2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines
Am Klassenziel in der Kreisliga A: St. Märgens Fußballer (rechts)  besiegten den SV Göschweiler mit 3:2-Toren. | Foto: Bernd Seger
Am Klassenziel in der Kreisliga A: St. Märgens Fußballer (rechts) besiegten den SV Göschweiler mit 3:2-Toren. | Foto: Bernd Seger

SV Gündelwangen plant Nichtabstiegsfeier

SV Hölzlebruck holt Alexander Winter

Die Luft war einfach raus. Mit 0:2-Toren musste sich der SV Hölzlebruck am vorletzten Spieltag der Bezirksliga-Saison beim Tabellenletzten und ersten Absteiger SG Fützen/Epfenhofen geschlagen geben.
„Das war kein Ruhmesblatt“, sagt Andreas Binder nüchtern nach einer Partie, die die SG-Kicker unbedingt gewinnen wollten und die Hochschwarzwälder nicht gewinnen mussten. Gleich vier Leistungsträger fehlten beim HSV, darunter die Zwillingsbrüder Marc und Jan Grießhaber, die mit ihren Verbandsliga-Kegelkollegen auf lange geplantem Vereinsausflug unterwegs waren sowie der an einer Verletzung laborierende Teamkapitän Rick Kiefer. Gegen die bissig ihre Chance suchenden Platzherren war so wenig zu erreichen, statt Saisonsieg Nummer 13 gab es Niederlage Nummer zehn für die HSV-Elf.

Richtig geärgert hat das allerdings nicht einmal den Trainer. „Abhaken“, sagt Binder, „wir haben in dieser Saison alles erreicht, was wir erreichen wollten“. Das ist ein bisschen untertrieben. Drinbleiben, hieß das Ziel für den Aufsteiger, dazu hätte Rang zwölf gereicht. Jetzt ist es mit aktuell 41Zählern Rang fünf geworden, der den Hölzlebruckern auch am letzten Spieltag nicht mehr zu nehmen ist, weil die mit einem Zähler dahinter lauernden Obereschacher Fußballer, die am Samstag mit 3:2 in Hinterzarten gewonnen hatten, am kommenden Wochenende spielfrei sind. Was Binder und sein Team geschafft haben, ist ein Erfolg, der Außenstehende verblüfft. Für Menschen, die den Verein von innen kennen, waren die Erfolge der Aufsteigerelf programmiert. Drei Jahre lang gewachsen ist das Team, in Andreas Binder kam zum Saisonstart ein Trainer, der beim HSV als Spieler und Übungsleiter groß geworden ist. Der SV Hölzlebruck bietet eine sportliche Heimat ohne Allüren. Das überzeugt. Und so ist es nicht verwunderlich, dass schon jetzt vier Neuzugänge feststehen. Vom Stadionnachbarn und frischgebackenen Verbandsliga-Aufsteiger FC Neustadt kommt Stürmer Alexander „Ali“ Winter, der in der vergangenen Landesligasaison beim FCN nur sporadisch zum Einsatz kam.

Der Lehramts-Referendar unterrichtet in Stegen und kennt seinen neuen Chef an der Außenlinie aus vergangenen Zeiten im Dorf unterm Himmel: Als der SV Saig noch in der Bezirksliga kickte war Binder Trainer und Winter der Torjäger vom Dienst, ehe „Ali“ für ein Jahr als Spielertrainer Binders Nachfolger wurde. Vom A-Kreisligisten FC Lenzkirch kommt Fabian Gamp zum SV Hölzlebruck, Verstärkung Nummer drei soll Christian Seifried (SVTitisee) sein, nicht einmal die Kabine, nur die Trainingszeiten verändern muss Nico Riesterer vom FC Neustadt II. „Das sind gute Jungs“, so Binder, „ich hoffe, sie stehen zu ihrem Wort“.

Das muss ihnen erst mal einer nachmachen, in dieser Besetzung: nach den Platzverweisen für Martin (28.) und Mustafa waren die Gündelwanger Fußballer im Richtung weisenden Kellerduell gegen den SV Mundelfingen im zweiten Durchgang nur noch zu neunt. „Da hab’ ich den Jungs in der Kabine erklärt, wie man so ein Ding über die Zeit schaukelt“, so SVG-Trainer Nurhan Ardiclik. Es waren Tipps, die er nicht verraten will, „weil da ja auch ein paar dreckige dabei waren“, aber das Ziel sei gewesen, den Ball zu halten und auf Zeit zu spielen. Das gelang. Mit 2:0 besiegten die Gündelwanger die Gäste und feierten damit nach mehr als sechsmonatiger Durststrecke endlich wieder einen Heimsieg. Erreicht scheint damit das einzige Saisonziel, der Klassenerhalt, da es in dieser Saison wohl nur zwei Absteiger geben wird.

„Zu 70 Prozent sind wird durch“, so Ardiclik, „aber damit alles klar ist, müssen wir am letzten Spieltag in Pfohren hundert Prozent geben“. Und danach, so Ardiclik, werde es noch einmal richtig hart. „Dann kommt hoffentlich die Nichtabstiegsfeier.“
Aufrufe: 030.5.2016, 22:00 Uhr
Johannes Bachmann (BZ)Autor