2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligabericht
SG Husen/Henglarn bejubelt den Klassenerhalt am letzten Spieltag
SG Husen/Henglarn bejubelt den Klassenerhalt am letzten Spieltag – Foto: Dickgreber

SG Husen/Henglarn zieht den Kopf aus der Schlinge

Saisonrückblick Teil 1: Aufsteiger SC GW Espeln II und SV Marienloh II müssen absteigen. SF BW Paderborn überzeugt in der Saisonendphase

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Kurz vor der Winterpause versammelten sich die Sportfreunde Paderborn, SG Husen/Henglarn, SV Marienloh II und SC GW Espeln II erstmals am Tabellenende. Bis zum letzten Spieltag war das Ende offen, ehe sich das Team vom Monte mit einem Heimsieg und SG Husen/Henglarn mit einem Remis den Klassenerhalt sicherten. Aufsteiger SC GW Espeln II und SV Marienloh II mussten mit einer Niederlagenserie in den letzten Spielen den Weg in die B-Liga gehen.

Abstiegskampf: die Plätze 13 bis 16:

16. SC GW Espeln II: 21 Punkte / 53:91 Tore:

Der Aufsteiger startete mit großer Euphorie und viel Angriffspower in das A-Ligaabenteuer. Sechs der ersten acht Saisonspiele konnte das Team von Stefan Stroop zuhause bestreiten. Diesen Vorteil münzten die Grün-Weißen auch in einen Blitzstart um. Bis zum elften Spieltag sammelte man 14 Punkte bei einem Torverhältnis von 27:30 ein. Mit dem 4:3-Heimsieg gegen SG Husen/Henglarn endete Mitte Oktober der Lauf des Aufsteigers. „Dann hatten wir einen echten Hänger gehabt“, erklärt Coach Stefan Stroop. Weitere sieben sieglose Spiele später (bei nur einem Remis) war der Aufsteiger froh über dem Strich in die Winterpause zu gehen. „Bis dahin konnten wir trotzdem zufrieden sein. Wir standen drei Punkte vor den Abstiegsplätzen und hatten alles in der eigenen Hand“, so die damalige Meinung des Coaches, trotz nur 15 Punkte und einem Torverhältnis von 35:56, zur Winterpause.

In den zehn Spielen (35 Gegentore) nach der Winterpause konnte der Aufsteiger die Defensivschwächen nicht abstellen. Am 21. Spieltag stand der Aufsteiger erstmals auf einen Abstiegsplatz. Zwei Siege im Jahr 2019 (5:1 bei Türk Gücü, 23. Spieltag / 4:1 in Husen, 24. Spieltag) waren aber einfach zu wenig. Auch wenn in den direkten Duell mit den drei weiteren Kellerteams die meisten Zähler (11) geholt wurden und die Ligatauglichkeit unter Beweis gestellt wurde.

Trotzdem hatten die Grün-Weißen am letzten Spieltag mit einem Sieg die Chance auf den Klassenerhalt. Nach einer schnellen 2:0-Führung (21.) in Altenbeken war der Klassenerhalt urplötzlich wieder zu Greifen nah und bis vier Minuten vor dem Saisonende war bei Stande von 2:2 noch alles möglich. Zwei Kontertore von Altenbeken besiegelten dann aber den sofortigen Abstieg. Doch Espeln ging realistisch mit der Situation um. „Zwar hätte ein weiterer Erfolg gereicht. Aber auch wenn wir den Klassenerhalt sportlich geschafft hätten, wären wir freiwillig in die B-Liga zurückgegangen, da wir für das Qualijahr die Kräfte im Verein in der ersten Mannschaft bündeln wollen“, erklärte Stefan Stroop nach dem Abstieg.

15. SV Marienloh II: 22 Punkte / 44:108 Tore:

Nach drei Jahren A-Ligazugehörigkeit muss auch die Zwote des SV Marienloh wieder zurück in die B-Liga . Das Ziel „einen sicheren Mittelfeldplatz“ kam das Team von Markus Bäumler nie nahe. Schon nach sechs Spieltagen steckte der SVM mit nur einem Erfolg als Vorletzter im Abstiegskampf fest. Aus dieser Situation konnte sich die Marienloher Reserve nie wieder befreien.

Am 13. Spieltag musste man das Auswärtsspiel bei Suryoye absagen. Die anschließen Aussprache nach der Rückkehr von Coach Bäumler aus dem Urlaub zeigte sofortige Wirkung. Der 3:2-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten SF BW Paderborn (15. Spieltag) setzte noch einmal Kräfte frei. In den folgenden zehn Spielen holte der SVM 14 Punkte und blickte am 24. Spieltag mit vier Punkten Abstand auf die Abstiegsplätze.

Sechs abschließende Niederlagen mit einem Torverhältnis von 6:31 ließen Marienloh doch noch auf den vorletzten Platz abrutschen. „Dabei waren die beiden Niederlagen gegen Suryoye (1:5, 25. Spieltag) und bei den Sportfreunden (1:7, 26. Spieltag) der Knackpunkt“ so Bäumler, der mit dem kleinen Kader stets ans Limit gehen musste. Wenn dazu 44 erzielte Treffer und 108 Gegentreffer die schlechtesten Werte der Liga sind, ist ein Klassenerhalt nur selten zu realisieren.

„Letztendlich haben wir über die gesamte Saison dann auch den Klassenerhalt nicht verdient“, auch wenn am Ende nur ein Sieg fehlte. Nach vier Jahren wird sich Coach Markus Bäumler in der nächsten Zeit auf den B-Trainerscheinlehrgang konzentrieren. Nachfolger ist Florian Schumacher.

14. SG Husen/Henglarn: 23 Punkte / 46:92 Tore:

Nach zwei beeindruckenden Serien der Spielgemeinschaft mit Platz elf (Saison 2016/17 mit 32 Punkte) und Platz neun (2018/19 mit 40 Punkte) lief im dritten Jahr von Coach Alexander Müller nur wenig nach Plan. Der kleine Kader konnte sich noch bis zum 14. Spieltag mit sechs Siegen im Mittelfeld der Liga behaupten. Je länger die Saison ging, desto größer wurden die Verletzungssorgen bei der SG. Zahlreiche Leistungsträger verletzten sich oder zogen sich sportlich zurück. Bis Anfang Mai ging man in zwölf Spielen in Serie als Verlierer vom Platz.

Drei Spieltage vor dem Saisonende schien der Abstieg besiegelt. Die SG war am Tabellenende angelangt und niemand traute dem Team von Alexander Müller die Wende zu. Der erste Punkt (3:3-Remis gegen SG Meerhof/Essentho am 28. Spieltag) bewog den Coach zu der Aussage: „Vier Punkte aus den letzten beiden Spielen werden zum Klassenerhalt reichen.“ Es folgte der magische 6:4-Erfolg beim TuS Sennelager nach einem 1:4-Rückstand (58.). „Da waren wir faktisch abgestiegen“, erinnert sich der seit September wegen einer Schulterverletzung nur an der Seitenlinie stehende Coach. „Aber angeschlagene Boxer leben eben länger.“ Mit fünf Toren innerhalb von 32 Minuten zog die SG den Kopf aus der Schlinge und am letzten Spieltag reichte dann ein 2:2 gegen Suryoye um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen.

„Das war für einige Spieler und für mich sehr wichtig, dass wir uns hier mit einem Klassenerhalt verabschiedet haben“, unterstreicht Müller, der in der kommenden Saison den A-Ligaaufsteiger SC Borchen II übernimmt. Thomas Hermann (SV 21 Brenken II) wird das schwere Erbe bei der SG übernehmen.

13. SF BW Paderborn: 28 Punkte / 46:60 Tore

Mit einer beeindruckenden „zweiten Saisonhälfte“ sicherten sich die Sportfreunde den Klassenerhalt. 17 Punkte erspielte sich das Team von Johannes Sfalanga in den elf Spielen nach der Winterpause. Wobei der 7:1-Heimerfolg gegen den direkten Konkurrenten SV Marienloh II (27. Spieltag) wegweisend war. „Das Spiel war ein deutliches Signal, dass wir die Qualität für den Klassenerhalt haben“, bestätigte Sfalanga. In den abschließenden drei Spielen (4:5 in Haaren, 3:1 gegen Schwaney und beim 5:1 bei Türk Gücü) holte das Team vom Monte mit viel Offensivpower die nötigen Punkte für den Klassenerhalt. Auch wenn der letzte Zweifel erst am letzten Spieltag eliminiert wurden.

Bis zur Winterpause hatten die Sportfreunde aber mit dem Donnerstag/Sonntag-Rhythmus zu kämpfen. „Teilweise hatten wir bis zur 14 verletzte Spiele zu beklagen“, erläutert der Coach, der stets vom Potential im Team überzeugt war. Gerade deshalb war die Hinrunde ein schwerer Ritt. Zumeist auf Augenhöhe mit den Gegner wurden zu oft in den Schlussphasen die Punkte liegen gelassen. So mussten die Sportfreunde zur Winterpause als Schlusslicht mit nur elf Zählern klarkommen.

In der Winterpause machte sich der Kader fit für den Saisonendspurt, der bei strömenden Regen mit einem 4:1 gegen SG Meerhof/Essentho (20. Spieltag) seinen Auftakt fand. „Wenn man die Punktzahl aus dem Jahr 2019 hochrechnet wäre sogar Platz fünf drin gewesen“, so Sfalanga. Sinnbildlich für den Willen und die Einstellung, der insgesamt 36 zum Einsatz gekommenen Spielern, hebt der Coach den SF-Marathonmann Julius König (7 Tore) hervor, der in der Hinrunde als Sechser für die nötige Stabilität sorgte und im Frühling nach vorne beordert wurde.

Wie gut das Team vom Monte auf dem Feld organisiert war zeigt die Tordifferenz. 46 Tore stehen nur 60 Gegentore gegenüber. Nur die Top-Vierteams Elsen, Wewer, Dahl/Dörenhagen und GW Paderborn kassierten weniger Gegentore.


Aufrufe: 013.6.2019, 17:00 Uhr
Detlef TippAutor