2024-04-25T14:35:39.956Z

Totopokal
Parsbergs Kampf (unten) wurde nicht belohnt. Foto: Tobias Schmidbauer
Parsbergs Kampf (unten) wurde nicht belohnt. Foto: Tobias Schmidbauer

Parsberg wehrt sich nach Kräften - und verliert

UPDATE: Galerie und INTERVIEW +++ Ersatzgeschwächte Gastgeber liefern gutes Spiel +++ Am Ende setzte sich die Qualität durch +++ Josch Grundwürmer im Interview

Totopokal-Halbfinale stand auf dem Programm. Die heimischen Parsberger traten zum vierten Mal binnen zehn Tagen auf den Platz und leisteten gegen den Favoriten aus Pirkensee-Ponholz lange großen Widerstand. Am Ende setzte sich dann doch dank der höheren individuellen Klasse der Favorit durch und trifft im Finale nun auf Oberhinkofen oder Breitenbrunn.

TV 1899 Parsberg - ATSV Pirkensee-Ponholz 1:3
Fast die komplette Offensivabteilung fiel verletzungsbedingt bei Parsberg aus. Da überrascht es nicht, dass die Gastgeber erst einmal um Defensive bemüht waren. Pirkensee dagegen begann sofort druckvoll und wurde bereits nach zwei Minuten belohnt. Thomas Ott setzte sich durch und verzog aus kurzer Distzanz nur knapp. In der Folge waren die Gäste zwar das spielbestimmende Team, ohne aber wirklich gefährliche Aktionen zu kreieren. Parsberg groovte sich langsam ins Spiel, stand nun besser und sorgte selber für Gefahr. Vor allem der schnelle Tobias Pappler war von der Gästeabwehr nur schwer in den Griff zu bekommen und war immer anspielbereit. Viel Kampf im Mittelfeld bestimmte das Spielgeschen. Und gerade als Parsberg seine ersten Chancen hatte und ebenbürtig war wurde die erste Unachtsamkeit in der Abwehr bestraft. Christoph Schießl nickte eine Flanke am langen Pfosten ein (17.). Thomas Ott hatte sich über rechts stark im Eins-gegen-Eins durchgesetzt und mustergültig vorgelegt. Die Führung ging aufgrund der Spielanteile durchaus in Ordnung, für Parsberg kam sie dennoch überraschend.

Kein Grund den Sand in den Kopf zu stecken, die Gastgeber wurden jetzt erst wach. Mit schnellem Direktspiel auf die schnellen Angreifer versuchte Parsberg die Viererkette der Gäste um Tobias Schlauderer immer wieder in Bedrängnis zu bringen. Das gelang dann schließlich in Minute 33. Über links setzten sich die Mannen von Trainer Josch Grundwürmer durch, flankten mit Schnitt nach innen und Felix Prösl flugköpft zum Ausgleich ein. Schönes Tor und zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Parsberg war jetzt absolut ebenbürtig. In der 40. Minute reklamierten die Gäste vergebens auf Elfmeter - knifflige Entscheidung. Ohne größere Höhepunkte bat das Schiedsrichtergespann zum Pausentee.

Pirkensee-Ponholz kam couragierter aus der Kabine. Sie wollten direkt zeigen, wer der Herr im Haus ist und bauten zusehends mehr Druck auf. Zählbares, geschweige denn nenneswerte Torgefahr, war aber nicht zu verzeichnen. Bis zur 62. Minute, als Maximilian Mies vom Sechzehner abzog - leichte Beute für den Parsberger Schlussmann Christoph Vögerl. Parsberg wechselte munter durch, um Kräfte zu schonen, was zu Lasten des Spielflusses ging,. Zudem schwanden langsam die Kräfte und die Verzweiflung stieg, denn Parsberg kam selbst kaum zu zwingenden Aktionen. So sah dann Patrick Liebl wegen heftigen Meckerns die gelbe Karte (66.). Kurz darauf flog ein Eckball in den Parsberger Strafraum, der Ball schien geklärt, als eine zweite Flanke durch den Sechzehner rauschte und David Krüger einköpfte (67.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.

