2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar
F: Wolf
F: Wolf

Nur einer aus 5 - Modus sollte überdacht werden

Modus der Relegationsrunde zur Gruppenliga sollte überdacht werden +++ Eine Tortur für die Vereine +++ Belastung entzerren

Die Aufstiegsrunde zur Fußball-Gruppenliga ist am Mittwoch mit dem fünften und somit letzten Spieltag zu Ende gegangen. Am Ende setzte sich der Waldecker Vertreter SSG Ense/Nordenbeck aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem TSV Zierenberg durch und spielt in der kommenden Spielzeit in der Fußball-Gruppenliga. Die vier weiteren Vereine aus der Aufstiegsrunde müssen weiterhin in der Gruppenliga ran. Auch wenn die Spiele teilweise spannend und die Runde bis zum letzten Spieltag offen war, sollte der Modus von den Verantwortlichen doch schnellstens überdacht werden.

Nachdem es in der Saison 2013/2014 keine Relegationsspiele zur Gruppenliga Kassel gab, haben sich die Verantwortlichen in der gerade abgelaufenen Spielzeit geeinigt, die Aufstiegsspiele wieder einzuführen. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren, aber nahm kein Gruppenligist an der Runde, sondern die fünf Vizemeister der nordhessischen Kreise - Kassel, Waldeck, Schwalm-Eder, Werra-Meissner, Hofgeismar/Wolfhagen sollten am Ende der Saison in einer Fünferrunde im Modus Jeder gegen Jeden mit je zwei Heim- und Auswärtsspielen einen (!) weiteren Aufsteiger neben den fünf Meistern ermitteln. Schon zu Beginn der Saison wurde der Modus von vielen Vereinen und Vereinsvertretern kritisiert. So sahen unter anderen Felsbergs Trainer Armin Rohde die Aufstiegsrunde als kritisch an, da für die beteiligten Vereine die Sommerpause im Prinzip nur zwei Wochen dauere. Nach der Saison kam es dazu, dass mit der SG Weser/Diemel der Vizemeister der KOL Hofgeismar/Wolfhagen auf die Teilnahme verzichtete und dem TSV Zierenberg den Weg frei machte.

Nach einer langen Saison mit vielen Nachholspielen in den jeweiligen Ligen in der Rückserie warteten also noch vier weitere Spiele auf die beteiligten Vereine. Zum einem ist da der sportliche Anreiz, über die Aufstiegsrunde doch noch den Sprung in die Gruppenliga zu meistern. Zum anderen lohnt sich die Teilnahme an der Gruppe auch aus finanzieller Sicht. Die Kassierer der fünf Vereine durften sich über zwei weitere Heimspiele inklusive Zuschauereinnahmen freuen. Da vielen die höheren Kosten für das Schiri-Gespann keinesfalls ins Gewicht und waren ein Klacks im Vergleich zu den Einnahmen eines mit 400 - 700 Zuschauer besuchten Spiels.

Aber die Nachteile - gerade für die unterlegenen Mannschaften überwiegen. Aber nach den ersten Ergebnissen war beispielsweise für die SG Sontra schon nach den ersten beiden Spielen klar, dass man keine Chance mehr auf dem Aufstieg haben sollten. So ist dann die Frage, die man sich in den Vereinen stellt, wie mit der Situation umgehen. Man hat keine Chance mehr, die Runde zu gewinnen - Schickt man dann die beste Elf ins Rennen, oder gibt man Spielern aus der zweiten Reihe, die Chance sich zu präsentieren und Stammkräfte zu schonen. So gab Neukirchens Trainer Horst Brandner in den beiden letzten Spielen einigen Spielern aus der zweiten Reihe wie Ersatzkeeper Tobias John eine Bewährungschance. Zum einem der hohen Belastung geschuldet. Zum anderen aber auch der personellen Situation bei Spielen unter der Woche. Gerade im Amateurbereich müssen alle Spieler arbeiten und bei Anreisen von teilweise über 100 Kilometern und Anstoßzeiten unter der Woche um 19 Uhr hatten gerade die Auswärtsvereine arg zu leiden. So gewannen meist die Heimmannschaften.

Kurzum - sollte man den Aufstieg in die beiden Gruppenliga-Staffeln wieder aufteilen. Die fünf Vizemeister sollten mit je einen Vertreter aus den beiden Gruppenligen eine Dreier- und Viererrunde spielen, aus denen einer (Dreierrunde) bzw zwei (Viererrunde) aufsteigen. Das würde die Belastung am Ende der Saison deutlich entzerren und für Spannung wäre dennoch gesorgt. Alternativ könnten die beiden Gruppenligen einen Vertreter ausspielen, der mit den fünf Vizemeistern je zwei Dreierrunden mit je einen Aufsteiger ausspielt. Aber eine Fünferrunde, aus der nur ein Verein aufsteigt, braucht wirklich kein Mensch.

Auch der letztlich verdiente Sieger der Aufstiegsrunde, die SSG Ense/Nordenbeck wird mit einer extrem kurzen Sommerpause von nur einer Woche wohl keine Luftsprünge machen und die verkürzte Pause gerade in den ersten Spielen in der höheren Liga merken. Schon die durchtrainierten Profis beschweren sich über kurze Sommerpausen. Im Amateurbereich macht sich das deutlicher bemerkbar. Zumal am ersten August-Wochenende schon der erste Spieltag in der Gruppenliga ansteht. Aber das schöne am Fußball ist ja, dass man hinterher immer schlauer ist. In diesem Sinne eine schöne Sommerpause.

Aufrufe: 018.6.2015, 21:47 Uhr
Florian DiehlAutor