2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Packendes Duell in Michelbach mit einem Nachspiel vor dem Sportgericht. Foto: Rene Vigneron
Packendes Duell in Michelbach mit einem Nachspiel vor dem Sportgericht. Foto: Rene Vigneron

Relegation: 08er jubeln, Aarbergen legt Einspruch ein

Geisenheim nach 1:0 Sieg Kreisoberligist +++ JSG sieht sich benachteiligt, weil Leon Hofmann nicht spielen durfte +++ Heikler Fall für das Sportgericht +++ Spvgg. Hochheim und TV Idstein steigen ab

Rheingau-Taunus. Nach dem 1:0-Sieg im Relegations-Rückspiel bei der JSG Aarbergen bejubeln die Fußballer des FV 08 Geisenheim 08 den Einzug in die Kreisoberliga Rheingau-Taunus. 08-Coach Oliver Moser, der den Club im vergangenen Jahr vor dem A-Liga-Abstieg gerettet hatte, freut sich auf die attraktive Kreisoberliga. Die Aarbergener haben derweil Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Bereits vor dem Anpfiff hatten sie im Beisein von Klassenleiter Alfred Hollinger angekündigt, nur „unter Protest“ anzutreten.

Warum war Leon Hofmann gesperrt?

Hintergrund: Beim Anklicken des elektronischen Spielberichts war JSG-Spieler Leon Hofmann mit rotem Zeichen als „nicht einsatzberechtigt“ gekennzeichnet. Die Aarbergener Verantwortlichen um Andreas Kohl und Benjamin Bug mutmaßen, dass Kollegen aus den Reihen des TuS Beuerbach (Verantwortliche auf Anfrage nicht erreichbar) – Hofmanns eventuell künftigem Verein – im Zuge der am 1. Juni beginnenden Wechselfrist den Sperrvermerk im Zuge der Wechselmodalitäten ausgelöst haben könnten. „Wobei uns Leon versichert hat, in Beuerbach nichts unterschrieben zu haben“, so Bug. Sein Verein habe noch am Freitag alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass Hofmann wieder in den Status "spielberechtigt" versetzt werde, ergänzt Bug. Allerdings erfolglos.

Alfred Hollinger: Vielleicht eine Schwachstelle im System

„Man muss prüfen, ob es sich um eine Schwachstelle im System handelt“, sagt Hollinger, der dem Einspruch keine Chancen auf Erfolg einräumt. Oliver Moser: „Zu einer Neuauflage würden wir nicht antreten. Das ist allein urlaubsbedingt nicht machbar.“ - Damit ist das Sportgericht des Kreises Rheingau-Taunus am Zug.

Zur Kreisoberliga RTK

JSG Aarbergen – FV 08 Geisenheim 0:1 (0:0). – „Ein ausgeglichenes Spiel. Geisenheim war aber vor dem Tor abgezockter. Wir waren dagegen vorne zu harmlos. So gesehen geht das Ergebnis in Ordnung“, meinte Benjamin Bug, der nun bei der JSG Andreas Kohl als Abteilungsleiter ablöst. Vor 450 Zuschauern in Michelbach bewies Gäste-Coach Moser mit seinen Einwechslungen ein glückliches Händchen. Der von ihm gebrachte Stefano Canterino holte den Freistoß heraus, den Grigol Bekoshvili maßgenau auf den Kopf des ebenfalls eingetauschten Albion Bekolli servierte – es hieß 0:1 (67.). Neun Minuten später handelte sich Geisenheims Christian Neumann nach heftigem Foul Rot ein. In Unterzahl hielt Routinier Johannes Klotz, Mosers dritter „Joker“, mit dem 18-Jährigen Niklas Lüttich hinten den Laden dicht. In der Nachspielzeit sahen die JSG-Akteure Lennard Kohl und Danus Siegrist die Rote Karte.

Zur Kreisoberliga MTK

Spvgg. Hochheim – SV Hofheim 1:6 (0:3). – Hochheimer Bauchlandung vor 300 Zuschauern nach dem Hinspiel-Sieg. „Das frühe 0:1 hat uns das Genick gebrochen. Dazu kam in der Abwehr der Ausfall von Viktor Fessler. Leztlich sind wir in eine Art Schockstarre gefallen“, meinte Gastgeber-Coach Udo Schreiber, der für den Neustart in der A-Liga zur Verfügung stünde, sofern die Clubführung mit ihm plane. Tore: Eugen Revich/ Alen Mehmedinovic (3), Markus Schäfer (2), Marcel Weil.

Zur Kreisliga B Rheingau-Taunus

TV Idstein – SV Heftrich II 5:6 (1:1, 1.1, 0:0). n. E. – Krimi vor 500 Fans: Per Kopfball-Eigentor half TVI-Akteur Oliver Scheidt den Gästen auf die Sprünge. Jan Welsch glich aus. TVI-Trainer Mario Weimer hatte in der Verlängerung noch eine Topchance, ehe beim Elfmeterschießen David Lange (schoss am Kasten vorbei) zum zweiten Idsteiner Pechvogel wurde. „Heftrich hatte Spieler aus dem Kreisoberliga-Kader dabei, die länger verletzt waren oder aus anderen Gründen länger nicht gespielt hatten. Unter diesen Umständen haben wir super dagegengehalten“, so Mario Weimer, der sich beim TVI verabschiedet. Nico Weimer wechselt derweil zum SV Wiesbaden. Die Idsteiner Verantwortlichen um Neil Waterman wollen in Kürze einen neuen Coach präsentieren, der die Mission sofortiger Wiederaufstieg anschieben soll.

Neil Watermann zur Heftricher Aufstellung:

"Das ist alles legal. Wir machen Heftrich keine Vorwürfe. Wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten, hätten wir das in dieser Situation genauso gemacht, wie ein Verein, der breiter aufgestellt ist. Aber es kann generell nicht sein, dass in entscheidenden Spielen ein ganz anderes Team aufläuft, wie in der Liga. Da muss sich der Verband etwas überlegen."

SVH-Abteilungsleiter Benedikt Bossert:

"Wir hatten mit Toni Leffler einen Langzeitverletzten dabei, ansonsten viele Jungs, die überwiegend während der Runde in der Zweiten zum Einsatz kamen. Klar schöpft man alle Ressourcen aus, wenn es um den Aufstieg geht. Die Idsteiner haben für den Klassenerhalt ja auch Spieler mobilisiert. Auf beide Spiele bezogen sind wir aus meiner Sicht verdient aufgestiegen."

Aufrufe: 05.6.2017, 12:56 Uhr
Stephan NeumannAutor