Starker Auftritt: Salmrohr gewinnt 4:0 gegen Wiesbach

"Gott sei Dank!" Paul Linz war wirklich erleichtert. Der Trainer des FSV Salmrohr feierte am Samstagnachmittag einen 4:0-Heimsieg mit seiner Mannschaft. Nach dem 5:2-Erfolg vom Dienstag bei Schott Mainz schaffte Salmrohr nun gegen Hertha Wiesbach den nächsten wichtigen Dreier im Abstiegskampf.

Ohne zu übertreiben: Salmrohr dominierte die Partie auf dem Salmrohrer Kunstrasen gegen die Saarländer deutlich. Erheblich mehr Ballbesitz, die allermeisten und klareren Spielzüge, gefühlte 85 Prozent Gewinnquote in den Zweikämpfen, starke Ballbehauptung und schnelle Offensivaktionen - Salmrohr ließ Wiesbach nur wenig Platz, sich zu zeigen.

Der erste Torschuss im Spiel ging noch auf das Wiesbacher Konto, als Matthias Krauß an Salmrohrs Torwart Daniel Ternes scheiterte und Marco Sieger beim Nachschussversuch im Sechzehner fiel und Elfmeter forderete - aber ohne Erfolg. Bis zur 13 Minute machte Salmrohr durch mehr Ballbesitz bereits klar, dass die Gastgeber hier das Spiel machen würden. Aber der FSV versuchte es mit langen Bällen nach vorne, die den Abnehmer noch nicht fanden. Tony Ozoh sorgte dann für das erste Ausrufezeichen, schoss nach einer Flanke von Michael Kohns von rechts außen aufs Tor, der Ball landete aber direkt vor den Füßen von Hertha-Keeper Julian Wamsbach.

Nach und nach drehte Salmrohr immer mehr auf und fand dann auch die Wege in die Spitze. Winterneuzugang Ozoh sorgte in der 24. Minute dann am langen Pfosten stehend für den umjubelten Treffer zum 1:0, nachdem Fabian Helbig über links gegangen war und den Ball perfekt zu Ozoh in die Mitte spielte. Es blieb bis zur Pause dabei: Salmrohr machte die meiste zeit das Spiel, Wiesbach sorgte nur selten für Aufsehen. Der eingewechselte Angelo Dal Col hatte vor dem Pausenpfiff die größte Gelegenheit auf einen Treffer, völlig ungedeckt zog er links im Strafraum volley nach einer hohen Flanke ab, aber der Ball flog klar neben den Salmrohrer Kasten.

In der zweiten Halbzeit nahm die Spannung zu, Salmorhr brauchte ein zweites Tor. Auch wenn Wiesbach so kaum Gefahr ausstrahlte, hätte jeder Konter doch schnell zum 1:1 führen können. Dem Zittern machte ein starker Kader Touré dann den Gar aus: In der 63. Minute setzte der als Außenverteidiger eingesetzte ehemalige Trierer stark nach, eroberte sich im Halbfeld einen Ball und marschierte dann alleine durch die Abwehr, ließ noch zwei Wiesbacher ganz cool stehen. Mit dem Außenrist zog Touré aus halb-linker Position ab und zirkelte den Ball perfekt über FCH-Keeper Wamsbach an den Innenpfosten unter dem Winkel - Tor - 2:0! "Ich habe viel an meinem Abschluss geübt", sagte Touré glücklich nach dem Spiel. "Und man sieht, das klappt jetzt gut."

Nach dem 2:0 ging es schnell. Meliani Saim kam für Ozoh und sorgte sofort für ein Ausrufezeichen: Per Kopf wollte er eine Flanke ins Tor setzten, aber Wamsbach parierte klasse. Saim legte dann aber doch das Dritte Tor vor, nachdem Sebastian Ting einen Eckball spektakulät direkt an die Latte gesetzt hatte. Saim bekam den ball ein paar Meter hinter dem Wiesbacher Strafraum und setzte einen Schuss an, der im Getümmel landete. Wiesbach stand sich selbst im Weg, Jan-Marlon Stutz von der Hertha und Salmrohrs Daniel Schraps hatten den Fuß am Ball, der am irritierten Wamsbach ins Netz kullerte - 3:0 (68.).

Daniel Ternes im Salmrohrer Tor hielt noch einen Schuss von Wiesbachs Dal Col, bevor Michael Kohns für den vierten und letzten Treffer der Salmrohrer sorgte: Helbig zog im Strafraum der Wiesbacher ab, der Schuss wurde von einem Verteidiger noch geblockt, aber den Nachschuss versenkte Kohns im Tor.

Marc Inhestern und der junge Luxemburger Gerald Kolkes bekamen von Paul Linz noch Einsatzzeiten. Inhestern ist nach seiner Verletzung wieder gut im Training. "Ich bin zwar noch nicht ganz so schnell wie vorher, ber das wird", sagte er.

Schlechte Nachrichten hat unterdessen aber Pascal Meschak verkündet: Nachdem er am Dienstag im Spiel bei Schott Mainz sich das Knie verdreht hatte bestätigten sich die Befürchtungen: Nach einer Untersuchung im Magnet-Resonanz-Tomograph (MRT) wurde ein Kreuzbandriss und Außenbandriss diagnostiziert. "Die Saison ist gelaufen", sagt Meschak, der nun operiert werden muss und lange ausfallen wird.

"Wenn man bedenkt, wer bei uns schon wieder alles verletzt ist, ist das umso wichtiger", sagte Paul Linz nach dem Spiel zum Sieg. Es sei sehr wichtig gewesen, nach dem Sieg gegen Schott nachzulegen. "Die Einstellung hat gestimmt. Das war ein richtig gutes Spiel", lobte Linz. Jeder im Team habe eine sehr gute Leistung abgeliefert.

Der Sieg macht vor allem Mut für die nächsten Aufgaben. Salmrohr ist jetzt aus den Abstiegsrängen und mittlerweile schon fünf Punkte vor dem lokalrivalen SV Mehring. Die Mehringer verloren ihr Spiel beim bisherigen Tabellenletzten Spvgg EGC Wirges am Samstag mit 0:2 und übernehmen nun mit 21 Punkten die Rote Laterne (vor dem zurückgezogenen SVN Zweibrücken). Ausführlicher Bericht zum Mehring-Spiel folgt.