2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Schmittweilers René Specht (blaues Trikot) im Zweikampf mit dem Hackenheimer Jeromy Wagner. (Foto: Mario Luge)
Schmittweilers René Specht (blaues Trikot) im Zweikampf mit dem Hackenheimer Jeromy Wagner. (Foto: Mario Luge)

Spitzenspiel steht drauf, Spitzenspiel ist drin

SG Schmittweiler gewinnt beim TuS Hackenheim mit 4:3 +++ Beide Trainer einig: "Tolles Spiel mit verdientem Sieger"

HACKENHEIM. Es stand Spitzenspiel drauf. Es war Spitzenspiel drin. Beim 4:3 (2:1)-Erfolg der SG Schmittweiler am Hackenheimer Felseneck kamen die knapp 200 Zuschauer voll auf ihre Kosten. Alleine diejenigen, die es mit dem gastgebenden TuS hatten, konnten sich mit dem Ergebnis dieses Top-Duells in der Fußball-Bezirksliga Nahe nicht so ganz anfreunden.

Dabei waren sich aber auf jeden Fall die beiden Trainer nach Abpfiff einig, dass der Gästesieg unterm Strich in Ordnung gegangen war. Eine spielerisch gewohnt starke Mannschaft aus Hackenheim hatte sich ihre drei Tore auf jeden Fall verdient. Ihr Problem: Die Gäste vom Glan hatten sich deren vier verdient und bleiben mit diesem Auswärtssieg ganz dicht an den Aufstiegsplätzen dran.

Dem Begriff Aufstieg geht Burak Ersoy, wenn es irgendwie geht, aus dem Weg. „Wir waren vor zwei Jahren Vierter, letztes Jahr Dritter, und dieses Jahr wollen wir…“, sagt der SG-Coach, ohne den Satz zu vollenden und stattdessen vielsagend zu grinsen. „Auf jeden Fall denke ich, dass wir ein tolles Spiel vor einem tollen Publikum gesehen haben. Und auch verdient gewonnen haben“, zieht er sich lieber wieder auf das jüngste Duell zurück. Er hatte eine starke Gästemannschaft gesehen und auch einen Gegner, „der Fußball spielen will“. Dazu viel Kampf auf beiden Seiten. Eben ein echtes Spitzenspiel. „Das hatte Landesliga-Format“, sagt Ersoy.

Rudelbildung am Felseneck: Fabrice Herberger hält Timon Hankammer zurück, der sich mit Dennis Köhler nicht über die neuesten Kochrezepte unterhalten möchte. (Foto: Mario Luge)
Rudelbildung am Felseneck: Fabrice Herberger hält Timon Hankammer zurück, der sich mit Dennis Köhler nicht über die neuesten Kochrezepte unterhalten möchte. (Foto: Mario Luge)

Rudelbildung am Felseneck: Fabrice Herberger hält Timon Hankammer zurück, der sich mit Dennis Köhler nicht über die neuesten Kochrezepte unterhalten möchte. (Foto: Mario Luge)

Mit dieser Einschätzung war Hackenheims Coach Markus Rehbein einverstanden. Er analysierte: „Mit dieser Niederlage kann ich leben, weil wir gut gespielt haben und unsere Fehler gegen einen Gegner gemacht haben, der diese auch gefordert hat.“ Wirklich sauer war er nur beim 1:1-Ausgleich, als die TuS-Abwehr den Treffer von Christopher Geib quasi herschenkte, bei Dennis Köhlers Freistoß an die Latte völlig passiv blieb (35.) und damit die eigene Führung kurz zuvor durch Artur Marger (33.) viel zu schnell herschenkte.

Es war von Beginn einiges los. Tempo, Zweikämpfe, Torchancen. Bezirksliga-Fußball vom Feinsten. Zuvor bereits war Schmittweilers Fabian Boppel zweimal alleinstehend an TuS-Keeper Dennis Monz gescheitert. Auf der anderen Seite hatte Fabrice Herberger den Pfosten getroffen. Doch weitere Tore sollten folgen. Noch mit dem Pausenpfiff zirkelte Dennis Köhler einen (nicht ganz unhaltbaren) Freistoß ins Dreieck. Und kurz nach dem Wechsel leitete der eingewechselte Marco Reich mit einem schönen Heber den Angriff ein, an dessen Ende Boppel keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu schieben (52.).

In der Folge kontrollierte Schmittweiler die Partie, auch weil Hackenheim Räume preisgeben musste. Für Verwirrung sorgte zwischenzeitlich der nicht immer überzeugend wirkende Schiedsrichter Felix Bank, der eigentlich Jeromy Wagner nach Foulspiel die zweite Gelbe Karte hätte geben müssen, sich aber umentschied und Fabrice Herberger verwarnte, der mit der Aktion gar nichts zu tun gehabt hatte.

Noch einmal für Spannung sorgte Christoph Wilhelms Anschlusstreffer per Strafstoß (82., nach Foul an Israel Mukamba), doch wieder antwortete die SG Schmittweiler prompt, als Dennis Helwich den alten Abstand wieder herstellte (84.). Und auch für das letzte Tor des Tages zeichnete der Gast verantwortlich – diesmal allerdings seitenverkehrt: Marius Heimann setzte in einer harmlosen Aktion seinen Keeper Marco Blaesy per Kopfball außer Gefecht (3:4, 87.).

Doch auch damit nicht genug: In der Schlussminute hätte Hackenheim gerne noch einmal einen Elfmeter gesehen, aber diesmal blieb die Pfeife stumm. Und es stand der zweite 4:3-Erfolg der SG Schmittweiler innerhalb von vier Tagen im Ergebnistableau. Derweil muss der TuS Hackenheim erst einmal nach vorne abreißen lassen. „Aber von Aufstieg redet bei uns sowieso keiner“, sagt Markus Rehbein. „Wir wollen einfach eine gute Bezirksliga-Saison spielen.“ Und das machen die Fußballer vom Felseneck. Auch wenn mal ein Spitzenspiel verloren geht.

  • TuS Hackenheim: Monz – Wagner (58. Mukamba), Herberger, Ackermann, Hankammer (83. Mat. Rehbein), Dasli, Wilhelm, Kienle, Hill, Heim (73. Maier), Marger.
  • SG Schmittweiler: Blaesy – Haas, Ersoy, Lamneck, Geib, Köhler (62. Frenger), Heimann, Hellwich, Paulus, Boppel (90. Schneider), Specht (46. Reich).
Aufrufe: 013.10.2018, 22:01 Uhr
Mario LugeAutor