2024-06-03T07:54:05.519Z

Analyse
Gegen den SV Cosmos Aystetten fordert Gersthofens Coach Gerhard Hildmann eine Rückkehr in den Wettkampfmodus.
Gegen den SV Cosmos Aystetten fordert Gersthofens Coach Gerhard Hildmann eine Rückkehr in den Wettkampfmodus. – Foto: Oliver Reiser

„Raus aus der Komfortzone!“

Gersthofens Trainer Gerhard Hildmann bemängelt nach der dritten Niederlage in Folge die Mentalität +++ Im Derby gegen Aystetten erwartet er eine Rückkehr in den Wettkampfmodus

Da der FC Augsburg nicht spielte, weil beim FSV Mainz das Coronavirus grassierte, hat das herrliche Wetter am Sonntag die Menschen dazu animiert, auch einmal wieder den Fußballplätzen der Region einen Besuch abzustatten. In vielen Fällen wurden ganze Familienausflüge daraus. So kam es dazu, dass in Aystetten Lena, die Tochter des spionierenden Co-Trainers des TSV Gersthofen Michael Hildmann, und Elias, der Sohn von Aystettens Defensivstratege Fabian Krug, nicht nur zusammen mit dem Ball spielten, sondern auch ihre Brotzeit teilten. Ob das ein Hinweis darauf ist, dass sich am kommenden Freitag auch beide Mannschaften im Landkreisderby die Punkte teilen? Nach den jüngsten Ergebnissen haben sowohl die Gersthofer als auch die Aystetter die Zähler dringend nötig.

Ebenso, wie die Menschen in der Ukraine Hilfe nötig haben. Deshalb hat man beim TSV Gersthofen beschlossen, am Freitag von jeder verkauften Eintrittskarte und von jedem verkauften Fan-Artikel zwei Euro für die Ukraine-Hilfe abzuzweigen, wie Abteilungsleiter Klaus Assum mitteilt. Beisitzer Hendrik Claaßen hat darüber hinaus eine vereinsinterne Sammelaktion initiiert. Hier können täglich zwischen 17 und 19 Uhr an der Abenstein-Arena Spenden abgegeben werden, die er dann persönlich in Richtung der Krisengebiete fahren wird. „Vor allem Verbandsmaterial und Babynahrung sind gefragt“, erklärt Assum.

Drei Spiele, drei Niederlagen – einen krassen Fehlstart hat der TSV Gersthofen hingelegt, weil die Mannschaft von Trainer Gerhard Hildmann nach der nicht so körperbetonten Vorbereitung mit viel Tikitaka auf dem Kunstrasen noch nicht wirklich in den wesentlich raueren Wettkampfmodus zurückgefunden hat. „Landesliga ist mehr, als gut Fußball zu spielen. Dazu gehört auch kämpfen, fighten. Und das haben wir vermissen lassen“, ärgert er sich noch immer über die 1:2-Niederlage beim VfB Durach. „Der Gegner war total aggressiv, wir haben oft den körperlosen Weg eingeschlagen, waren dadurch den Bruchteil einer Sekunde zu spät dran“, beklagt Hildmann mentale Defizite. „Wir waren geistig nicht fokussiert“, blickt er auf die zwei frühen Gegentore zurück. „Wir müssen jetzt schnellstens raus aus der Komfortzone!“, fordert er von den Seinen vor dem Derby gegen Aystetten eine andere Mentalität.

Es war deutlich zu erkennen, wie sich selbst die filigransten Kicker des SV Cosmos Aystetten bemühten, im Abstiegskampf auch ihren Kampfmodus einzuschalten. Von der Einstellung her konnte man der Truppe von Trainer Ivan Konjevic keinen Vorwurf machen. Selbst ohne das Offensivtrio Maximilian Drechsler, Yildirim Dönmez und Marcel Burda, die zusammen für 15 der 26 Treffer verantwortlich sind, war man gegen den Tabellendritten TSV Gilching-Argelsried nah an einem Punktgewinn.

Doch unmittelbar nach dem Platzverweis gegen Gilchings Christian Rodenwald kam es dann doch anders als erwartet: Bei einem Konter drang Bojan Tanev in den Strafraum ein und wurde gelegt. Torhüter Dragan Ignjatovic konnte den Elfmeter zwar abwehren, doch seine Vorderleute waren nicht achtsam genug, sodass der Ball über Umwege Maximilian Süli, der ihn in den Winkel hämmerte. Der Rest des Spiels war eine Abwehrschlacht, die Gilchings Trainer Peter Schmidt ebenso wie die Aystetter Max Drechsler und Marcel Burda von zu Hause aus verfolgte. Sie alle waren positiv auf Corona getestet.

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Aufrufe: 015.3.2022, 09:34 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor