SC Peckelohs Personalpuzzle hat schon 16 Teile

Verlängerungen im Fokus

Das „Gesamtbild“, das die Mannschaft in der ersten Sechstligasaison der Vereinsgeschichte hinterlassen hat, ist bei Jan Fahrenwald aber immer noch präsent. „Wir haben bewiesen, dass wir gut mithalten können. Dass es ein paar Formschwankungen gibt, ist bei einer jungen Truppe ganz normal“, sagt der Abteilungsleiter und Co-Trainer des Aufsteigers. Neun Punkte aus sieben Spielen und Tabellenplatz zwölf, der zum Klassenerhalt reichen würde, haben die Verantwortlichen an der Wöste auf den Geschmack gebracht. „Wir wollen uns in der Westfalenliga etablieren“, formuliert Fahrenwald bereits das nächste Ziel.

Das Selbstbewusstsein der Schwarz-Roten rührt nicht zuletzt aus der Erkenntnis, dass auf das vorhandene Personal Verlass ist. Der Fokus bei den Planungen für die kommende Saison lag deshalb auch zunächst „bei unseren eigenen Leuten“, wie Fahrenwald betont. Und die scheinen sich beim Verein überwiegend sehr wohl zu fühlen. Nach der jüngsten Verhandlungsrunde liegen dem SC Peckeloh bereits 16 Zusagen von Spielen aus dem aktuellen Kader vor.

Schnadwinkel zieht sich in Reserve zurück

Dass unter ihnen auch die Torhüter Julian Pohlmann und Tom Weber sind, freut Fahrenwald ganz besonders. „Die Situation ist für beide nicht ganz einfach, weil beide auf einem Level sind“, sagt der Obmann. Das Innenverteidigertrio bestehend aus Philipp Dieckmann, Vincent Hall und Alexander Bulanov bleibt dem SCP gleich für zwei weitere Jahre erhalten. Im Angriff ist der Club mit Kapitän Alban Shabani, Ex-Drittligakicker Tim Mannek und dem dynamischen Sercan Özdil gut aufgestellt.

Eine Baustelle ergibt sich dagegen im Mittelfeld. Daniel Schnadwinkel, über viele Jahre ein technisch beschlagener Antreiber des Teams, wird kürzertreten und sich – ebenso wie Außenverteidiger Kevin Lenz – in die Reserve zurückziehen. Ein „Sechser“ steht daher ganz oben auf Fahrenwalds Wunschzettel. Insgesamt sollen noch vier bis fünf neue Spieler zum Kader stoßen. Die Suche gestaltet sich allerdings „etwas zäher“ als in den vergangenen Jahren. Grund ist die Coronapause: „Potenzielle Kandidaten im Wettkampf zu beobachten oder zu einem Probetraining einzuladen ist derzeit unmöglich“, sagt Fahrenwald. Dazu kommt, dass manche Spieler auch im Kopf gar nicht mehr richtig bei der Sache seien. „Wenn man jemanden anspricht, hat manchmal das Gefühl, man weckt ihn aus dem Dornröschenschlaf auf“, berichtet Fahrenwald.

Spieler bleiben ihren Clubs treu

Die Tendenz gehe bei den meisten Akteuren aktuell dahin, bei ihren Vereinen zu bleiben. Ausnahmen gibt es aber auch im Peckeloher Kader. Neben Benedikt Bancroft, der als Spielertrainer beim C-Ligisten SC Eintracht Gütersloh anheuert, steht auch Tobias Fiß vor dem Abschied. Der Angreifer, der 2019 vom damaligen B-Ligisten SC Halle gekommen war, konnte sich in Peckeloh nicht durchsetzen. Künftig versucht er bei der SG Oesterweg sein Glück. „Für uns ist er sicher eine Verstärkung“, bestätigt Björn Mittendorf, Trainer des A-Ligatabellenführers, den Transfer.

Ihre Kadergröße wollen die Peckeloher in der kommenden Saison von derzeit 25 auf 22 Mann reduzieren. Talente wie Tim Beißmann oder Elton Mehmeti sollen künftig vermehrt Spielpraxis in der Reserve sammeln. Deren Trainer wird dann nicht mehr Adalbert Telkämper heißen. „Wir waren mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Aber der Aufwand, jedes Mal aus Münster anzureisen ist ihm zu groß geworden“, erklärt Fahrenwald die Trennung. Einen Nachfolger wollen die Peckeloher in Kürze präsentieren.