2024-06-03T07:54:05.519Z

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Verlängerter Arm auf dem Feld: Waldalgesheims Konstantin Sawin (rechts), hier in der Partie gegen Rüssingen, fungiert bis Saisonende als spielender Co-Trainer von Björn Trinks.	Archivfoto: Edgar Daudistel
Verlängerter Arm auf dem Feld: Waldalgesheims Konstantin Sawin (rechts), hier in der Partie gegen Rüssingen, fungiert bis Saisonende als spielender Co-Trainer von Björn Trinks. Archivfoto: Edgar Daudistel

Schnell raus aus der Abstiegszone

Waldalgesheim muss Saisonziel korrigieren +++ Trio Trinks, Sawin und Reichert übernimmt bis Saisonende

WALDALGESHEIM. Die Alemannia ist im Gespräch. Vor allem die Trennung des Vereins von den beiden Cheftrainern André Weingärtner im November 2016 und Patrick Joerg zwölf Monate später kam für die Fans überraschend. Nun nahmen die beiden Vorsitzenden Reinhard Schenk und Klaus Mohr Stellung zur Situation des Gesamtvereins und speziell der Fußballabteilung.

Über 660 Mitglieder hat der SV, in dem der Begriff „Familie“ nach wie vor nicht nur ein Wort sein soll, sondern gelebt wird. „Wir sind mehr als eine Fußballmannschaft. Wir haben auch vier andere Abteilungen, Basketball, Tennis, Aerobic und Mutter-Kind-Turnen“, stellt Schenk klar. Der Gesamtverein ist dem Vorstand wichtig, auch wenn dem Fußball das Hauptaugenmerk gebührt. Aktuell gibt es außer der ersten Mannschaft in der Verbandsliga als Aushängeschild 16 Jugendteams, in denen rund 230 Jungs und Mädels kicken. Tendenz steigend. Als JSG Soonwald ist die Alemannia hier gut aufgestellt, wird im Sommer zudem eine Reserve an den Start schicken, um den A-Junioren eine Heimat zu bieten und sie an den Verein zu binden.

Zuschauer bei den Spielen der ersten Mannschaft und Mitglieder genießen Priorität, denn die finanziellen Rahmenbedingungen sollen so bleiben, wie sie sich aktuell darstellen. Schulden in fünfstelliger Höhe wie noch vor einigen Jahren, als der Verein vor der Insolvenz stand, sollen nicht wieder den Tagesablauf bestimmen. Schenk und Mohr sind sich der Verantwortung bewusst. Genauso, dass nach den beiden Trainerentlassungen, mit denen man es sich nicht leicht gemacht habe, unbedingt eine akzeptable Lösung gefunden werden muss.

Gründe für Schuldzuweisungen gegenüber Weingärtner und Joerg gibt es für die SVA-Verantwortlichen nicht. Bei Weingärtner hätten sich nach sechseinhalb Jahren Abnutzungserscheinungen offenbart, sei vor allem der nach dessen eigener Beurteilung „desaströse Auftritt“ bei der Pokalniederlage in Mackenbach ein Schlüsselmoment gewesen. Dass der Zeitpunkt der Trennung 2016 nach einem 4:0-Sieg in Zeiskam unglücklich war, geben Schenk und Mohr zu. „Hier haben alle Seiten Fehler gemacht, genauso wie ein Jahr später“, nehmen die Chefs alle in die Pflicht. Trainer, Vorstand und Team.

Damit wandert der Blick auf die aktuelle Situation, mit Platz zehn – nur zwei Punkte vor dem möglichen Abstiegsrang 13. Die Zielsetzung war eine andere: „Wir wollten oben mitspielen“, erklärt Schenk. Darüber sei man sich mit den Coaches und der Mannschaft einig gewesen. Trotz der vielen Verletzten habe man einen 25-Mann-Kader, in dem viele zuletzt nicht ihr ganzes Potenzial ausgeschöpft hätten.

Mit Björn Trinks und Konstantin Sawin als „Co“ sowie Torwarttrainer Frank Reichert auf der Bank geht der Spielbetrieb des Verbandsligateams weiter. Das Ziel wurde korrigiert: Möglichst schnell will der SVA raus aus der Abstiegszone. Ein Hauptaugenmerk liegt ferner auf dem Pokal, wo mit einem Erfolg bei Landesligist TSV Gau-Odernheim (14. März) das Endspiel in Worms winkt. Gespräche mit möglichen Kandidaten, die ab Sommer auf der Trainerbank Platz nehmen könnten, laufen.

Besser werden soll nach Willen des Vorstandes die Identifikation der Mannschaft mit dem Umfeld vor und nach den Spielen. Innerhalb der umliegenden Vereine habe sich hier bereits ein grundlegender Wandel zu besserem Miteinander vollzogen, erklärten die Vereinschefs. Froh ist man über die Rückkehr von Hassia Bingen zum Sparkasse-Rhein-Nahe-Liga-Turnier im Sommer.



Bei der Suche nach einem neuen Trainer war Jürgen Collet heiß gehandelt worden- Er hatte sogar eine Anfrage aus Waldalgesheim vorliegen, hat sie aber abgelehnt. Im FuPa-Interview erklärt Collet nun warum: „Es war ein hoch interessantes Angebot, hätte gepasst, war sehr schmackhaft. Aber ich muss es zu 100 Prozent bewerkstelligen können, und das konnte ich nicht garantieren. Mein Weg von der Arbeit zum Sportplatz ist zu weit. Ich bin das mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten abgefahren, und wir hätten nicht vor 20 Uhr mit dem Training beginnen können. Das kann man nicht bringen, und so wäre es zum Scheitern verurteilt gewesen. Sehr schade, ich hätte es gerne gemacht

Collet sagt Alemannia endgültig ab
Aufrufe: 01.2.2018, 19:00 Uhr
Jochen WernerAutor