2024-05-29T12:18:09.228Z

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Spruchkammer sperrt Referee für neun Monate

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Über einen nicht alltäglichen Vorfall musste jetzt die Spruchkammer des Fußballkreises Moers befinden. Hauptdarsteller war Schiedsrichter Daniel Hoffmann (ESV Hohenbudberg), der am 1. Mai die Partie in der C-Liga, Gruppe 3, zwischen dem SV Haesen-Hochheide II und dem MSV Moers III (Endstand 1:6) leitete.

In diesem Spiel schickte Hoffmann jeweils einen Kicker jeder Mannschaft vorzeitig mit Roter Karte unter die Dusche. Ein Handspiel sowie eine Notbremse waren vorangegangen. Beschwerden der betroffenen Spieler blieben aus. So weit so gut, hätte nicht Hoffmann nach dem Abpfiff in den elektronischen Spielbericht jeweils eine Gelb-Rote Karte eingetragen.

Die unterlegenen Haesener witterten den Verdacht, dass die Meerbecker, die zu diesem Zeitpunkt noch beste Aufstiegschancen hatten, den Unparteiischen bedrängt hätten, die Kartenfarbe zu ändern. Die Folge wäre gewesen, dass die betroffenen Spieler nur einmal hätten aussetzen müssen. Die Haesener brachten den Fall vor die Spruchkammer. Dort erklärten die beiden betroffenen Spieler, dass sie "Rot" vom Schiedsrichter gesehen hatten, ebenso wie zahlreiche ihrer Mitspieler, die in der Kreis-Geschäftsstelle am Moerser Südring erschienen waren.

Hoffmann versteckte sich hinter dem Regelwerk, konnte aber keine plausible Erklärung für sein Farbenspiel geben. Den Vorwurf, der MSV könnte hinter diesem Vorfall stecken, wurde schnell entkräftet. Der Vereinsvertreter des SV Haesen-Hochheide entschuldigten sich nach der Sitzung beim MSV. Nicht ganz so glimpflich kam Hoffmann davon. Er wurde wegen Urkundenfälschung eines Spielberichtes und bewusster Falschaussage von der Spruchkammer für neun Monate für jegliche Spielleitungen gesperrt. Außerdem muss er die Kosten für das Verfahren in Höhe von 75 Euro sowie die Auslagen der erschienen Zeugen in Höhe von 48 Euro tragen.

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte Hoffmann im Mittelpunkt einer Spruchkammer-Sitzung gestanden. Nach einer C-Liga-Begegnung im Rheinpreußen-Stadion soll er von einem Unbekanntem mit einem Messer bedroht worden sein. Die Spruchkammer fand seinerzeit dafür überhaupt keine Beweise, so dass die Verhandlung im Sande verlief.

Aufrufe: 029.5.2014, 12:00 Uhr
Rheinische Post / Jürgen SchroerAutor