2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alle im Amt bestätigt: Dieter Grethler, Henning Nopper, Ralf Brombacher, Hafes Gerspacher und Steffen Fante (von links)   | Foto: Hrvoje Miloslavic
Alle im Amt bestätigt: Dieter Grethler, Henning Nopper, Ralf Brombacher, Hafes Gerspacher und Steffen Fante (von links) | Foto: Hrvoje Miloslavic

Schiedsrichter beklagen schlechtes Image

Immerhin weniger Gewalt auf den Plätzen +++ Ralf Brombacher am Hochrhein wiedergewählt

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Die Fußball-Schiedsrichter am Hochrhein haben weiter mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Unzuverlässige Kandidaten machen den Verantwortlichen der Schiedsrichtervereinigung ebenso zu schaffen wie gewalttätige Auseinandersetzungen und Spielabbruche. Immerhin: Die Zahl der Delikte ist in der vergangenen Saison zurückgegangen. Entwarnung kann der wiedergewählte Obmann Ralf Brombacher (Kandern) aber nicht geben.

FUSSBALL. Gewisse Personen, die auf Fußballplätzen und in Stadien eigentlich nichts verloren haben, hätten ihre Freude gehabt: "Schiri, wir wissen, wo dein Auto steht", heißt es ja so schön. Am Freitag waren die Parkplätze rund um die Stadthalle in Wehr gut gefüllt mit Pkw der Referees. Dort hielt die Schiedsrichtervereinigung Hochrhein ihre 92. Hauptversammlung ab. Trotz eines reibungslosen und harmonischen Versammlungsverlaufs war eines doch unverkennbar: Die Unparteiischen haben weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Spielabbrüche und tätliche Angriffe rückläufig

Keine Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Vorstandes hatte der eine oder andere angemeldete Redebedarf, den der schriftlich ausgelegte Jahresbericht des Vorsitzenden angedeutet hatte: Bei den Wahlen wurden Obmann Ralf Brombacher (Kandern), Stellvertreter Dieter Grethler (Wehr), Kassenwart Henning Nopper (Lauchringen), Schriftführer Steffen Fante (Neuenburg) und Lehrwart Hafes Gerspacher (Heitersheim) einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.

Dauerthema ist und bleibt die Gewalt auf Fußballplätzen. Die Bilanz der abgelaufenen Saison, in der sieben Spielabbrüche zu verzeichnen waren, davon zwei aufgrund von Übergriffen auf die Unparteiischen, beurteilte Brombacher zaghaft positiv. Die tätlichen Angriffe seien zwar zurückgegangen. "Einen wirklich hohen Stellenwert besitzt der Schiedsrichter aber nach wie vor nicht", beklagte er.

Unzufrieden zeigte sich der Vorsitzenden auch mit einer anderen Statistik, die vordergründig einen positiven Verlauf zeigt. Auf die Kritik des Vorsitzenden stieß die "Unzuverlässigkeit" mancher seiner Kollegen. In der Versammlung konnte durch den für die Schiedsrichtereinteilung zuständigen Dieter Grethler zwar eine rückläufige Tendenz der Spielrückgaben festgestellt werden: 7210 in der Spielzeit 2014/2015 besetzten Spielen standen 879 Rückgaben gegenüber (13,9 Prozent). Die Zahl sei aber "immer noch deutlich zu hoch", stellte Brombacher fest. Die Aussicht darauf, dass in der kommenden Saison alle Spiele besetzt werden können, sei sehr schlecht. Mit 166 Schiedsrichtern stünden der Vereinigung fünf Unparteiische weniger als im Vorjahr zu Verfügung.

Umso größer waren Dank und Anerkennung an diejenigen Referees, die durch ein besonders hohes Arbeitspensum auf sich aufmerksam machen konnten. Spitzenreiter war in der vergangenen Saison Albert Hilbold (FC Wehr), der in 113 Partien ein objektives Auge auf das Spielgeschehen hatte. Es folgten Kai Brunner (FC Huttingen/98 Spiele) und Holger Trefzger (SV Hasel(91).

Luigi Satriano aus Zell gelingt fast der Regionalligaaufstieg

Nicht gerade vom Glück verfolgt waren in der vergangenen Saison die überbezirklichen Schiedsrichter. Zu verzeichnen waren vier Ligaabsteiger, so dass sich der Kader auf 15 Schiedsrichter verringert hat. "Ein großer Aderlass", urteilte Brombacher. Den zweiten Platz in der Beobachtungswertung sicherte sich Luigi Satriano (FC Zell), dem in seinem ersten Jahr als Oberligaschiedsrichter fast der Aufstieg in die Regionalliga gelungen wäre. Aufsteigen kann Hafes Gerspacher (Kandern), der mit der zweiten Platzierung in der Verbandsliga einen großen Erfolg feiern konnte. Ein beachtlicher dritter Platz in der Landesligawertung gelang Jonas Brombacher (Kandern). Glückwünsche gingen auch an Stefan Schmitz (Hochrhein), der in der Bezirksklasse den ersten Rang belegen konnte und künftig Spiele in der Landesliga pfeifen wird.

Die Ehrungen:

50 Jahre Passivmitgliedschaft: Conny Baumgartner.
Ehrenmitgliedschaft: Gabi Birlin (Rheintal), Maik Geugelin (Markgräflerland).
50 Jahre Schiedsrichtertätigkeit: Egon Kramer (Hochrhein).
45 Jahre Schiedsrichtertätigkeit und Goldene Ehrennadel der Vereinigung Hochrhein: Friedhelm Fante (SV Liel-Niedereggenen).
25 Jahre Schiedsrichtertätigkeit und Goldene Verbandsehrennadel: Gregor Huber (Erzingen), Günter Hess, Otto Schönle (alle Klettgau), Volker Scherer (TuS Binzen).
20 Jahre Schiedsrichtertätigkeit und Silberne Verbandsehrennadel: Günter Brendle (Markgräflerland), Markus Eichinger, Thomas Ruppert (beide Rheintal), Gerhard Ganter (Klettgau).
15 Jahre Schiedsrichtertätigkeit und Silberne Ehrennadel der Vereinigung Hochrhein: Mesut Gürses (Hochrhein), Jonas Probst (Hochrhein).
10 Jahre Schiedsrichtertätigkeit und Ehrennadel der Vereinigung Hochrhein: Steve Blaschke (Rheintal), Kurt Böhler (Klettgau), Marco Brendle (Markgräflerland), Paul Enderling (Klettgau), Zan Gavranovic (Wiesental), Hafes Gerspacher (Markgräflerland), Jonny Lemmrich (Rheintal), Francesco Natale (Wiesental).
Schiedsrichtertätigkeit: Dieter Grethler (Rheintal, 40 Jahre), Hans Gerd Eckert, Mario Studer (beide Rheintal, beide 30 Jahre).
Neuaufnahmen (Anwärter und Jung-schiedsrichter): Peter Bauer, Andreas Wirtz, Willi Gutauskas, Rolf Rösch (alle Wiesental), Michael Gassmann (Laufenburg), Dirk Hüller, Riccardo Lombardo (beide Rheintal), Kai Kohlbrenner, Toni Mossa (beide Jungschiedsrichter West), Luc Steinbeisser, Fabian Wehner (beide Jungschiedsrichter Ost), Michael Zeits (Klettgau).

Aufrufe: 06.7.2015, 00:00 Uhr
Hrvoje Miloslavic (BZ)Autor