2024-04-30T08:05:46.171Z

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F: Fischer
F: Fischer

Oberliga Westfalen: Bruderduell in Ahlen

Am ersten Spieltag trifft Joel Grodowski mit der Hammer Spielvereinigung auf Rot Weiss Ahlen und seinen Bruder Philipp

Am Wochenende startet die Oberliga Wesfalen in die Spielzeit 2018/19. In Gievenbeck kommt es gleich zum Aufsteigerduell, während beim ASC 09 Dortmund gegen den TuS Haltern zwei Topteams der vergangenen Saison aufeinandertreffen. Wenn Rot Weiss Ahlen auf die Hammer Spielvereinigung trifft, ist das auch das Duell der beiden Brüder Philipp und Joel Grodowski. In der Auftaktpartie am Samstag gastiert die Reserve des FC Schalke 04 bei Westfalia Herne.

SC Westfalia Herne - FC Schalke 04 II (Sa 15:00)
Im ersten Spiel seit der Renovierung des Stadions am Schloss Strünkede könnte die Schalker U23 zum Spielverderber werden. Die Mannschaft von Neu-Trainer Thorsten Fröhling untermauerte in den Testspielen eindrucksvoll, warum sie von vielen Experten als heißester Anwärter auf den Aufstieg in die Regionalliga gehandelt wird und gewann alle ihre Vorbereitungsspiele mit mindestens drei eigenen Treffern. Die Tatsache, dass auf Seiten der Hausherren in Nico Thier (Hüftverletzung), Tobias Hötte (Schambeinentzündung), Philipp Rösler (Rippenanbruch), Maurice Temme (Meinskusverletzung) sowie Ilias Anan und Maurice Kühn (beide Muskelfaserriss) gleich sechs Leute ausfallen, macht das Unterfangen für die Knappmann-Auswahl nicht einfacher. Die neuformierte Gelsenkirchener Mannschaft - zehn Abgängen stehen 13 Neuverpflichtungen gegenüber - muss aber erst einmal beweisen, dass sie auch im Ligaalltag liefern kann.


ASC 09 Dortmund - TuS Haltern am See (So 15:00)
Auch das Duell des ASC 09 Dortmund gegen den TuS Haltern hat es in sich, treffen im Aplerbecker Waldstadion doch zwei Teams aufeinander, die bis kurz vor Ende der vergangenen Saison noch um den Aufstieg spielten. Besonders hart traf es die Hausherren, die am letzten Spieltag tatenlos mitansehen mussten, wie der SV Lippstadt und der 1. FC Kaan-Marienborn noch an ihnen vorbeizogen. Für Samir Habibovic, den sportlichen Leiter des Vereins, ist das allerdings kein Grund, Ansprüche an den Aufstieg anzumelden. "Wir haben das Wort 'Aufstieg' in diesem Jahr noch nie in den Mund genommen. Das haben wir auch letztes Jahr nicht gemacht. Man darf nicht vergessen, dass wir vor zwei Jahren noch fast in die Westfalenliga abgestiegen wären", erklärte er gegenüber dem RevierSport. Der Vorjahresdritte konzentriere sich erst einmal auf das Erreichen der 40-Punkte-Marke.

Dabei helfen werden zwei Neuzugänge, die erst vor kurzem in Aplerbeck unterschrieben: Der 18-jährige Außenverteidiger Jan Stuhldreier schnürte in der vergangenen Saison für die A-Junioren des BVB und der Arminia aus Bielefeld die Schuhe, während Paul Stieber bereits Oberliga-Erfahrung mitbringt: Der 21-Jährige, der sowohl auf der rechten Verteidigerposition als auch auf der Sechs oder Acht spielen kann, spielte vor dessen Rückzug für den SC Hassel, ehe er sich verletzte - nun wagt er einen Neuanfang. Das Fußballspielen lernte er in der Jugend des FC Schalke 04.

1. FC Gievenbeck - SV Schermbeck (So 15:00)
Mit einem Aufsteigerduell starten der 1. FC Gievenbeck und der SV Schermbeck in das Abenteuer Oberliga. Satte 14 Punkte Rückstand hatten die Gäste am Ende der Saison auf den Meister der Westfalenga-Staffel 1, der vier davon gegen sie holte.

Soll zum Auftakt ein Auswärtssieg her, muss Thomas Falkowski die Schwächen in der Defensive, die seine Mannschaft im Westfalenpokal bewies, dringend abstellen. Mit 2:3 unterlag Schermbeck beim Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen. Das eröffnete natürlich Chancen für die Spieler, die zuletzt vorrangig zur zweiten Reihe gehörten und sich jetzt im Training beweisen können. Das vorrangige Ziel beider Teams ist es, die Klasse zu halten.

