Pokal: Favorit Senden siegt mit "Wackelpudding"-Abwehr

"Wir haben den Pokal gewonnen. Das war unser Ziel und dafür haben wir hart gearbeitet", bilanzierte Trainer Michael Ott vom Bezirksliga-Titelaspiranten FV Senden nach dem 3:0 (2:0)-Finalerfolg in Pfuhl gegen den designierten A/Alb-Vizemeister TSV Bernstadt. Allerdings wollte er auch angesichts der Vorstellung seiner Schützlinge vor 600 Zuschauern nicht groß Schönfärberei betreiben. "Wir haben uns nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert", gestand er gestern Abend ganz offen ein. Mit einer derartigen Leistung gewinnen die Sendener, neben dem Spitzenreiter TSV Neu-Ulm einziger ernsthafter Kandidat für den direkten Sprung in die Landesliga, eine Etage höher keinen Blumentopf. Zunächst recht ansehnliche Kombinationen wurden dann in der Nähe des gegnerischen Strafraums wieder durch Fehler zur Bedeutungslosigkeit verurteilt. Und die Hintermannschaft präsentierte sich in der zweiten Halbzeit mehrfach als "Wackelpudding". "Ich möchte nicht wissen, was passiert wäre, wenn Bernstadt in dieser Phase ein Tor gelungen wäre", ergänzte Ott.

Zunächst verhinderte FVS-Torwart Benjamin Maier mit einer Glanztat nach einem Distanzschuss von Samuel Jost (61.) den Gegentreffer. Beim anschließenden Eckball von Alexander Eckle (62.) musste erneut Maier in höchster Not auf der Torlinie retten. Und der Nachschuss von Serdar Kilic (62.) verfehlte nur knapp sein Ziel. "Bei einem Tor von uns wäre der Gegner wohl ins Schwimmen gekommen", sagte TSV-Spielertrainer Fatih Kilic.Zu diesem Zeitpunkt hatte der FV Senden durch einen Sonntagsschuss aus 25 Metern von Timo Tahedl (17.) und einen verwandelten Foulelfmeter von André Babutzka (32.), der zuvor von Niklas Veith im Strafraum von den Beinen geholt wurde, eigentlich die Weichen schon auf den zweiten Pokaltriumph nach 2014 gestellt. Zwei der vier Tormöglichkeiten waren erfolgreich verwertet worden. Das spricht wenigstens für eine Effektivität. Nach dem Seitenwechsel war vom möglichen Landesligaaufsteiger aber nicht mehr viel Konstruktives zu sehen. Erst das 3:0 nach einem Sololauf von Julian Haug , dessen Hereingabe Niklas Veith (86.) unglücklich ins eigene Tor abfälschte, sorgte für Entspannung im Sendener Lager.

Bernstadts Fatih Kilic schöpfte aus dem Auftritt jedenfalls schon Mut für die höchstwahrscheinlich bald anstehenden Relegationspartien um den Aufstieg in die Bezirksliga. Kilic: "Wir haben uns vor diesem Gegner nicht versteckt. Das war eine gelungene Generalprobe für die Relegation, auch was die große Zuschauerzahl betrifft. Und dann werden wir wohl nicht mehr solch einen Gegner haben."