2024-04-29T14:34:45.518Z

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Soziales Engagement: Niklas Süle, Fußball-Profi beim FC Bayern München, fordert vor allem in der aktuellen Krisenzeit mehr Solidarität und Verantwortung.	Foto: Jan Hübner
Soziales Engagement: Niklas Süle, Fußball-Profi beim FC Bayern München, fordert vor allem in der aktuellen Krisenzeit mehr Solidarität und Verantwortung. Foto: Jan Hübner

Nationalspieler Süle hilft seinem Heimatverein

Corona-Krise: Bayern-Profi sagt Rot-Weiß Walldorf eine Spende für Jugendarbeit und Infrastruktur zu

Der Sportbetrieb ruht in diesen Zeiten der Corona-Krise, nicht aber die laufenden Kosten. Das ist beim SV Rot-Weiß Walldorf nicht anders. Jenem Verein, der das sportliche Zuhause von 500 Fußballern in 25 Mannschaften ist. Davon rund 400 Kinder und Jugendliche aus mehr als 30 Nationen, die von 56 Trainern und Betreuern – davon 27 mit Trainerlizenz – angeleitet werden. Sie spielen auf einer Sportanlage mit einem Rasenspielfeld und zwei Kunstrasenplätzen. Damit übernehmen die Rot-Weißen eine wichtige Rolle. Aber das kostet auch.

Niklas Süle will helfen, das soziale Engagement und die Infrastruktur seines Heimatvereins aufrecht zu erhalten. Der 24 Jahre alte Nationalspieler von Bayern München hat deshalb den RWW-Vorsitzenden Manfred Knacker angerufen und eine beträchtliche Spende zugesagt. Über die Höhe der Zahlung vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

Süle, der bis 2006 in der RWW-Jugend gespielt hat und dessen Familie in Walldorf lebt, ist sich des Ernstes der Corona-Krise bewusst. Ob der globalen Bedrohung, die der Menschheit wohl noch viele Monate lang zusetzt, sagt der Bundesligaprofi: „Jetzt sind Solidarität und Verantwortungsbewusstsein gefragt.“ Der 24-Jährige unterstützt diverse soziale Projekte – und nun eben auch seinen Stammverein. „Mir geht es gut“, sagt er: „Deshalb kann und möchte ich gerade jetzt gerne helfen.“ Es ist ihm wichtig, dass es mit dem ehrenamtlichen Engagement bei den Rot-Weißen nach der Corona-Krise unverändert weitergeht. Deshalb sagt Süle: „Das Geld soll sinnvoll zum Wohle der Jugendarbeit und für die Erhaltung der Infrastruktur eingesetzt werden.“

Schon im März hatte der Vorstand entschieden, den Jugendtrainern weiterhin die vereinbarte Aufwandsentschädigung zu zahlen. Dieser Beschluss, der laut Knacker als Dankeschön für außergewöhnliches Engagement zu verstehen sei („Jetzt kann das Pendel auch mal zu ihren Gunsten ausschlagen“), gelte erst einmal für den April. Die Jugendarbeit des SV Rot-Weiß soll durch die Corona-Krise nicht beschädigt werden. Dies sei Süles Wunsch, so Knacker.

Auch seine Infrastruktur kann der Verein mit der Spende des Profis weiter ausbauen. So soll unter der Überdachung zwischen den beiden Kunstrasenplätzen, wo man bisher auf einer Grasfläche steht, ein Pflasterbelag verlegt werden. Dass das Jugendhaus ab Montag einen neuen Wasseranschluss bekommt, weil die alte Zuleitung marode ist, hat der Verein indes der Stadt und den Stadtwerken Mörfelden-Walldorf zu verdanken.

Wie einige seiner Kollegen aus dem bezahlten Fußball will Niklas Süle mittels Unterstützung sozialer Projekte ein Zeichen setzen. „Wir können nicht überall helfen“, sagt der Bayern-Profi: „Aber wir sollten unseren Teil zur Linderung der Folgen durch die Corona-Krise beitragen.“

Aufrufe: 020.4.2020, 08:56 Uhr
Dirk WinterAutor