2024-05-02T16:12:49.858Z

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Dino Mujcic (links) entschied das Nord-Stuttgarter Derby mit einem besonderen Tor für die Weilimdorfer.
Dino Mujcic (links) entschied das Nord-Stuttgarter Derby mit einem besonderen Tor für die Weilimdorfer. – Foto: Günter Bergmann
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Stammheim vs. Weilimdorf: Die einzige Spitze nimmt die Hacke

Weilimdorf gewinnt das Nord-Derby

In dem Derby auf Augenhöhe zwischen Weilimdorf und Stammheim entscheidet die Cleverness.

Es gibt ja wirklich viele Dinge, auf die man inzwischen beim Fußball wetten kann: Wer schießt zuerst ein Tor, wer schießt das nächste Tor, wie viele Tore fallen, und so weiter. Wer das Landesligaspiel zwischen dem SC Stammheim und dem TSV Weilimdorf verfolgt hat, dürfte geraume Zeit eine ganz andere Wette im Hinterkopf gehabt haben: Fällt hier überhaupt irgendwann mal ein Tor? Nun war es beileibe nicht so, dass die Landesliga- und Lokalrivalen keine Chancen gehabt hätten. Oder dass es ihnen an Einsatzwillen gemangelt hätte. Aber um es vorsichtig zu formulieren – Torfabriken werden diese beiden Mannschaften in der aktuellen Runde wohl keine mehr. So blieb am Ende ein Derby, das weitgehend auf Augenhöhe stattfand. Und das am Ende durch einen Tick mehr Cleverness entschieden wurde.

Vor der Partie hatte Stammheims Trainer Thomas Oesterwinter sein Team und die Weilimdorfer als gleichwertig eingestuft. Allerdings hatte der Coach dem Rivalen auch ein leichtes Plus an Erfahrung eingeräumt. Er hatte mit beidem Recht. Sowohl der SC als auch der TSV setzten auf die gleiche taktische Formation, beide verfuhren nach dem Prinzip, aus einer sicheren Abwehr heraus schnelle Angriffe zu fahren. Die Überfalltaktik der Weilimdorfer wäre nach nur 39 Sekunden beinahe aufgegangen. Rinis Krasniqi, der seine Premiere als Außenverteidiger bei den Weilimdorfern feierte, passte quer in den Stammheimer Strafraum, doch sowohl Dino Mujcic als auch Samir Genc verpassten das Zuspiel. Die Antwort des SC folgte in der 8. Minute nach ähnlichem Prinzip: Ein weiter Ball nach vorne, der pfeilschnelle Alexander Herzog entwischte seinen Bewachern und kam frei vor TSV-Torwart Hadis Grahic zum Abschluss. Herzogs Versuch, Grahic zu tunneln, vereitelte der Weilimdorfer Keeper aber.

Mujcic trifft mit der Hacke

Und weiter ging das Wetteifern darum, Torgelegenheiten zu vergeben. In der 13. Minute verpasste Genc eine Freistoßflanke von Madenhager Woldezion um Zentimeter, während auf der Gegenseite Grahic einen Schritt schneller war als der erneut enteilte Herzog. Dann klärte SC-Schlussmann Marjan Tomasic gegen Mujcic, ehe die Weilimdorfer, die sich bis dahin ein leichtes Übergewicht erspielt hatten, in die Trickkiste griffen. Ein weiter Ball landete in der 32. Minute bei Woldezion, der ihn scharf in den Fünfmeterraum vor dem Tor der Platzherren beförderte. Mujcic, einzige Spitze des TSV und in diesem Moment eigentlich gut gedeckt, hielt listig die Hacke hin, von der das Spielgerät ins Tor abgelenkt wurde.

Die einzige Stammheimer Spitze, Bernhard Kreis, hielt kurz vor der Pause den Kopf hin. Kreis war nach Flanke von Schauki Djelassi freistehend per Kopf zum Abschluss gekommen, brachte den Ball aber nicht auf das Ziel. Abgesehen von dieser Szene gab es von dem Angreifer nicht viel zu sehen. Was auch für den im zentralen Mittelfeld aufgebotenen Sergio Mavinga galt, an dem die Partie weitgehend vorbeilief. Aber das mag nicht verwundern, wenn vorrangig darauf gesetzt wird, weite Bälle in die Spitze zu schlagen.

Wojcik trifft - steht aber im Abseits

In Durchgang zwei schafften es die Platzherren, die Begegnung wieder etwas ausgewogener zu gestalten. Aber die besseren Möglichkeiten hatten die Gäste. Mujcic setzte den Ball in aussichtsreicher Position in der 50. Minute weit übers Tor. Nur drei Minuten später wäre der TSV-Stürmer nach klugem Pass von Jeffrey Schieber allein durch gewesen, wählte aber den falschen Laufweg. In der 72. Minute traf Mujcic die Latte, stand aber ohnehin im Abseits. Was auch Maximilian Wojcik bei seinem vermeintlichen Treffer zwei Minuten später passierte. Die beste Möglichkeit für die Stammheimer, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu schaffen, vergab Mavinga in der 85. Minute, als er zwar mit einem Heber den aus seinem Tor heraus eilenden Grahic überwand, der Ball aber noch von Andreas Simic geklärt werden konnte.

Von daher brachte es TSV-Trainer Stefan Schuon direkt auf den Punkt: „Wir waren zu blöd zum Kontern, der Gegner zu blöd, um die langen Bälle zu verwerten“, sagte Schuon. „Aber ich denke, dass meine Mannschaft letztlich den einen Tick besser war.“ SC-Coach Thomas Oesterwinter war dagegen restlos bedient: „Ich kann meiner Mannschaft von der Einstellung her keinen Vorwurf machen“, sagt er. „Es ist sehr ärgerlich, wenn man so ein Spiel durch so ein Tor verliert.“

SC Stammheim: Tomasic – Weinmann (61. Alkan), Tobias Oesterwinter, Kotsinas, Djelassi – de Sousa Lourenco (82. Kassaye), Christian Schwalb – Marco Schwalb (61. Mataija), Mavinga, Herzog – Kreis (73. Kromm).
TSV Weilimdorf: Grahic – Krasniqi (90. Gudzevic), Simic, Cömert, Härle, – Ben-Abdallah, Wojcik – Jung (70. Belobrajdic), Genc, Woldezion (43. Schieber) – Mujcic.

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Aufrufe: 016.9.2019, 13:15 Uhr
Nord-Runschau / Mike MeyerAutor