2024-05-24T11:28:31.627Z

Halle
Hier war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Eine Szene aus dem Spiel zwischen der JFG Wendelstein (li.) und der JFG Franken-Jura, das 1:1 unentschieden endete. F: Robert Gerner
Hier war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Eine Szene aus dem Spiel zwischen der JFG Wendelstein (li.) und der JFG Franken-Jura, das 1:1 unentschieden endete. F: Robert Gerner

Spielabbruch statt Wendelsteiner Aufgabe

Tumulte und Platzverweise bei B-Jugend-Finale +++ "Erst einmal abkühlen lassen"

Eher unrühmlich haben sich die B-Junioren-Kicker der JFG Wendelstein für diese Saison aus dem Hallenspielbetrieb verabschiedet. Das Finale um den Sparkassen-Hallencup gegen den mit 2:0 siegreichen BSC Woffenbach endete am Sonntag in Neumarkt mit einem Eklat.

In dem spannenden Endspiel hatten die Wendelsteiner lange Zeit gegen den Favoriten und „Hausherren“ Woffenbach ein 0:0 gehalten. Auf die Verliererstraße waren sie durch zwei aus ihrer Sicht falsche Schiedsrichterentscheidungen gekommen. Zweimal hatte der Unparteiische einen Zweikampf als Foul geahndet und die logische Strafe nach Erreichen der Mannschafts-Foul-Grenze ausgesprochen: einen Zehnmeter. Woffenbach hatte sich diese beiden Chancen 78 Sekunden und 19 Sekunden vor Ablauf der Partie nicht nehmen lassen.

"Woffenbach-freundlich"

Die Entscheidungen waren ganz sicher umstritten (das Wort „Woffenbach-freundlich“ war in der Halle zu hören), aber wohl nicht ganz an den Haaren herbeigezogen. „Kann man schon geben, aber eindeutig war es nicht“, befand Richard Nösel, der als Mitarbeiter des Schwabacher Tagblatts in der Halle war. Allerdings hätten die Wendelsteiner Spieler, anders als berichtet, nicht 19 Sekunden vor Schluss das Hallenparkett verlassen, versichert Daniel Todic, der Großfeld-Koordinator der JFG. Vielmehr seien die Spieler und auch Trainer Uwe Feind nach den Tumulten und zwei (berechtigten) Roten Karten gegen Wendelstein davon ausgegangen, dass das Spiel abgebrochen sei.

Das bestätigt Kreis-Juniorenleiter Andreas Kienlein. Der Schiedsrichter habe das Spiel wenige Sekunden vor dem regulären Ende beendet, nachdem er von einem Wendelsteiner Spieler von hinten angerempelt worden sei. Weil die Zeit auf der Uhr dann aber weiterlief, hat das gar nicht jeder in der Halle mitbekommen. Kienlein nimmt den von den Wendelsteinern kritisierten Unparteiischen in Schutz. „Im Finale kann man an der Leistung eigentlich nichts aussetzen.“

Die Spielleitung einigte sich direkt nach dem Abbruch darauf, das Spiel mit 2:0 für Woffenbach zu werten. Für zusätzliche Irritationen sorgte bei der Siegerehrung, dass nur zwei Akteure des Verlierers ihren Preis abholten. Doch Juniorenleiter Kienlein hat dafür Verständnis. „Es war sicher gut, die Leute erst einmal in der Kabine abkühlen zu lassen.“ Laut Daniel Todic habe man befürchtet, dass es bei der Siegerehrung in der aufgeheizten Atmosphäre zu weiteren unschönen Szenen hätte kommen können. Wie dem auch sei: Für Wendelstein ist die Hallensaison gelaufen, für Woffenbach geht sie weiter: Die Neumarkter Vorstädter sind am Wochenende bei der Bezirksmeisterschaft in Weißenburg dabei.

Aufrufe: 02.2.2015, 15:28 Uhr
rog (Schwabacher Tagblatt)Autor