FC Bayern Kickers Nürnberg - TV 1848 Erlangen 1:1
Den ersten Szenenapplaus gibt es am Sportplatz des FC Bayern Kickers nach einer halben Stunde. Wieder einmal droht ein Ball weit über die Seitenauslinie zu fliegen, da bringt ihn ein älterer Zuschauer, der entspannt an der Sportplatzumrandung lehnt, locker per Hacke zurück ins Spiel. Für so viel Kunst am Ball gibt es Beifall von den anderen Zuschauern — die froh sind, dass endlich einmal einer etwas anzufangen weiß mit dem Ball.
Die Mannschaften vom FC Bayern Kickers und vom TV 48 Erlangen tun sich bis dahin nämlich nicht unbedingt durch atemberaubendes Können hervor. Einerseits überrascht das zumindest mit Blick auf die Gastgeber, die ihre hervorragende Saison bis auf Platz zwei der Bezirksliga gespült hat. Andererseits muss man sich nur ein bisschen umhören in der BaKi-Arena und wundert sich dann nicht mehr. Acht bis neun jener Spieler, die für das schöne Tabellenbild verantwortlich sind, fehlen ihnen nämlich derzeit. Die einen sind verletzt, die anderen machen Urlaub — eine Mischung, die dafür sorgt, dass der FC Bayern Kickers nach der Winterpause gar nicht mehr so gut aussieht: Von drei Spielen hatten sie bis zum Montag nur eines gewonnen und zwei verloren, zuletzt am Karsamstag beim ASV Zirndorf.
Die dritte Niederlage verhindern sie gegen Erlangen nur, weil sie es nach der Halbzeitpause und einem 0:1-Rückstand doch noch verstehen, ihre Qualitäten zumindest anzudeuten. Der zweite Durchgang wird von den Gastgebern dominiert, sonderlich gefährlich aber sehen sie dabei nicht aus. Kurz vor dem Ende gelingt ihnen trotzdem noch das 1:1, als Cihan Kiymaz einen der vielen Freistöße aus 20 Metern direkt verwandelt. Beide Mannschaften sind da nur noch zu Zehnt, weil nach 74 Minuten der Erlanger Tobias Kauf und der Nürnberger Abdul Harsiev aneinander geraten und Schiedsrichter Thomas Rassbach den einen mit Gelb-Rot und den anderen mit Rot vom Platz schickt. Nach dem Ausgleich zieht sich Erlangen weit zurück, die Bayern Kickers beschweren sich noch über einen nicht gegebenen Elfmeter nach einem Foul an Marco Galuska, dann ist Schluss.
Jasmin Halilic, der Trainer der BaKis, ruft seine Mannschaft kurz zu sich und sagt dann, dass er sich nicht beklagen will über die, die ihm da fehlen im Aufstiegsrennen, dass er es aber doch seltsam findet, dass einer Urlaub nimmt, wenn es gerade spannend wird. Er ärgert sich aber auch über sich selbst, glaubt, dass er seiner Mannschaft vielleicht nicht die richtigen Worte mit auf den Weg gegeben hat vor dem Spiel. Deshalb hat er in der Halbzeitpause ein paar Korrekturen vorgenommen, was gleich dazu führte, dass es besser wurde.
Also geht es doch bald in die Landesliga, trotz aller Hindernisse und der jüngsten Strauchler? „Wir haben doch nichts zu verlieren“, sagt Halilic, „ich würde mich nicht dagegen wehren. Außerdem sind die anderen auch nicht viel besser.“
Schiedsrichter: Thomas M. Raßbach (Lehrberg) - Zuschauer: 75