Spektakelfußball pur

Nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Holthausen/Biene, wo er berufsbedingt nur zu 16 Einsätzen kam, kehrte Hormann im Sommer in die Meppener Reserve zurück. Dort wurde er schnell wieder zu einer unverzichtbaren Größe und absolvierte 14 Spiele, ehe er sich gegen Ende des Jahres am Sprunggelenk verletzte.

„Unser Ziel war es, schnell von unten wegzukommen. Das haben wir sicher übertroffen“, sagt der 27-jährige. Gerade zu Saisonbeginn begeisterten die Meppener mit geballtem Offensivfußball. Neben Hormann stießen auch noch die aus der Jugend hochgezogenen Talente wie Thorben Deters, Jan-Luca Ahillen, Markus Rohe oder Nico Gill zum Kader, welche die Liga schnell aufmischten. Insbesondere beim 5:0 am 2. Spieltag gegen Blau-Weiß Papenburg, als sich Meppen im ersten Abschnitt in einen Rausch spielte. „Im Stadion gegen eine so starke Mannschaft so aufzutreten, das bleibt natürlich in Erinnerung“, war auch für Hormann die Partie ein absolutes Highlight.

Mit vier Siegen aus vier Spielen grüßte der SVM schließlich von der Tabellenspitze, ehe es in einem packenden Topspiel gegen Vorwärts Nordhorn beim 3:3 die ersten Punktverluste gab. Die zweitbeste Offensive der Liga war auch in den kommenden Wochen immer wieder für spektakuläre Spiele gut. 91 Tore in den Partien mit Meppener Beteiligung sind klarer Ligahöchstwert. Gleichzeitig sind 41 Gegentore jedoch für ein Topteam deutlich zu viel – nur zweimal spielte Meppen zu Null, lediglich der Türkische Verein Nordhorn kassierte mehr Treffer. Selbst die Teams auf den Abstiegsplätzen haben eine bessere Bilanz. „Als Verteidiger will man natürlich sicher stehen und die Null halten. Aber im Endeffekt zählen die Punkte“, kann sich Hormann doch mit der konsequent offensiven Ausrichtung arrangieren.

Ab Mitte Oktober zeigte die Tendenz jedoch nach unten. Am 12. Spieltag kassierte die Bujan-Elf gegen den ASV Altenlingen die erste Saisonniederlage. Zwar gelang im Topspiel gegen den Haselünner SV noch ein 2:1-Sieg, doch aus den letzten fünf Hinrundenpartien sammelte der SVM nur noch drei Zähler. Tiefpunkt war dabei die 1:6-Niederlage bei Abstiegskandidat VfL WE Nordhorn. „Das war katastrophal, da waren die Löcher riesig“, findet Hormann klare Worte. Die Meppener zollten in dieser Phase dem engen Kader Tribut – neben vielen Verletzten standen die A-Junioren häufiger im Regionalligakader. Gill, der in den ersten vier Spielen acht Tore schoss, sich dann aber das Kreuzband riss, wurde schmerzhaft vermisst, auch wenn Sturmpartner Emmanuel Boadu mit 15 Treffern ebenfalls eine ganz starke Hinserie spielte und sogar die Torjägerliste anführt. So war die Fluktuation regelmäßig immens, 34 eingesetzte Spieler in der Hinserie belegen das. „Wir wussten, dass diese Rückschläge kommen werden. Das war immer einkalkuliert.“

Um diese Probleme zu beheben, hat Meppen im Winter nachgebessert. Marco Gerdes und Dominik Thale aus Haselünne sowie der Niederländer Hussein Raza sollen den Kader sowohl in der Breite als auch in der Spitze verstärken. Hormann ist sich sicher: „Das sind Glücksgriffe für uns. Wir wollen in der Rückrunde das Bestmögliche rausholen, das heißt: So viele Siege holen, wie möglich und dann schauen wir mal, was dabei rausspringt. Ein Platz unter den ersten Fünf wäre top.“

SV Meppen II

5. Platz: 18 Spiele, 50:41 Tore, 31 Punkte – 9 Siege, 4 Unentschieden, 5 Niederlagen

Höchster Sieg: 5:0 gegen BW Papenburg (H)

Höchste Niederlage: 1:6 gegen VfL WE Nordhorn (A)