2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview der Woche
F: FuPa Lüneburg
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FuPa-Wintercheck: OSC Bremerhaven

Heute zieht Trainer Björn Böning im Interview Bilanz der Hinrunde und blickt auf den Lotto-Pokal-Knaller gegen SFL Bremerhaven

Der Bremenligist OSC Bremerhaven konnte in der vergangenen Saison in letzter Sekunden den Abstieg aus der höchsten Bremer Amateurklasse vermeiden und hat sich in der Hinrunde mit 20 gewonnenen Punkten wieder stabilisiert und im Umfeld so gut wie lange nicht mehr aufgestellt. Trainer Björn Böning spricht im Interview mit Volker Schmidt über die Rückrunde und Ziele in den kommenden Jahren, über Knipser Mehmet Ali Fidan und Innenverteidiger Fabian Schlichting sowie über den Lotto-Pokal-Knaller gegen SFL am 30. März und das die „Heidjer“ von Trainer Marcus Klame derzeit die beste Bremerhavener Mannschaft sind, obwohl sie in der Landesliga kicken.

Herr Böning, Ihre Mannschaft hat sich nach der kritischen Vorsaison wieder stabilisiert und kann entspannter in die Rückrunde starten als vor einem Jahr, als es ganz eng im Kampf um den Klassenerhalt war. Müssen Sie sich in dieser Saison erneut Sorgen machen?

Sicherlich sind die Sorgen nicht so groß, wie in der vergangenen Saison. Wir haben 20 Punkte und liegen somit zehn Punkte vor den Abstiegsrängen. Das ist zwar ein recht nettes Polster, reicht aber in der Endabrechnung nicht. Der Fokus in der Rückrunde wird darauf liegen, möglichst schnell die 30-Punkte-Marke zu überwinden, welche in der Regel zum Klassenerhalt reicht.

Ihr Team steht mit 20 Punkten auf Platz zehn in der höchsten Bremer Amateurklasse. Wie lautet Ihr Fazit nach den bis zur Winterpause 19 gespielten Partien?

Gemischt, wir haben wirklich gute Spiele, aber im Gegenzug auch einige schlechte Leistungen mit vielen individuellen Fehlern abgeliefert. Wir haben die meisten Gegentore in der Liga bekommen, da müssen wir uns deutlich verbessern und stabilisieren.

Der 4:3-Sieg am 9. Dezember 2017 gegen den Vorletzten TSV Grolland war enorm wichtig, dass sich Ihre Mannschaft damit ein Zehnpunkte-Polster auf Grolland erarbeitet hat. War das der größte Schritt in Richtung Klassenerhalt?

Das war schon komisch in der Hinrunde. Wenn die Jungs gefordert waren, haben sie in der Regel gewonnen. Die Mannschaften unter uns haben wir bis auf den VFL 07 Bremen alle geschlagen. OK, wenn das so bleibt, steigt man auch nicht ab. Weiter haben wir einige Schlüsselspiele gegen den TSV Grolland, Vatan Sport und Habenhausen gewonnen.

Welches Spiel war das Bemerkenswerteste im bisherigen Saisonverlauf?

Im Pokalspiel gegen LTS haben wir eine wirklich gute Leistung gezeigt. In der Liga war es das Spiel gegen Habenhausen. In diesen Partien haben wir unser Potential gezeigt. Tja, aber diese Leistungen müssten konstanter gezeigt werden.

Was lief aus Ihrer Sicht besonders positiv und was ist verbesserungswürdig?

Positiv ist unser Spiel nach vorne mit individuell guten Spielern. Verbesserungswürdig ist die Trainingsbeteiligung und -einstellung und somit auch die körperliche Verfassung einiger Spieler. Taktisch müssen wir noch viel dazu lernen.

Welche(r) Spieler haben/hat in den vergangenen Spielen besonders auf sich aufmerksam gemacht?

Mo Fidan hat 14 Tore gemacht, das ist schon gut, da der Junge aus privaten Gründen kaum trainieren kann. Nicht auszudenken, was passieren könnte, wenn er mehr trainieren würde. Fabian Schlichting ist mit seinen 19 Jahren als Innenverteidiger eine echte Stütze der Mannschaft geworden.

Ihre größte „Baustelle“, die der Torwart-Position, haben Sie mit Rückkehrer Nico Eden vom FC Hagen/Uthlede geschlossen. Gibt es weitere Veränderungen im Kader oder Betreuerstab?

Peter Lazik ist als Sechser vom ESC wieder zurückgekehrt und soll Tarek Chaaban ansatzweise ersetzen. Mit Dominique Schmiedel haben wir einen weiteren guten Stürmer, der im Offensivspiel für weitere Gefahr sorgen kann. Auf der Gegenseite mussten einige Spieler aus verschiedenen Gründen den Verein verlassen.

Sie haben mit „Bella Amiq“, Ottmar Jurkeit, Frank Mertha, „Physio“ Christoph Lorenzen und Mannschaftsarzt Dr. Jürgen Raack ein kompetentes Team zur Seite, das für neuen Schwung sorgen soll. Welche Ziele verfolgen Sie gemeinsam in den kommenden drei bis fünf Jahren?

