dieter Kremer
Laufduell zwischen Meppens Ayleen Seyen (rechts) und einer Bayern-Spielerin. Foto: Dieter Kremer

SV Meppen schlägt Bayern München mit 1:0

Vloo-Treffer reicht B-Juniorinnen aber nicht zum Finaleinzug

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Das Fußballwunder ist zwar ausgeblieben: Denn die B-Juniorinnen des SV Meppen haben das Endspiel um die deutsche Meisterschaft verpasst. Doch die Mannschaft von Trainerin Birgit Niemeyer hat den FC Bayern München am Samstag im Halbfinalrückspiel mit 1:0 (0:0) bezwungen. Der Treffer von Jokerin Naomi Merville Vloo reichte allerdings nicht, um das 0:3 aus dem ersten Duell zu drehen.

Trotzdem feierten die Meppenerinnen am Samstag vor 367 Zuschauern in der Hänsch-Arena mit den Fans ihren Erfolg. Dass sich der FCB den Ausgang anders vorgestellt hatte, zeigten die Reaktionen nach dem Schlusspfiff. Meppens Sportliche Leiterin Maria Reisinger sprach Gästetrainerin Carmen Roth ihren Glückwunsch aus, aber Roth schritt wortlos mit süßsaurer Miene an Reisinger vorbei.

Jeweils einmal hatten Niemeyer und Roth ihre Startaufstellungen im Vergleich zum Hinspiel verändert. Auf Seiten der Meppenerinnen kam Stürmerin Celina Kocks für Pascalle Pomper, bei den Bayern Defensivspielerin Chiara Pucci für Angreiferin Verena Wieder, die im Hinspiel für das 1:0 verantwortlich war.

Kurz vor der Halbzeit beförderte Meppens Jasmin Jabbes (38.) den Ball nach einem Pass in die Tiefe ins Tor. Wegen einer Abseitsstellung wurde der Treffer aber von Schiedsrichterin Sabine Stadler (Gläserzell) nicht anerkannt. „Das war kein Abseits. Habe ich ganz klar im Fernsehen gesehen“, ärgerte sich Reisinger über den Pfiff. Sie stufte die Szene als Fehlentscheidung ab. Auf der anderen Seite zwang Laura Donhauser (40.) Meppens Nationaltorhüterin Julia Kassen zu einer Glanzparade.

Ohne große Höhepunkte verlief lange Zeit die zweite Hälfte. Bis die eingewechselte Meppenerin Pomper neuen Schwung brachte. In der 68. Minute zwang sie Bayerns Torhüterin Talaslahti zu einer Parade. Neun Minuten später lag der Ball schließlich im Bayern-Tor: Nachdem Laura Voß die Bayern-Abwehr mit einem hohen Ball überspielt hatte, bediente Patrizia Janssen von der rechten Torauslinie die kurz zuvor eingewechselte Naomi Merville Vloo (77.), die unter großem Jubel zur Führung einschob. Im Anschluss erzielte Meppen sogar noch einen zweiten Treffer, dem das Schiedsrichtergespann aber die Anerkennung verweigerte. Angeblich, so Reisinger, sei der Ball zuvor im Toraus gewesen.

Niemeyer sagte, sie könne die beiden strittigen Szenen aufgrund ihrer Position nicht beurteilen. „Wir haben eigentlich die drei Tore gemacht, aber leider wurden zwei aberkannt“, sagte sie. Man sei zumindest gleichwertig gewesen, im Rückspiel vielleicht sogar etwas besser. „Wir haben ein richtig starkes Spiel gemacht und 1:0 gegen Bayern München gewonnen. Das ist top.“ Dass die Bayern-Verantwortlichen offensichtlich nicht mit dem Auftritt der eigenen Mannschaft zufrieden waren, sei schon eine Genugtuung, gestand Niemeyer. „Unser Ziel war: Wir wollten gegen Bayern ein Spiel gewinnen. Und das haben wir geschafft. Damit haben die nicht gerechnet.“

Auch Reisinger zollte den Talenten ihren Respekt. „Da kann der ganze Verein stolz drauf sein, was die Mädchen hier gerissen haben.“ Man habe sich teuer verkauft, ergänzte sie stolz. „Wir haben 1:0 gegen Bayern gewonnen. Das hat vor uns noch keiner geschafft.“

Während Meppen in der letzten Woche mit dem Bus nach München gefahren war, war der FCB am Tag vor dem Spiel mit dem Flugzeug in Münster gelandet.

Im Endspiel trifft Bayern auf 1. FFC Turbine-Potsdam. Der Süd-Meister und der Nord/Nordost-Titelträger stehen sich am Samstag, 17. Juni, (ab 11 Uhr) in Bayern gegenüber. Titelverteidiger Potsdam kann sich dann bereits zum zwölften Mal seit dem Jahr 2000 die Meisterschaft sichern. Der FCB holte im gleichen Zweitraum zweimal den Titel.

Aufrufe: 010.6.2017, 17:00 Uhr
Dieter KremerAutor