2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligavorschau

Satzinger: "Ein Dreier - und der FCK hat brutalen Druck"

Vorschau FuPa.tv-Partie, 28. Spieltag: Spitzenreiter FC Kalchreuth kann gegen den ärgsten Verfolger ASV Fürth die Meisterschaft sichern: Coach Wolfgang Lutz steht vor seinem dritten Aufstieg mit dem FCK und hofft auf mehr Zuschauer +++ ASV-Trainer Wilhelm Satzinger kann aus dem Vollen schöpfen und adelt Vorgänger Alex Pfarherr

Es ist angerichtet. Sah der FC Kalchreuth lange Zeit wie der sichere Meister in der Kreisliga Nürnberg/Fürth aus, ist der Vorsprung auf den hartnäckigsten Verfolger ASV Fürth nach drei Remis in Folge auf sechs Punkte geschrumpft. Trotzdem ist das natürlich noch immer ein dickes Polster angesichts von drei noch auszutragenden Partien. Bei einer Niederlage allerdings wird sich zeigen, wer die besseren Nerven hat. Wir haben uns im Vorfeld mit beiden Trainern unterhalten.

FC Kalchreuth - ASV Fürth (So 15:00)

Am Sonntag kommt es auf der Kalchreuther Alm zum Showdown zwischen Primus FC Kalchreuth, der mit einem Sieg die Meisterschaft feiern könnte, und dem Tabellenzweiten ASV Fürth, der sicherlich nicht zum Gratulieren nach Kalchreuth kommen will. „Der FCK ist weit weg, und ich würde die Ausgangslage gerne tauschen. Wir würden uns das nämlich nicht mehr nehmen lassen“, sagt Wilhelm Satzinger.

Die schlechtere Ausgangslage hat sich der ASV mit einem durchwachsenen Start aus der Winterpause selbst eingebrockt. „Da sind wir etwas ins Hintertreffen geraten“, spielt Satzinger auf den Negativlauf gegen die in der Tabelle weiter unten platzierte Teams aus Cadolzburg, Markt Erlbach und Eibach an, gegen die sich der ASV ziemlich schwer tat. „Da hatten wir unseren Dosenöffner nicht dabei.“ Nun könnte mit einem Dreier des ASV der Titelkampf wieder spannend werden, wenngleich der FCK die beiden Vergleiche in dieser Saison in der Liga und im Pokal für sich entscheiden konnte. „Ein Dreier für uns und der FCK hat brutalen Druck. Außerdem: Aller guten Dinge sind drei“, gibt sich Satzinger optimistisch, der voll des Lobes über den Primus spricht. „Der FCK ist hochkarätig besetzt und mit Sicherheit die Spitzenmannschaft der Liga. Aber auch wir sind in der Lage guten Fußball zu spielen.“

Außergewöhnliches Sonderlob für Alex Pfarherr

Der erfahrene Erfolgscoach, der auch in der kommenden Saison die Jungs von der Magazinstraße anführen wird, hält nichts von taktischem Geplänkel im Vorfeld. „Was soll ich groß herumreden? Beide Teams kennen sich. Wir werden komplett sein. Wir freuen uns auf das Spiel und hoffen auf eine gute Kulisse. Eines steht fest: Die Bezirksliga kann sich jetzt schon freuen, egal wer den Aufstieg packt.“

Dann nicht mehr dabei sein wird Satzingers Vorgänger an der Seitenlinie Alex Pfarherr, der die junge Truppe zusammen mit Willi Daffe und Christian Ziegler anführt. „Er ist wirklich ein Topmann. Vor ihm muss ich meinen Hut ziehen, Das kann ich ruhig zugeben: Ihm werde ich nachtrauern“, adelt er seinen Routinier. Soweit ist es noch nicht, dass Pfarherr als Spielertrainer nach Weißenbrunn wechselt. Vorher muss auch noch als Mindestziel der Relegationsplatz abgesichert werden, auf den auch Tuspo Roßtal spechtet – allerdings ebenfalls mit sechs Punkten Rückstand. „Wir schielen nach oben und nach unten.“

Sind aller guten Dinge drei? Oder vier?

Seit Sonntag ist klar, dass sich der FC Kalchreuth auf jeden Fall schon einmal den Relegationsplatz gesichert hat. Das ist aber freilich nicht das ausgegebene Ziel, wenn man so lange von der Spitze grüßt wie die Truppe von Trainer Wolfgang Lutz, der die drei Unentschieden gegen Fischbach, Markt Erlbach und Roßtal gar nicht negativ sieht. „Das kann man so und so sehen. In der Hinrunde haben wir gegen diese drei Gegner unsere einzigen drei Saisonniederlagen kassiert, jetzt haben wir immerhin gepunktet.“

Nicht nur Lutz sah im Hinspiel beim glatten 3:0 an der Magazinstraße mit dem FCK einen mehr als verdienten Sieger, dem 2:1-Pokalerfolg misst er dagegen keine große Bedeutung zu. „Der ASV wird sagen: Aller guten Dinge sind drei. Ich hoffe nur nicht, dass es zu einem vierten Aufeinandertreffen kommt“, sagt Lutz mit einem Augenzwinkern. In der Tat: Sollte es am Ende darauf hinauslaufen, dass beide Teams punktgleich sind, würde ein Entscheidungsspiel um den Titel drohen. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings als eher gering einzuschätzen. „Wir haben die besten Voraussetzungen. Wenn man so lange Erster ist, dann hat man es sich auch verdient.“

Zunächst gilt es nun die Lockerheit zu bewahren und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Lutz hält große Stücke auf seine Truppe. „Wir haben mit unserer jungen Mannschaft viel erreicht. Sie ist hochmotiviert sowie menschlich und fußballerisch stark. Ich bin stolz auf das, was wir zusammengestellt haben. Der FCK ist eine gute Adresse geworden.“ Lutz spricht sogar von der stärksten Mannschaft, die er bisher trainiert hat.

Erster Matchball für den dritten Aufstieg mit Wolfgang Lutz

Die derzeit zweitstärkste Mannschaft aus der starken Kreisliga Nürnberg/Fürth stellt der ASV Fürth. Es treffen also die beiden beständigsten Teams aufeinander. „Jetzt sollen es auch beide eintüten. Ich wünsche dem ASV den Aufstieg – über die Relegation.“ Für den Sonntag hat Lutz außerdem noch einen Wunsch. „Ich hoffe auf 1000 Zuschauer“, gibt er nicht ganz ernst gemeint als Ziel vor. „Nein, im Ernst: Insgesamt würde ich mir auf der Alm schon noch den einen oder anderen Zuschauer mehr wünschen.“

Eine neue Konstellation gibt es am Sonntag ebenfalls, denn der FCK hat es nun erstmals in der eigenen Hand den Aufstieg perfekt zu machen. „Für mich ist das der erste Matchball. Sonst waren wir immer auf andere angewiesen.“ Übrigens ist Lutz zum dritten Mal als Trainer auf der Alm tätig. Bei seinem ersten Auftritt gelang 1999 der Aufstieg von der A-Klasse in die Kreisklasse, bei seinem zweiten Engagement glückte 2009 der Aufstieg von der Kreisklasse in die Kreisliga und nun steht der FCK unter seiner Leitung vor dem Aufstieg vom Kreisoberhaus in die Bezirksliga. Jetzt muss seine Truppe den Matchball nur noch verwandeln.

FuPa.tv ist live beim Showdown dabei.

Aufrufe: 025.5.2016, 11:55 Uhr
Matthias JanouschAutor