2024-05-17T14:19:24.476Z

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Beobachterrolle: Robert Bianchi | Foto: Benedikt Hecht
Beobachterrolle: Robert Bianchi | Foto: Benedikt Hecht

Robert Bianchi: "Ich versuche es auf meine Art"

BZ-Interview: Schönau-Coach Robert Bianchi über Fitness, Jogi Boos und den Abstiegskampf

Der FC Schönau ist dran, die Chance auf den Ligaerhalt wieder realistisch. Dennoch: Kein Heimsieg gegen Biengen wäre ein Rückschlag, sagt Trainer Robert Bianchi.
BZ: Herr Bianchi, haben Sie mal mit Ihrem Vorgänger Joachim Boos telefoniert?
Bianchi: Nein, das nicht, aber ich habe ihm mal geschrieben, als für ihn die Rückrunde mit dem SV Schopfheim begann. Ich hab’ ihm viel Glück gewünscht, aber leider nie eine Antwort bekommen.

BZ:
Naja, es hieß, dass die Fitness nicht so pralle gewesen sei bei den Spielern. Das hören Trainerkollegen in der Regel nicht gern.
Bianchi: Das hatte ja nichts mit dem Jogi zu tun. Wenn die Spieler sich selber nicht fordern, kann an der Seite ein Guardiola oder Klopp stehen und es bringt nichts. Wenn die Spieler nicht an ihre Grenzen gehen, sich im Training in Spielformen verstecken, was der eine oder andere schon mal ganz gut hinkriegt, dann kann der Trainer wenig machen. Ich hoffe, Jogi hat das nicht falsch verstanden. Wenn ja, tut mir das leid.

BZ:
Jetzt ist die Fitness kein Thema mehr?
Bianchi: Ich denke, ja. Vom Gefühl ist es schon so, dass die Tendenz in der Hinsicht klar nach oben geht. Die Spiele zuletzt haben gezeigt, dass wir 90 Minuten gehen können. Aber natürlich ist es auf Dauer schwierig mit der Kondition: schon aus beruflichen Gründen. Bei uns schaffen zum Beispiel viele auf dem Bau.

BZ:
Der Klassenerhalt ist immer noch weit weg, dennoch ist der FCS klar auf gutem Weg. Sie bleiben Trainer bis Saisonende. Wie sind Sie die Sache angegangen?
Bianchi: Ich versuche es auf meine Art. Ich habe nichts vorzuweisen, klar. Ich habe aber den Vorteil, dass ich alle gut kenne und mit allen gut befreundet bin, was auch Nachteil sein kann. Ich denke, ich bekomme die Waage zwischen Spaß und Ehrgeiz ganz gut hin, kann es mit der Freundschaft trennen. Und die Spieler helfen mir.

BZ:
Und der Trainer Bianchi kann gegenüber seinen Kumpels auch mal lauter werden?
Bianchi: Kein Problem. Ich handle ja immer im Sinne des Vereins. Und wenn das einer dnicht abkann, ist er auch kein Kollege.

BZ:
Sechs Punkte aus vier Spielen: Spüren Sie Zuversicht in Team und Verein?
Bianchi: Ja, schon. Die Hoffnung ist gestiegen. Es wird aber trotzdem sehr schwierig. Alles anders als ein Sieg gegen Biengen wäre ein Rückschlag, auch mental. Wenn wir aber gewinnen, sieht es gut aus.
Aufrufe: 031.3.2016, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor