Wie es aktuell aussieht, kommen noch mal zwei Punkte hinzu. Das jedenfalls geht aus einem Urteil der Kreis-Spruchkammer hervor, das am Samstag erging. Damit hätte der TSV mit 73 Punkten sogar schon einen Zähler mehr als die Willicher, die allerdings noch ein Spiel im Rückstand sind.
Die beiden „Bonuspunkte“ rühren aus der Hinrundenpartie beim Linner SV am 30. August her, die 1:1 endete. Dieses Ergebnis wandelte die Spruchkammer aber in einen 2:0-Sieg für Kaldenkirchen um. Der Grund: Die Linner setzten damals in Gestalt von Adi Vrebac einen Spieler ein, der sich im Nachhinein als nicht spielberechtigt herausstellte. Im Nachhinein deshalb, weil sein Einsatz damals zunächst den Regeln entsprach, denn die Linner hatten Vrebac tags zuvor mit einem Vertrag als Vertragsspieler ausgestattet. Dabei ist es allerdings verpflichtend, für den jeweiligen Spieler beim Verband für ein ganzes Jahr Nachweise über die gezahlten steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Abgaben einzureichen - spätestens bis 15. April des Folgejahres. „Weil ich aber gesehen habe, dass der Spieler nur viermal für Linn aufgelaufen ist, lag der Verdacht nahe, dass die Abgaben eben nicht für ein ganzes Jahr gezahlt werden. Deswegen habe ich mir diesen Fall auf Wiedervorlage gelegt“, erklärt TSV-Teammanager Jochen Heußen.
Eine Nachfrage beim Verband erhärtete seinen Verdacht, so dass er sich entschied, Protest einzulegen. Mit Erfolg, wie es aussieht. Auch wenn die Linner theoretisch noch in Berufung gehen könnten. Zu verlieren haben sie jedenfalls etwas, denn ein Punkt weniger würde sie den Abstiegsplätzen noch ein Stück näher bringen. Der TSV hätte bei zwei Zählern mehr dagegen den Aufstieg in eigener Hand, denn am letzten Spieltag steht das direkte Duell gegen Willich an. „Bis dahin müssen wir aber zunächst noch zwei sehr schwere Spiele gewinnen“, sagt TSV-Coach André Küppers, „nur wenn wir das schaffen, könnte es ein Endspiel geben.“