Ja, wir sind im sportlichen Bereich momentan wirklich gut aufgestellt, um flexible und gute Trainingseinheiten zu gestalten. Das macht schon Spaß. Zusätzlich sind unsere Rahmenbedingungen für Bremerhaven optimal. In der Aufzählung fehlt übrigens Roman Opalka. Nur wenige Mannschaften in der Liga haben einen Mannschaftsarzt und auch die physiotherapeutische Betreuung durch Christoph ist fantastisch.

Nun muss es uns gelingen den wirtschaftlichen Bereich rund um die erste Herren weiter voran zu bringen; auch hier arbeitet ein Team mit Andree Plat, Bernd Neese und auch Gustav Harlep an weiteren Verbesserungen. Momentan befinden wir uns auf einen guten Weg, den wir so weiter beschreiten wollen. Um perspektivisch oben anzugreifen, benötigen wir allerdings noch weitere Großsponsoren.

Welches Team hat Sie bisher am meisten in der Bremen-Liga überrascht?

So richtig überraschend finde ich kein Team.

Was sagen Sie zum Bremer SV, der nach der Trainerentlassung von Ihrem Freund Sasa Pinter und zahlreichen Abgängen wohl vor einem Neuanfang stehen dürfte?

Ich kenne nicht alle Hintergründe, aber die Art und Weise und der Zeitpunkt seiner Entlassung ist schon merkwürdig. Ein Neuanfang dürfte für den Bremer SV nicht wirklich schwierig sein, da sie finanziell gut aufgestellt sind.

Können der FC Oberneuland, der BSC Hastedt oder der Blumenthaler SV den Serienmeister der vergangenen Jahre vom Thron stoßen?

Mein Tipp ist der FC Oberneuland. Sie haben einen sehr guten Trainer, ein gutes Management und ein junges, hungriges Team – die machen das.

Die Vorbereitung auf den Rückrundenstart am 25. Februar gegen den ESC Geestemünde ist angelaufen. Gibt es ein besonderes Highlight während der fünfwöchigen Quälerei?

Nein, kein besonderes Highlight. Es geht darum in diesen Wochen die nötigen Voraussetzungen für eine gute Rückrunde zu setzen, nicht mehr und nicht weniger. Wir müssen hart arbeiten und uns vielseitig verbessern.

Nach dem ESC geht es gegen die Topteams vom BSC Hastedt (H) und Brinkumer SV (A) weiter. Was rechnen Sie sich in den ersten drei Pflicht-Partien im Sportjahr 2018 aus?

Wir schauen von Spiel zu Spiel und wollen immer das Maximum erreichen. Spekulationen und eventuelles Herumrechnen hilft wenig. Grundsätzlich werden wir mit der Einstellung das Spiel gewinnen zu wollen in jedes Spiel gehen. Ich sehe uns gegen keine Mannschaft chancenlos.

Wo wollen Sie nach dem finalen Heimspiel am 12. Mai gegen den TuS Schwachhausen stehen?

Unsere Zielsetzung ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld. Bedeutet konkret zwischen Platz 8-12. Alles darüber wäre fantastisch, alles darunter eine Enttäuschung.

Am Karfreitag (30. März) stehen Sie mit Ihrer Elf im Lotto-Pokal-Viertelfinale und müssen beim Landesligisten SFL Bremerhaven antreten. Worauf dürfen sich die Seestadtfans freuen?

Oha, das wird ein Knaller. SFL präsentiert sich seit Jahren schon in guter Verfassung und muss dieses Jahr auch aufsteigen. Das wird Zeit für Bremerhaven. Meiner Ansicht nach ist SFL zurzeit die wohl beste Mannschaft in Bremerhaven, auch wenn sie noch in der Landesliga spielen. Das wird für uns ein ganz dickes Brett.

Ihre Mannschaft hat die Leher TS am 15. August 2017 drei Tage nach dem DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln mit einem 2:1-Sieg aus dem Wettbewerb geschossen. Kann Ihre Mannschaft den LTS-Coup wiederholen und Lotto-Pokalsieger in Bremen werden und somit in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde einziehen?

Hm, auch da schauen wir von Spiel zu Spiel. Natürlich wollen wir das Viertelfinale gegen SFL gewinnen und ins Halbfinale einziehen. Und wenn man noch in einem Wettbewerb ist, will man diesen auch gewinnen. Ein solcher Sieg könnte uns wirtschaftlich enorm helfen, um vielleicht in der kommenden Saison einen höheren Tabellenplatz anzustreben. Es sind aber auch noch weitere gute Teams im Rennen. Aber möglich ist immer alles. Es wird davon abhängen, ob es uns bis zu diesen Spielen gelingt, die Spieler topfit zu bekommen und im Defensivverhalten deutlich weniger Gegentore zu kassieren.

Herr Böning, vielen Dank für das Interview und viel Erfolg in der Rückserie.

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Aufrufe: 023.1.2018, 10:22 Uhr
FuPa Bremerhaven / Volker SchmidtAutor