2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Andreas Reimer

Suche: neuen Klub, biete: 169 Profispiele

Drei vereinslose Ex-Borussen halten sich derzeit in Mönchengladbach fit. Julian Korb ist einer von ihnen.

„Der passende Anruf ist bislang noch nicht dabei gewesen“, verrät Rechtsverteidiger Julian Korb im Gespräch mit unserer Redaktion. Am Ende der vergangenen Saison ist sein Vertrag bei Zweitligist Hannover 96 ausgelaufen. Nun ist Korb auf der Suche nach einem neuen Klub.

Um das Fitnesslevel möglichst hochzuhalten, trainiert er aktuell unter anderem in Mönchengladbach. Mit Andreas Bluhm, der bis vor zwei Jahren als Rehatrainer bei Borussia tätig war, arbeitet er an den Grundlagen im läuferischen und athletischen Bereich. „Wir kennen uns schon sehr lange, er hat kürzlich auch mit mir in meinem Urlaub auf Ibiza trainiert“, sagt Korb. Dort standen täglich zwei Einheiten auf dem Trainingsplan, in Gladbach ist es meist eine pro Tag.

Mit dabei sind auch Elias Kachunga (zuletzt Huddersfield Town, England) und Christopher Mandiangu (zuletzt Widzew Lodz, Polen). Alle drei sind 1992 geboren und haben bei Borussia schon gemeinsam verschiedene Jugendmannschaften durchlaufen. „Wir sind alle in der gleichen Situation. Mit mehreren Leuten können wir zum Beispiel Passübungen machen, die man alleine nicht machen kann“, nennt Korb die Vorteile der Trainingsgruppe.

Bluhm geht mit ihnen auf den Fußballplatz, arbeitet aber auch im Kraftraum an ihrer Physis. „Auf dem Rasen stehen neben der Arbeit mit dem Ball auch Intervallläufe im Mittelpunkt, um Belastungsreize zu setzen“, sagt Bluhm, der aus seiner jahrelangen Erfahrung weiß, wie er die Spieler bei Laune halten kann. „Das ist auf jeden Fall besser, als jeden Tag alleine in den Wald laufen zu gehen“, sagt Korb.

Für die beiden Profiklubs seiner Karriere, Borussia und Hannover 96, hat er insgesamt 169 Profispiele absolviert, stand auch in der vergangenen Saison in 26 Zweitliga-Spielen auf dem Rasen. Er ist gesund, steht voll im Saft und ist bereit für eine neue Herausforderung.

Wie Kachunga und Mandiangu muss er aktuell aber geduldig sein, viele Klubs agieren auf dem Transfermarkt derzeit zurückhaltend. „Einige Kader sind auch noch nicht voll, es werden auch noch verschiedene Positionen gesucht. Aber ich möchte nicht das erste Angebot annehmen, sondern warte auf etwas, das mich wirklich reizt“, sagt Korb.

Der 28-Jährige, der als Borusse einst in der Gruppenphase der Champions League gegen Barcelonas Superstar Neymar eines seiner besten Spiele der Karriere abgeliefert hat, ist für vieles offen. „Ob es das In- oder Ausland ist, spielt keine Rolle. Auch ein neues Abenteuer auf einem anderen Kontinent schließe ich nicht aus“, sagt Korb.

Bis dahin ist das individuelle Training sein täglicher Begleiter, um im Idealfall optimal auf das Mannschaftstraining im neuen Klub vorbereitet zu sein. „Sobald der entscheidende Anruf eines Vereins kommt, sollen die Jungs sofort da sein und sich nicht erst wieder an die Belastung gewöhnen müssen“, sagt Bluhm. Wenn das Telefon klingelt, dürften Korb, Kachunga und Mandiangu bereit sein.

Aufrufe: 028.8.2020, 21:00 Uhr
RP / Hannah GobrechtAutor