Holzwickeder SC - TSG Sprockhövel (So 15:00)
Der dritte Aufsteiger ist der Holzwickeder SC, der am ersten Spieltag Ex-Regionalligist TSG Sprockhövel zu Gast im Montanhydraulik-Stadion hat. Wäre das Aus im Unnaer Kreispokal (7:8 beim A-Ligisten SV Stockum) nicht gewesen, wäre beim HSC nach dem Finalsieg gegen Ligakonkurrent ASC 09 wohl die Welt vollends in Ordnung. Der ein oder andere wird sagen, dass die Schmeing-Elf zum richtigen Zeitpunkt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde, doch dass sie in Holzwickede nicht abheben, bewies Torhüter Kevin Beinsen im FuPa-Schnellcheck: "Wir wollen natürlich schnell ein Bein in die Liga bekommen und so früh wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Es wird alles neu für uns sein, sodass eine seriöse Aussage erst nach ein paar Spieltagen gefällt werden kann. Klar ist, dass wir uns alle weiter entwickeln wollen und müssen. Für die jungen Spieler gilt es, viel aufzuschnappen und lernwillig zu sein. Der Übergang von der Jugend zu den Senioren ist kein Zuckerschlecken. Wir erfahrenen Jungs müssen die Jüngeren unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Bisher klappt dies sehr gut. Alle sind bis in die Haarspitzen motiviert und haben richtig Bock! Es wird für alle ein tolles Abenteuer werden - wir freuen uns auf die Oberliga Westfalen."

Die Sprockhöveler dürfen sich also auf einen Gegner gefasst machen, der ihnen alles abverlangen wird. Dass mit Tom Sindermann (Mittelfußbruch), Timo Krampe (Syndesmoseband), Noah Karthaus (Bänderverletzung), Ismael Diaby (Trainingsrückstand) gleich vier Neuzugänge ausfallen, bereitet Trainer Andrius Balaika Probleme. Aziz Budak fällt wegen einer Schambeinentzündung ebenfalls auf unbestimmte Zeit aus.


FC Gütersloh - FC Brünninghausen (So 15:00)
Keine Probleme bereiteten dem FC Gütersloh (7:0 bei RW Erlinghausen) und dem FC Brünninghausen (10:0 beim TUS Harpen) ihre Erstrundenaufgaben im Westfalenpokal. In der Auftaktpartie sind die Gäste aus Brünninghausen klar favorisiert, denn in der Saison 2017/18 holte der Tabellensiebte mehr als doppelt so viele Punkte (50) wie der aufgrund der Rückzüge des TSV Marl-Hüls und des SC Hassel sportlich Letzte (21).

Für den FCB wird es in dieser Spielzeit vorrangig darum gehen, eine Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden. Denn die Dortmunder stellten mit 62 Treffern zwar die drittstärkste Angriffsreihe der Liga, 55 Gegentreffer bedeuteten für den Abwehrverbund allerdings graues Mittelfeld.



Rot Weiss Ahlen - Hammer SpVg (So 15:00)
Nach zwei Jahren, in denen die Hammer Spielvereinigung knapp am Aufstieg scheiterte, wird man rund um die neu benannte 24nexx-Arena hoffen, dass aller guten Dinge drei sind. Zwar war dort das Training während der Vorbereitung nicht immer möglich, weshalb die HSV beispielsweise auf den Platz in Herringen auswich, doch zwei klare Siege im Kreispokal (3:0 bei der Spielvereinigung Bönen und 6:0 bei SuS Lünern) katapultierten die Mannschaft von Sven Hozjak in die dritte Runde und hoben die Stimmung. Obwohl das Gros des Kaders gehalten werden konnte, gibt sich der Verein bescheiden und gab als Ziel einen einstelligen Tabellenplatz aus.

Der schmerzlichste Abgang ist mit Sicherheit der von Angreifer David Loheider, der in seinen zwei Jahren in Hamm 22 Tore erzielte, zum SC Wiedenbrück. Ihn ersetzen soll Joel Grodowski, der nach seinem Intermezzo beim englischen Drittligisten Bradford City zurück in seiner Heimat ist. Am ersten Spieltag kommt es für ihn gleich zum Duell gegen seinen älteren Bruder Philipp, der bei Rot Weiss Ahlen spielt. Wenn am Sonntag alles passt, könnten beide sogar direkte Gegenspieler sein.



SV Westfalia Rhynern - TuS Ennepetal (So 15:00)
Nach nur einem Jahr in der Regionalliga ist Westfalia Rhynern zurück in der Oberliga Westfalen. Genau wie der Lokalrivale HSV löste der SV zuletzt durch zwei deutliche Siege im Kreispokal das Ticket für die dritte Runde. Zuvor machte Torsten Garbes Team aber auf sich aufmerksam, als es die Regionalligisten SC Wiedenbrück und Kaan-Marienborn schlug - und das trotz des Umbruchs, der sich am Papenloh im Sommer vollzog. Die zwei prominentesten Abgänge dürften Kempes Waldemar Tekiela (Borussia Dortmund II) und Exauce Andzouana (SV Lippstadt) sein. Im RS-Interview lobte Garbe die Neuzugänge allerdings: "Wir haben starke Charaktere verpflichtet, die sich sofort bei uns eingefügt haben." Auf einen dieser neuen Spieler, den 20-jährigen Tarik Baydemir, wird er jedoch vorerst verzichten müssen: Der aus der Türkei von Antalyaspor II gekommene Mittelstürmer zog sich im Testspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn einen Kreuzbandriss zu und fällt für mehrere Monate aus.

Beim TuS Ennepetal, dem Zwölften der vergangenen Saison, hat es personell ebenfalls viele Neuerungen gegeben, was für Alexander Thamm, den neuen Mann an der Seitenlinie des TuS, eine schwere Aufgabe darstellte. Einen so katastrophalen Start wie vor einem Jahr - damals setzte es zum Auftakt vier Niederlagen in Folge - möchte der vom SV Horst-Emscher aus der Landesliga gekommene 35-Jährige aber tunlichst vermeiden.

Aufrufe: 010.8.2018, 20:20 Uhr
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