2024-05-02T16:12:49.858Z

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Norman Lousée bleibt Trainer bei Rheinwacht Erfgen

Der 35-Jährige, der in seiner Laufbahn als Fußballer viele Rückschläge erlitten hat, sagt beim abstiegsgefährdeten B-Ligisten für eine weitere Saison zu.

Norman Lousée, Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-B-Kreisligisten Rheinwacht Erfgen, hat seinen Vertrag für die nächste Spielzeit verlängert – unabhängig davon, in welcher Klasse der Viertletzte der Gruppe eins künftig aufläuft. Der 35-Jährige geht damit in seine dritte Spielzeit. Neuer Co-Trainer wird Torhüter Marc-Kevin Zinn. Er löst Lars Lousée, Zwillingsbruder von Norman, ab. „Der Klassenerhalt hat höchste Priorität, aber man muss in diesen Corana-Zeiten sehen, wie es überhaupt weitergeht. Derzeit können wir nicht trainieren“, sagt Norman Lousée. Seine Mannschaft trennen vier Punkte vom rettenden Ufer.
Mit einem Akteur kann der Coach nicht mehr planen. Daniel Fuchs, 24jähriger Torjäger der Rheinwacht, wechselt zur kommenden Spielzeit zum A-Ligisten SV Nütterden. Fuchs markierte in dieser Saison in 16 Begegnungen 16 Treffer. Ansonsten bleibt der Kader zusammen.

Norman Lousée begann seine Fußball-Laufbahn, in der er viele Rückschläge erlitt, mit seinem eine Minute jüngeren Zwillingsbruder Lars beim BV Kellen. Und obwohl Vater Rolf ein Blauer war, also vom SC Kleve 63, wechselten die Brüder zum VfB Kleve 03. In der C-Jugend heuerten sie beim SV Straelen an, wo sie in der Niederrheinliga spielten. „Ich bin meiner Mutter sehr dankbar, die uns in dieser Zeit fünfmal pro Woche zum Training und zum Spiel gefahren hat“, sagt Lousée. Er lief in Straelen in der B- und A-Jugend als Innenverteidiger in der Niederrheinliga auf und war eine tragende Säule der Mannschaft.

Aber dann ging es los mit den Verletzungen. In einem Pokalspiel beim SSV Louisendorf lädierte er sich den Knöchel, eine Woche später brach er sich den rechten Mittelfuß. Lousée schaffte dann den Sprung in die erste Mannschaft des SVS, die in der Verbandsliga, der fünfthöchsten Klasse, spielte. Er wurde als Außenverteidiger eingesetzt, bis die nächste Verletzung kam: ein Innenbandriss im rechten Knie. „Davon habe ich mich nicht richtig erholt, auch weil ich es zu früh wieder gewollt habe“, sagt der heutige Rheinwacht-Coach. Er nahm eine kleine Auszeit.

Vater Rolf übernahm dann Rheinwacht Erfgen in der B-Liga als Trainer – und seine Söhne unterstützten ihn als Torjäger. Norman, eigentlich Defensivakteur, stürmte an der Seite seines Bruders. Beide erzielten die nötigen Tore zum Aufstieg in die Kreisliga A. Aber es folgte die nächste Verletzung von Norman Louseè: ein Bänderriss im rechten Sprunggelenk. „Danach erlitt ich noch zweimal einen Meniskusriss im selben Knie, aber ich habe immer weitergemacht. Bis zum nächsten Peitschenhieb, denn beim A-Liga-Spiel in Wissel zog ich mir einen Riss des Syndesmosesbandes sowie einen Wadenbeinbruch zu. Doch auch da habe ich nicht ans Aufhören gedacht“, sagte Lousée.

Er wurde zwischendurch zum Coach der Rheinwacht befördert, wurde dann Co-Trainer. Unter Übungsleiter Alexander Nienhuys erlitt er im Spiel bei der DJK Kleve schließlich seine schwerste Verletzung, einen Achillessehnenriss. „Das hat mir den Rest gegeben, seitdem spielt der Kopf nicht mehr mit. Ich übe jetzt nur noch den Trainerjob mit viel Spaß und Freude aus“, sagt Lousée.

Er hat keine Übungsleiterlizenz ist ein Autodidakt. Er hat viel von seinen ehemaligen Trainern Martina Voss, heute Frauen-Bundestrainerin, Jos Luhukay, aktueller Coach beim Zweitligisten FC St. Pauli, sowie Matthias Sammer bei der DFB-Jugendauswahl gelernt. „Martina Voss brachte mir in Straelen zum Beispiel die Viererkette bei“, sagte er.

Aufrufe: 027.3.2020, 10:00 Uhr
RP / Peter NienhuysAutor