2024-05-02T16:12:49.858Z

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Aus und vorbei: Für Norman Dunse und der SV St. Peter gibt es im Aufstiegsrennen keine Chance mehr. | Foto: Benedikt Hecht
Aus und vorbei: Für Norman Dunse und der SV St. Peter gibt es im Aufstiegsrennen keine Chance mehr. | Foto: Benedikt Hecht

St. Peter muss den Aufstiegstraum begraben

Bötzinger Reserve gelingt 2:0-Auswärtssieg +++ St. Peter stemmt sich in Unterzahl dagegen

Für die einen geht der Traum vom Aufstieg weiter, für die anderen ist er vorbei: Der FC Bötzingen II hat mit 2:0 beim SV St. Peter gewonnen und kann die A-Klasse aus eigener Kraft perfekt machen. St. Peter hingegen wird auch nächste Saison in der Kreisliga B antreten müssen.
2009 war der SV St. Peter in die B-Klasse abgestiegen, nach fünf Jahren klopfte der Klub wieder ans Tor zur Kreisliga A an. Doch vor seinem letzten Spiel in der Aufstiegsrunde stand St. Peter mit dem Rücken zur Wand. Drei Punkte aus drei Spielen und die Zuschauerrolle am letzten Spieltag - die Schwarzwälder mussten gegen die Bötzinger Reserve einen Sieg einfahren.

Als Schiedsrichter Florian Studinger zur Pause pfiff, war St. Peter dezimiert und Bötzingens Coach Armin Bühler "froh über die Halbzeit." Neu ordnen musste er das Spiel seiner Mannen. 25 Minuten lang hatten sich die Kontrahenten abgetastet, agierten behutsam und mit defensivem Blick vorsichtig. So blieben Chancen rar gesät, die beste Möglichkeit hatte Rico Kürner für die Hausherren. Der Freistoß des Kapitäns hätte in den Winkel gepasst, aber Bötzingens Schlussmann Thorsten Wiedemann war zur Stelle. Den 41-jährigen hatte Bühler vor der Partie noch bei den Alten Herren ausgraben müssen. Das Stammpersonal zwischen den Pfosten fehlte - doch ließ Wiedemann mit seinem souveränem Auftritt diesen Aspekt vergessen.

St. Peter dreht in Unterzahl auf

Und in der ersten Hälfte rückte Wiedemanns Kasten zunehmend in den Blickpunkt. Dabei hatte sich Dirk Weber bei den Hausherren nach 25 Minuten verabschiedet, ein Nachtreten bescherte ihm die Rote Karte. "Das hat uns aber gar nicht gut getan", machte sich für Bühler ein Bruch erkennbar. "Was wir dann zu wenig gemacht haben, hat St. Peter mehr gemacht." Die Schwarz-Weißen übernahmen in Unterzahl das Kommando, von Bötzingen war kaum mehr etwas zu sehen. Großchancen konnten die Gastgeber aber lange kaum kreieren. Die schwerste Prüfung durch einen Außenristschuss von Julius Rombach bestand Wiedemann sicher. Für St. Peter der Auftakt druckvoller Schlussminuten vor der Pause. Bötzingen wurde hinten eingeschnürt und in der Nachspielzeit hätte es beinahe im Kaiserstühler Kasten eingeschlagen. Rombach war nach einem Freistoß aus sechs Metern völlig frei zum Abschluss gekommen, traf aber den Ball nicht richtig - drüber. Der Pausenpfiff kam, zur Erleichterung von Bühler.


Die Gäste sortierten sich neu und traten im zweiten Abschnitt besser auf, entwickelten ihrerseits nun auch mehr Druck im Angriffsspiel. Das Duell wurde ausgeglichener, den Offensivaktionen auf beiden Seiten blieb gemein, dass die Ansätze gut, die finale Umsetzung jedoch weniger gut waren. Daran waren die Defensivreihen nicht ganz unschuldig. In der 59. Minute setzte St. Peters Michael Dilger zum Sololauf an, tunnelte seinen Gegenspieler und konnte im Strafraum nur durch Henry Alika in letzter Sekunde gestoppt werden. Pech für die Schwarzwälder, zumal im Gegenzug der Nackenschlag erfolgte. Im Duell mit Özcan Büyükmurat hatte Keeper Markus Hanke noch die Oberhand behalten, gegen den Nachschuss von Harun Babur aus 17 Metern war er aber machtlos gewesen. 1:0 für Bötzingen, eine halbe Stunde vor dem Ende.

Bötzingen nutzt die freien Räume

Die Aufgabe wurde für St. Peter umso schwerer, doch legten die Hausherren einmal mehr einen bemerkenswerten Kampfgeist an den Tag. Doch der ersehnte Treffer fiel nicht mehr. "Vielleicht der letzte Pass, das nötige Quäntchen Glück", fehlt dem SV, wie Spielertrainer Gianluigi Palma befand. Viel hatten seine Mannen investiert, wurden aber nicht belohnt. Zumal sich die Schwarzwälder in der Aufstiegsrunde mit Ausfällen herumplagen mussten, das geht gerade bei einem kleineren Kader an die Substanz. "Es war eine lange Saison", sprach Palma folglich die Müdigkeit in den Beinen an. Während St. Peter dennoch die letzten Kräfte zu mobilisieren versuchte, nutzte Bötzingen in der 84. Minute die freien Räume zur Entscheidung durch Innocent Ananwa. "Ein abgezocktes Team macht vielleicht noch ein, zwei Tore mehr", sagte Bühler mit Blick auf das Torverhältnis. Die Chancen waren nämlich noch vorhanden gewesen.

Doch auch so hat sich der FC Bötzingen eine gute Ausgangslage für das Finale am Sonntag geschaffen. Zuhause gegen die Wittnauer Reserve haben Armin Bühler und Co. den Aufstieg selbst in der Hand. Für den SV St. Peter beginnt hingegen die Sommerpause. Wirklich ergiebig ist sie nicht. "Zwei Wochen", sagt Vorstandsmitglied Johannes Rombach beim Abschied. Dann greifen die Schwarzwälder wieder an.

SV St. Peter - FC Bötzingen II 0:2 (0:0)
St. Peter: Hanke, Dunse, Ketterer (55. Beha), Weber, Dilger, D. Schmidt (33. Palma), Dubicki-Latka, R. Kürner (73. Wehrle), M. Kürner, S. Kürner.
Bötzingen: T. Wiedemann, Alika, Häßig, Schneckenburger, Barreiss, P. Ambs (46. Büyükmurat), M. Schmidt, Babur (70. Ananwa), Aydemir (86. Udaya), Scheuer, Hess.
Tore: 0:1 Babur (60.), 0:2 Ananwa (84.).
Rot: Weber (25./SVS).
Schiedsrichter: Florian Studinger (Denzlingen).
Zuschauer: 180.
Aufrufe: 019.6.2014, 20:26 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor