2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Maximaler Einsatz - Prenzlaus Maximilian Witt (blaues Trikot) sichert in Top-Form bei der SG den 4:3 Auswärtssieg Foto: SCP-Archiv
Maximaler Einsatz - Prenzlaus Maximilian Witt (blaues Trikot) sichert in Top-Form bei der SG den 4:3 Auswärtssieg Foto: SCP-Archiv

Prenzlauer A-Junioren erleben pure Dramatik

Sieben Tore im Duell der Tabellennachbarn

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Im Verfolgerkampf lief der Fünfte der Landesklasse-Ost beim Viertplatzierten auf und gewann in einer höchst-spektakulären Partie am Ende mit 4:3 bei der SG Buckow/Waldsieversdorf und Müncheberg.

Im Schnitt fallen in dieser A-Junioren-Staffel 4,91 Tore in den jeweiligen 90 Minuten. Aber nach den ersten elf gedrehten Rundes des Sekundenzeigers an der Stadionuhr ließ sich am Sonntag auf dem idyllischen Rasen von Waldsieversdorf zum Ende der Landesklasse-Partie eher ein Handball-Ergebnis vermuten oder gar erwarten. Und schon das Hinspiel im Uckerstadion (2:2, 12. November) hatte seine Besonderheiten. In der zweiten Halbzeit fielen drei Treffer binnen fünf Minuten, dazu eine Gelb/Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels gegen den Gastgeber, es war kräftig ´was los zwischen den beiden Teams.

Die Wiederauflage mit umgekehrtem Heimrecht stand dem aber in nichts nach. Handgestoppte 28 Sekunden rollte die Kugel, da klingelte es bereits hinter Prenzlaus Goalie Pascal Warnke im Netz – 1:0 (1.). Nahezu unbedrängt lief Justin Weber auf den blau-weißen Kasten zu und überraschte den verdutzten Schlussmann. Offenbar aber geriet dieser frühe Treffer zum „Hallo wach“-Effekt der Prenzlauer, denn sie fanden sofort die nötige Antwort. Anstoß Energie, ein toller Pass von Kapitän Paul Schön auf den großgewachsenen Danny Blume – schonwieder drin – 1:1, der Ausgleich (3.). Alles also wieder auf Anfang – und action… Diesmal dauerte es etwas länger, nächster Nutznießer dieses spektakulären Auftaktes war Prenzlaus Stürmer Ricardo Ludwig. Bis zu seinem Treffer aber dauerte es dann doch gefühlt eine halbe Ewigkeit – 1:2 (8.). Spiel gedreht in Zeitraffer, auch Schiedsrichter Anthony Röhle kam mit dem Mitschreiben kaum hinterher. Knapp zehn Minuten standen bereits auf der Uhr, als der nun schon vierte Anstoß im Spiel folgte.

Es ist nicht überliefert, ob der Schiedsrichter das Schreibzeug bereits verstaut hatte, als er es wieder brauchte – in eben dieser zehnten Minute. Prenzlaus Eric Ziese brach durch und konnte erst von Tony Schenck im Strafraum per Foul gestoppt werden – Foulelfmeter und Gelb. Danny Blume legte sich das Leder etwas zu genau zurecht, scheiterte aber an SG-Torwart Dominik Vogt. Im Nachschuss jedoch Blume zum zweiten – 1:3 (11.). „Eine Achterbahnfahrt der Gefühle für mich! Nur nach wenigen Sekunden lagen die Gastgeber bereits in Front, knapp zehn Minuten später führten wir dagegen mit 3:1. In diesem Spiel schien mir alles möglich.“, Prenzlaus Junioren-Trainer Nico Hannemann geriet völlig aus dem Häuschen.

So nach und nach aber fanden die jugendlichen Aktiven auf beiden Seiten dann aber doch wieder in etwas ruhigere Fahrwasser zurück, völlig ungewöhnlich begann erst jetzt eine dem sogenannten „Abtasten“ ähnliche Phase. Tony Schenk verkürzte in Minute 22 auf 2:3, bis zur Pause aber blieb noch viel Zeit, und sie verging, ohne dass abermals Zählbares heraussprang. Eine deutliche Erholung für die Spieler aber war diese Unterbrechung nicht. Hüben, wie drüben wurde eifrig über das Geschehene diskutiert und auch die 40 Zuschauer brauchten ihre Zeit zur Verarbeitung.

Erst nach weit über einer Stunde Spielzeit fiel der nächste und völlig verdiente Ausgleich, die Buckower netzten in Person von Johannes Noack zum 3:3 ein (67.). „Auf den nächsten Ausgleich durch die Gastgeber antworteten wir aber noch einmal mit viel Willen, Einsatz und Leidenschaft, das hat mir sehr gut gefallen.“ Erneut fand der SC-Coach warme Worte und spielte auf den nächsten Treffer an. Dennoch dauerte es knapp zehn Minuten, bevor das Schreibzeug noch einmal in den Vordergrund trat. Zum finalen 3:4 traf Prenzlaus Eric Ziese, der damit den Abschluss des Torreigens in dieser Partie besiegelte (77.).

Leider hatte der Referee zwischenzeitlich doch noch mehr zu notieren, die individuellen Strafen beispielsweise. Unschöner Höhepunkt dabei – wie im Hinspiel, der Gelb/Rote Karton gegen die Platzherren: Florian Zopf foulte für den Unparteiischen dann doch ein paar Mal zu viel und durfte vorzeitig zum Duschen (Gelb 38. – Gelb/Rot 84.). Unterm Strich bleibt wohl eine der spektakulärsten Partien seit langem, beide Mannschaften hielten zwar ihre Platzierungen im Klassement, die Uckermärker aber holten gefährlich auf die SG auf und liegen bei noch fünf ausstehenden Partien nur noch einen Zähler zurück. „Das war heute eine sehr gute Reaktion der Mannschaft auf die dürftige Leistung in der letzten Woche, als wir zuhause gegen Eberswalde klar mit 2:4 unter die Räder kamen. Heute war es eine klasse Mannschaftsleistung und ein Sieg des Willens. Aber nun kommen die starken Schönower zu uns. Das wird definitiv nicht einfacher, im Gegenteil. Für mich ist das die spielerisch stärkste Mannschaft der Liga. Dennoch wollen wir natürlich gerade im Uckerstadion auch diese drei Punkte holen und behalten“, so Prenzlaus Übungsleiter nach der Partie. Das Hinspiel im Bernauer Ortsteil übrigens endete nach einer 2:1-Halbzeitführung für Prenzlau dann doch noch ganz knapp mit 3:2 für die Platzherren – Vorzeichen auf ein nächstes Spektakel?

Aufrufe: 08.5.2017, 15:41 Uhr
Ulrike SchwahnAutor