2024-04-30T13:48:59.170Z

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Stefan Lex zeigt nach dem 0:1-Gegentreffer die Devise vor: Mund abputzen und weitermachen
Stefan Lex zeigt nach dem 0:1-Gegentreffer die Devise vor: Mund abputzen und weitermachen – Foto: Imago/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Stimmen zum 1860-Aus: „Juckt am Ende niemanden“

Pokal-Pleite sorgt für enttäuschte Gemüter

Beim dritten Zweitligisten in Folge ist Schluss. Die Pokalreise des TSV 1860 München hat gestern Abend gegen den Karlsruher SC ihr tragisches Ende genommen.

München - In der 95. Minute ertönte der Abpfiff des DFB-Pokal*-Achtelfinales und besiegelte gleichzeitig das Ausscheiden der Löwen gegen den Karlsruher SC. Damit war die Chance vertan, nach vierzehn Jahren endlich wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Nach dem Spiel sind sich viele Stimmen einig: Es hat nicht das bessere, sondern das glücklichere Team gewonnen. Aus dem Spiel heraus hatte keiner der beiden Mannschaften die klare Oberhand. Letztendlich entschied ein strittiger Elfmeter den Pokal-Fight, den KSC-Mittelfeldstratege Marvin Wanitzek in der 69. Minute eiskalt verwandelte.

Sechzigs Unglücksrabe Fabian Greilinger war in der ausschlaggebenden Elfmeter-Situation nahezu machtlos gewesen und hatte keine Zeit noch rechtzeitig zu reagieren. „Er blockt den Ball mit dem Knie, von dort springt er an die Hand“, schilderte Köllner auf der Pressekonferenz. Die Frage, ob der VAR hätte eingreifen sollen, bleibt schwierig zu beantworten, dennoch ist sich der Chefcoach um das Regelwerk durchaus bewusst: „Es war eine doofe, eine strittige Situation, weil die Regel einfach so ist. Da braucht man auch nicht groß zu hadern.“ Ob er am Ende mit der Entscheidung zufrieden sei, „juckt am Ende niemanden.“

Alle sind sich einig - Mit Zuschauern wäre definitiv mehr gegangen

Die Enttäuschung beim TSV ist riesig, auch wenn der Drittligist seinem Gegner durchaus Paroli bieten konnte. Vor allem in den ersten 45 Minuten haben die Sechzger einen „tollen Fight“ abgeliefert. „Wir haben Karlsruhe gut beschäftigt, haben in der 1. Halbzeit unser Spiel durchgezogen. Das ist uns vorzüglich gelungen“, so Köllner weiter. Im zweiten Spielabschnitt habe die Mannschaft dann teilweise „gelitten“. In dieser Spielsituation hätten Fans vor Ort dafür sorgen können, dass die Mannschaft über sich hinaus wächst. Auch Flügelspieler Stefan Lex bedauert den Wegfall der Zuschauer extremst: „Wir haben gegen Schalke vor ausverkauftem Haus einen ganz anderen Fight von der Emotion her geliefert. Das hätte uns sicher heute auch geholfen.“

Torwart Marco Hiller geht sogar einen Schritt weiter und betont, dass das Mitwirken der Fans nicht nur der eigenen Mannschaft Rückenwind gegeben hätte, sondern gleichzeitig mit dem Hintergrund des Fluchtlichtspiels, „auch einen Zweitligisten eingeschüchtert hätte.“ Doch die Niederlage allein damit begründen wollte Hiller nicht und blickte stattdessen schon wieder nach vorne: „Runterputzen und in der Liga weitermachen“. Am Samstag steht das Stadtduell gegen Türkgücü München an. Ob 1860 dann den vierten Liga-Sieg in Folge einfährt? Feststeht für Köllner bereits: In der kommenden Saison wollen die Löwen wieder im DFB-Pokal vertreten sein: „Die drei Spiele haben Lust auf mehr gemacht.“ *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA (Dominik Mittermaier)

Aufrufe: 019.1.2022, 15:01 Uhr
Dominik MittermaierAutor