Spvgg Möhringen: Dauerhaft weg vom Image der grauen Maus?

Im 13. Jahr ist die Spvgg Möhringen seit ihrem Wiederaufstieg in der höchsten Spielklasse des Bezirks unterwegs. Die längste Zeit davon haftete dem Filderclub ein Graue-Maus-Image an. Eine Mannschaft, die nie Ambitionen in Richtung Landesliga hatte, sich aber immer, wenn auch oft auf den letzten Drücker, vor dem Abstieg rettete. Die spektakulärste Abschlussplatzierung war bislang ein dritter Rang in der Saison 2007/08. Umso bemerkenswerter ist die aktuelle Runde. Vor dem Wiederbeginn am heutigen Samstag wandeln der Trainer Karl-Heinz Fuhrmann und dessen Spieler auf den Spuren des damaligen Erfolgsteams.

Nach einem miserablen Saisonstart haben die Möhringer seit Ende September nur noch eines von elf Punktspielen verloren und sich so still und heimlich bis auf Position vier im Klassement nach vorne geschoben. Der Abstand zum zweiten Platz, der den Gang in die Relegation bedeuten würde, beträgt freilich bereits zwölf Zähler. Aber daran orientiert sich Fuhrmann ohnehin nicht. „Natürlich wollen wir in den nächsten Wochen nicht den großen Absturz erleben. Eigentlich ist mir aber völlig egal, wie viele Punkte wir holen und wo wir am Ende landen. Für mich zählt etwas ganz anderes“, sagt der erfahrene Coach. Ihm geht es, unabhängig von Ergebnissen und Tabellenständen, zuvorderst darum, seine Kicker sportlich weiterzuentwickeln. „In Möhringen können wir nicht mit Geldscheinen wedeln und Spieler abwerben. Wir müssen mit dem arbeiten, was wir zur Verfügung haben. Und deshalb gilt es für mich, dieses Potenzial optimal ausnutzen“, sagt Fuhrmann.

Zwei seiner Leistungsträger, der Mittelfeldmotor Marvin Kuhn und der Torjäger Nils Große Scharmann (sieben Tore in elf Spielen), haben im Sommer den Lockrufen anderer Bezirksligisten widerstanden, weil es an der Hechinger Straße eine Aufbruchstimmung gibt und sich in den nächsten Jahren dort tatsächlich etwas anderes als graues Tabellenmittelfeld in Dauerschleife entwickeln könnte. Rund um die etablierte Achse, zu der neben den beiden Genannten auch die Routiniers Steven Jordan, Sebastian Zydeck und Matthias Rätzke gehören, entwickeln sich einige Talente prächtig. Nun, im Winter, sind auch noch einmal zwei Neuzugänge hinzugekommen: Nicolas Apelt (SV Allensbach) hat bereits in der Jugend bei der Spvgg Möhringen gespielt und war zuletzt zum Studium am Bodensee. Und der Angreifer Peter Lettenbauer kommt aus dem Bayerisch-Schwäbischen per Zweitspielrecht. Er wird zudem weiter für seinen Heimatclub in der Nähe von Nördlingen auflaufen.

Ein anderer arbeitet sich derweil gerade wieder heran. Der Youngster Daniel Milojkov hat in der Vorbereitung nach seinem Kreuzbandriss erste Einsatzminuten erhalten. Bis zum Comeback in der Liga braucht er laut Fuhrmann allerdings „noch ein paar Wochen“.

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