Parsberg bäumte sich noch einmal auf und wehrte sich nach Kräften und das Spiel wurde ruppiger. Gelbe Karten und unnötige Fouls auf beiden Seiten waren die logische Konsequenz. Sowohl Michael Pelger sah wegen Haltens gelben Karton, seitens der Gäste wurde Christoph Ott wegen Foulspiels verwarnt. Parsberg fightete, aber alle Chancen gab es nach Ecken oder Freistößen. Und irgendwann waren die Kräfte dann am Ende. Pirkensees Kombinationen wirkten zielstrebiger und selbstsicherer, manchmal durchaus gefällig. In Minute 81 tankte sich Thomas Ott im Sechzehner rechts durch und flankte scharf und flach nach innen. Parsbergs Keeper klärte den Ball nach vorne, wo die Kugel in Maximilian Mies einen dankbaren Abnehmer fand. Der Endstand, denn viel passierte nicht mehr.

Der Favorit hat sich durchgesetzt, weil am Ende die Qualität einfach höher war. Dennoch taten sich die Gäste schwerer, als von vielen erwartet und Parsberg kann auf einer engagierten Leistung aufbauen.


Direkt nach dem Spiel haben wir Parsbergs Trainer Josch Grundwürmer zu Spiel, der Kreisliga und seinem Team befragt.

FuPa: Josch Grundwürmer! Schön, dass Sie so kurz nach dem Spiel Zeit hatten. Sie sind gerade gegen einen guten Gegner im Pokal-Halbfinale ausgeschieden. Sehen wir trotzdem einen zufriedenen Trainer oder überwiegt die Enttäuschung?
Grundwürmer: Ganz klar sind wir zufrieden. Absolut. Wir mussten fast unsere komplette Offensive auswechseln und bestritten das zweite Spiel innerhalb von zwei Tagen und konnten dennoch das Spiel lange offen halten. Das war auch unser erklärtes Ziel, uns nicht abschießen zu lassen und einen guten Gegner darzustellen. Das ist uns definitiv gelungen.

FuPa: Was können Sie aus so einem Spiel mitnehmen?
Grundwürmer: Eine ganze Menge. Wir haben drei blöde Gegentore kassiert, das darf uns in der Form nicht mehr passieren. Aber wir haben heute viel gewechselt, um weitere Verletzungen vorzubeugen und um jedem einfach Einsatzzeit zu geben. Es waren einige Jungs aus der Zweiten dabei, was auch wichtig war sie mal in der Ersten spielen zu lassen. Ich nehme als Trainer nur Positives mit aus diesem Spiel.

FuPa: Kommen wir zum Liga-Alltag. Die Kreisliga 2 ist so stark wie nie. Wer sind für Sie denn die Favoriten auf die oberen Plätze?
Grundwürmer: Da wird es einige geben. Aber Jura wird ein gehöriges Wort mitreden, auch Riedenburg halte ich für sehr stark. Aber passieren kann immer viel, weshalb das nach einem Spieltag und ein paar Testspielen schwer zu sagen ist.

FuPa: Welche Rolle soll Ihr TV dabei spielen?
Grundwürmer: Wir wollen schon möglichst lange oben mitspielen. Und umso länger wir das schaffen, desto mehr spielen wir um den Aufstieg mit. Aber den Aufstieg als Ziel auszugeben, würde zu weit führen, dazu ist die Liga zu stark und zu ausgeglichen.

FuPa: Eine Frage noch zum Schluss. Ein Tipp, wer gewinnt?'
Grundwürmer: lacht Ich sage, im Finale spielen Oberhinkofen gegen Pirkensee-Ponholz. Dort wird sich dann wahrscheinlich PiPo durchsetzen, sie haben einfach eine gute Truppe.

Aufrufe: 07.8.2012, 21:37 Uhr
Philipp ReiberAutor