2024-05-08T11:10:30.900Z

Spielvorbericht
Turm in der Abwehr: Der Heimstettner Yannick Günzel beim Kopfball.  Foto: Dieter Michalek
Turm in der Abwehr: Der Heimstettner Yannick Günzel beim Kopfball.  Foto: Dieter Michalek

Spiel des Jahres: Yannick Günzel trifft auf Ex-Klub FC Bayern II

Yannick Günzel trifft mit SV Heimstetten auf Jugendverein FC Bayern II

Wenn Yannick Günzel heute mit dem SV Heimstetten seinen Ex-Verein empfängt, dann wird er nur noch wenige bekannte Gesichter antreffen – zu groß ist die Spielerfluktuation beim FC Bayern II.

Heimstetten – Und dennoch weiß der Außenverteidiger des SVH genau, wie das Leben der FCB-Talente aussieht, welche Träume sie hegen und welche Ängste sie plagen – schließlich ist er selbst vor gar nicht langer Zeit in ihrer Situation gewesen.

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Dreizehn Jahre lang hat Günzel das Bayern-Trikot getragen – ab der U8 und bis hinauf zu den Senioren, wo er 2015/16 für die Zweite Mannschaft in der Regionalliga auflief. Doch weil er dort zu selten zum Zug kam und zugleich noch von einem Leben als Profi-Kicker träumte, wechselte er nach Thüringen zum FSV Wacker Nordhausen – jenem Regionalligisten, bei dem auch sein Berater Maurizio Gaudino als Sportdirektor angeheuert hatte.

Im Rückblick, sagt Günzel, „ärgert es mich ein bisschen, dass ich da hin bin“ – einerseits. Andererseits habe er in Nordhausen reichlich Erfahrungen gesammelt und viel gelernt, „auch über mich selbst“. So sei ihm in dem 40 000-Einwohner-Ort am Südrand des Harzes klar geworden, dass er lieber in einer Großstadt lebe – bevorzugt natürlich in München, wo er aufgewachsen ist. Und da es auch sportlich irgendwann nicht mehr rund lief, war Yannick Günzel nur zu froh, als er vor knapp einem Jahr in die Heimat zurückkehren konnte – zum SV Heimstetten, damals in die Bayernliga.

Beim SVH behauptete sich der 22-Jährige umgehend als Stammkraft und trug in 13 Ligaspielen dazu bei, dass der Klub Meister wurde und den Sprung in die Regionalliga schaffte. Im Sommer habe er dann „zu keinem Moment“ an einen Wechsel gedacht, sagt Günzel.

Zum einen, weil ihn die Rückkehr in die Regionalliga reizte. Zum anderen, weil der Außenverteidiger eine Lehre als IT-Systemkaufmann begonnen hat. Ob er damit auch das Thema Profi-Fußball ad acta gelegt hat? „Ich habe es auf jeden Fall pausiert“, antwortet Günzel. „Ich will mir jetzt mit der Lehre ein zweites Standbein aufbauen. Danach kann ich immer noch schauen, ob sich was ergibt.“

Aktuell aber liege seine ganze Konzentration auf dem SV Heimstetten – und natürlich auf der heutigen Heimpartie gegen die Bayern, „wahrscheinlich nicht nur für mich das Spiel der Saison“, sagt Günzel. Wobei es für ihn erst mal ungewohnt sein werde, die FCB-Trikots an den Spielern des gegnerischen Teams schlackern zu sehen. „Das wird sicher ein komisches Gefühl. Es ist für mich ja das erste Mal, dass ich gegen Bayern spiele“, sagt Günzel, ehe er schnell hinzufügt: „Aber inzwischen bin ich beim SV Heimstetten. Deshalb will ich natürlich auch, dass wir gewinnen.“

Aufrufe: 05.10.2018, 15:25 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Patrik StäblerAutor