2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Mehmet-Ali Fidan, mit 28 Toren Top-Torjäger der Bremenliga, möchte mit seinem FC Sparta am Karfreitag im Lotto-Pokal-Halbfinale beim Favoriten Brinkumer SV überraschen. Foto Scheer
Mehmet-Ali Fidan, mit 28 Toren Top-Torjäger der Bremenliga, möchte mit seinem FC Sparta am Karfreitag im Lotto-Pokal-Halbfinale beim Favoriten Brinkumer SV überraschen. Foto Scheer

Sparta hat nichts zu verlieren

Kriesen-Elf reist als Außenseiter zum Lotto-Pokal-Halbfinale nach Brinkum.

Die Halbfinalspiele um den Lotto-Pokal stehen am Karfreitag auf dem Programm. Sparta Bremerhaven will im Spiel beim Brinkumer SV ins Endspiel einziehen, aber die Realität dürfte anders aussehen.

Der 6:1-Sieg am vergangenen Wochenende beim KSV Vatan Sport gegen harmlose Gastgeber war kein Maßstab. Gegen die Topteams der Liga dürfte es für die Mannschaft von der Pestalozzistraße mit dem aktuellen Kader schwer sein, mitzuhalten, wie auch beim 2:8 in Brinkum vor drei Wochen in der Liga zu sehen war. Der Tabellendritte reist als krasser Außenseiter zum Zweiten, der mit einem 6:2-Sieg im Viertelfinale beim OSC Bremerhaven in die Vorschlussrunde auf Landesebene eingezogen ist.

Das sieht auch Coach Stefan Kriesen so, der zu besten Zeiten beim FC Bremerhaven gegen Schalke 04 (0:3) und VfL Wolfsburg (1:3) als Spieler in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde dabei gewesen war. ,,Wir haben keine Chance, die wir nutzen wollen", sagt ,,der Lange", der längst nicht seinen besten Kader aufbieten kann. Eugenio Pezzolla, Marcel Lopes, Mustafa Akaydin, Dennis Schäfer, Christian Zimmermann und wohl auch Sebastian Hoppe müssen aus Verletzungs- und Urlaubsgründen passen.

Somit dürfte der Endspiel-Einzug - wenn das Spiel wie erwartet verläuft - ein in weite Ferne gerückter Traum bleiben. Zumal die Spartaner im Semifinale (Freitag, 3. April, 15 Uhr) erneut auswärts ran müssen. ,,Da haben wir in den letzten vier Halbfinal-Partien kein Glück gehabt. Zuletzt mussten wir zweimal beim FC Oberneuland und im vergangenen Jahr in Blumenthal ran", sagt Kriesen, der hinten Beton anmischen und möglichst lange die Null halten will. Die Seestädter wollen die positiven Eindrücke vom 3:1-Sieg im Viertelfinale Anfang März gegen die SG Aumund/Vegesack mitnehmen, als sie mit dem letzten Aufgebot den favorisierten Nordbremern mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und drei schnellen Toren innerhalb von zehn Minuten einen großen Pokalfight lieferten und siegten.

Bei den Bremerhavenern sind die Routiniers wie Kapitän Dennis Ewert, Nehat Shalaj, Serdar Denkgelen, Tony Brehme und Torjäger Mehmet-Ali Fidan gefordert. Letzterer hat gegen Vatan Sport wieder mit drei Toren auf sich aufmerksam gemacht und führt mit derzeit 28 Treffern die Torjägerliste in der höchsten Bremer Amateurklasse gemeinsam mit Rafael Brand (OSC) und Saimir Dikollari (Brinkumer SV) an. Der quirlige Dikollari könnte den Gästen das Leben schwer machen. Dazu kommen mit Kai Tönsmeyer (12 Tore), Ugur Saatci (12), Marcel Dörgeloh (11) und Dennis Krefta (10) weitere brandgefährliche Offensivkräfte, die wissen, wo das gegnerische Tor steht: Das zeigte sich nicht nur am vergangenen Wochenende, als Brinkum Aufsteiger TSV Grolland mit 9:0 nach Hause schickte. 96 Tore aus 24 Partien stehen in der Liga auf dem Brinkumer Konto - die Spartaner haben in 23 Begegnungen 58 Tore erzielt.

Dem Bremer Pokalsieger winken bei einer Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Runde rund 110000 Euro an TV- und Vermarktungserlösen und die Zuschauereinnahmen. Der FC Sparta, für den es nach dem Spiel in Brinkum schon am Ostermontag um 15.30 Uhr mit dem Liga-Nachholspiel beim SV Türkspor weitergeht, hat nichts zu verlieren, will aber alles gewinnen.

Aufrufe: 01.4.2015, 15:48 Uhr
Nordsee-Zeitung / Volker SchmidtAutor