2024-05-16T14:13:28.083Z

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Kaum zu stoppen: Andreas Wagner hat in sieben Spielen bereits elfmal ins Schwarze getroffen. F: Santner
Kaum zu stoppen: Andreas Wagner hat in sieben Spielen bereits elfmal ins Schwarze getroffen. F: Santner

Pilstinger Superstart: »Wir sind kein Tabellenführer«

Der Aufsteiger thront in der neuen Kreisliga Isar-Rott nach sieben Partien über dem Verfolgerfeld, Teammanager Christian Haselbeck tritt aber ordentlich auf die Euphoriebremse

Auch wenn viele Fußballfans das Jahr 2018 nach der der deutschen Blamage bei der WM in Russland wohl eher zum Vergessen finden, die Anhänger des TSV Pilsting können sich bisher wahrlich nicht beschweren. Es läuft wie geschnitten Brot für die "Buisdinga" nach der Winterpause. Vizemeisterschaft in der Kreisklasse Dingolfing, über die Relegation den Aufstieg gepackt. Kreissieger im Totopokal nach einem 2:0-Triumph über den Bezirksligisten SpVgg Plattling und in der noch jungen Saison 2018/19 läuft`s einfach weiter wie geschmiert: Nach sechs Siegen aus den ersten sieben Partien steht die Elf um das Spielertrainerduo Michael Stuiber (30) und Daniel Ritzinger (27) auf Tabellenplatz eins der neun ins Leben gerufenen Kreisliga Isar-Rott. FuPa hat sich mit Teammanager Christian Haselbeck über den Höhenflug seiner Mannschaft unterhalten.

Spitzenreiter Pilsting, daran mag sich Haselbeck noch nicht so recht gewöhnen. Freilich freut er sich über den momentanen Stand, sieht die Pole Position aber auch mit gemischten Gefühlen: "Ein Traumstart, mit dem sicher nicht zu rechnen war. Wir müssen aber alle am Boden bleiben. Das ist eine schöne Momentaufnahme, mehr aber auch nicht. Wir sind kein Tabellenführer." Das Tableau sagt etwas anderes, weshalb der Teammanager erklärt, was er genau damit meint: "Die Tabelle interessiert mich zum jetzigen Zeitpunkt wenig und hat kaum Aussagekraft. Wir haben im Moment einen Lauf, das Momentum, das berühmte Spielglück ist auf unserer Seite. Es gibt in der Liga einige Mannschaften, die ich vor uns sehe. Die Partie am vergangenen Sonntag in Wurmannsquick, die wir 2:1 gewonnen haben, hätte genauso gut anders ausgehen können." Damit hat der 33-Jährige recht, die Pilstinger Begegnungen waren zumeist enge Kisten. Spricht aber für die Nervenstärke der Truppe aus dem Landkreis Dingolfing-Landau, enge Spiele zu ihren Gunsten zu entscheiden. Und auch wenn durch die lange Relegation die Vorbereitung dementsprechend kurz ausfiel, so sieht Haselbeck in den erfolgreich gemeisterten Playoff-Duellen einen Schlüssel zum derzeitigen Erfolg: "Ich sehe die Relegation immer zwiegespalten: Verläuft sie erfolgreich wie in unserem Fall, nimmst du natürlich die Euphorie mit, das beflügelt. Geht es schief, kommt zur großen Enttäuschung eine enorm kurze Vorbereitung dazu. In meinen Augen ein doppelter Negativeffekt."

Teammanager Haselback über die neuen Spielertrainer: »Sie habe eine klare Spielidee und die wird umgesetzt.«

Ende Mai feierten die Pilstinger unter Spielertrainer Daniel Ritt die Rückkehr ins Kreisoberhaus. Denkbar knapp mit 7:8 nach Elfmeterschießen scheiterte der TSV zunächst noch am jetzigen Ligarivalen SV Schönau, gegen den`s just bislang auch die einzige Saisonpleite setzte. Im zweiten Match gegen den FC Julbach-Kirchdorf spannten die Pilstinger ihren Anhang nicht lange auf die Folter und fertigten den Vizemeister der Kreisklasse Eggenfelden satt mit 5:0 ab. Ritt, dessen Abschied nach Aufhausen schon vorher feststand, hinterließ dem neuen Spielertrainerduo Michael Stuiber (30) und Daniel Ritzinger (27) ein bestelltes Feld. "Die Mannschaft ist zusammen geblieben. Darüber hinaus schüren die aus der A-Jugend zum Kader gestoßenen Mario Ströher, Max Käser, Raffael Meier und Daniel Feyrer den Konkurrenzkampf. Das machen sie bislang richtig gut und das ist besonders wertvoll für uns", lobt Haselbeck die vier Youngsters. Und natürlich spart der Teammanager auch nicht mit warmen Worten für seine beiden Spielertrainer: "Die beiden sind Pilstinger, sind auch privat miteinander befreundet. Sie agieren aus einem Guss, da gibt es keine Reibungspunkte. Sie habe eine klare Spielidee und die wird umgesetzt. Die Konstellation mit Reiner Ritzinger sen., der federführend die zweite Mannschaft betreut, ist ein Glücksfall für uns."

Neue Kreisliga Isar-Rott: »Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass es eine sehr ausgeglichene Liga ist, eine Übermannschaft hat sich bislang nicht herauskristallisiert.«

Nach sieben absolvierten Partien ist die neue Kreisliga Isar-Rott noch immer schwer einzuschätzen für Haselbeck: "Rein vom Gefühl her würde ich sagen, dass es eine sehr ausgeglichene Liga ist, eine Übermannschaft hat sich bislang nicht herauskristallisiert." Die Basis des Pilstinger Erfolgs bildet bis dato eine stabile Defensive und vorne steht ein Knipser drin, der trifft wie er will: 11 der bislang 14 TSV-Treffer gehen allein auf das Konto von Andreas Wagner. Der 22-Jährige, der seine fußballerische Ausbildung zum Teil in der hochgelobten Nachwuchsabteilung der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf genoss, traf zwar auch in der Kreisklasse wie am Fließband, scheint aber nun nochmal einen Schritt nach vorne gemacht zu haben und so richtig durchzustarten. "Nach vorne haben wir überragende Qualität, nicht nur wegen Andi. Hinten müssen wir weiter stabil bleiben. Sobald wir das vernachlässigen, bekommen wir richtig Probleme. In Wurmannsquick waren wir über weite Strecken nicht mehr so griffig. Weshalb ich auch betone, dass die Tabellenführung nicht unbedingt förderlich sein muss. Es kann auch ganz schnell in die andere Richtung gehen", schärft Haselback die Sinne seiner Kicker und betont abschließend: "Wir werden den Teufel tun und nach sieben Spielen die Saisonziele korrigieren. 18 Punkte sind wunderbar bisher, die kann uns keiner mehr nehmen. Es war ein sehr guter Start, nicht mehr und nicht weniger."


Aufrufe: 029.8.2018, 11:57 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor