Nachbarschaftsduell um die Bezirksliga

Für die einen ist die Kür, für die anderen die Pflicht. Während Kreisliga-Vizemeister MTSV Selsingen seine starke Saison mit dem möglichen Aufstieg krönen kann, geht es für den Bremervörder SC um den Verbleib in der Bezirksliga. Erfolgsdruck hat somit der BSC, der erst im vergangenen Jahr über die Relegation aufgestiegen war, jetzt erneut in der Saisonverlängerung steht und nach dem Abstieg im Sommer 2013 (in Selsingen gegen Ippensen) nicht erneut runter in die Kreisliga will. Zum Klassenerhalt beziehungsweise Aufstieg reicht aber ein Sieg noch nicht. Erst eine Woche später entscheidet sich, wer drin bleibt oder hoch geht. Gegner im Finale ist der Gewinner der Partie SV Buschhausen (Vizemeister Osterholz) gegen TSV Uesen (Zweiter Verden). Dieses Spiel steigt am Sonntag zeitgleich in Bierden.

Für den MTSV Selsingen ist die Partie am Sonntag in Elm natürlich eine ganz besondere. ,,Für unseren Verein ist das eine ganz tolle Sache und dann auch noch gegen Bremervörde", so Trainer Pascal Holsten, der den Nachbarverein sehr schätzt: ,,Mein Trainerkollege Michael Witt leistet dort wirklich gute Arbeit. Der BSC hatte in dieser Saison einfach auch etwas Pech."

Selsingen ist vor dieser Partie natürlich in der Außenseiterrolle - aber ein nicht zu unterschätzender ,,Underdog": ,,Wenn wir eine gute Leistung bringen, könnte es ein Spiel auf Augenhöhe werden", so Holsten, der - und das ist ein Novum in dieser Saison - für Sonntag lediglich einen Ausfall zu beklagen hat. Nur der angeschlagene Christoph Martens wird fehlen.

,,Es wird eine ganz harte Nummer. Für die Selsinger ist es mental einfacher, in so ein Spiel zu gehen. Das war letztes Jahr für uns ähnlich gegen Heeslingen II. Sie haben eine gute Saison gespielt und sind eine eingeschworene Truppe auch außerhalb des Fußballs. Pascal Holsten hat da etwas aufgebaut", lobt BSC-Trainer Michael Witt den Gegner. Seine Mannschaft könne aber nach den letzten Spielen durchaus selbstbewusst auftreten. ,,Die Jungs haben kämpferisch ordentlich abgeliefert. Und natürlich gehen wir in das Spiel, um zu gewinnen. Ich denke, die Tagesleistung wird am Ende entscheiden", so Bremervördes Coach. Ins offene Messer werde man dem konterstarken MTSV aber auf keine Fall laufen. ,,Es wird ein Geduldsspiel", sagt Witt, denn Selsingen ,,hat die mit Abstand beste Abwehr der Kreisliga und mit Carsten Müller, Eick Gerken, Benjamin Burfeind und Hanke Wehber ,,das Herzstück" im Mittelfeld.

Freuen dürften sich auf jeden Fall alle Beteiligten auf den ,,tollen Sportplatz in Elm" und den ,,guten Schiedsrichter Felix Bahr", so Witt, der am Sonntag wiederum auf Lukas Weihe verzichten muss. Dafür sind wieder Spieler wie Niko Kamp oder Julian Buck aus der Reserve dabei.

Überflüssig findet der BSC-Trainer die teilweise unsachlich geführte Diskussion, die es in den sozialen Medien um den Spieltermin wegen des zeitgleich stattfinden Pokalfinales gegeben hatte. Obwohl die Relegationsspiele vom Bezirk seit Jahren für den Sonntag nach Punktspielende terminiert sind, ist der Kreisverband Rotenburg als einziger in der Region nicht von seinem Endspieltag-Termin abgerückt. Das führt schon seit Jahren zur immer gleichen Diskussion. ,,Vielleicht sollte man im Kreis mal über eine Verlegung des Endspieltags nachdenken?", sagt Witt. Ähnlich hatte sich auch schon mehrfach der Bezirksspielausschuss geäußert, der sich bei seinem Rahmenspielplan nach den Vorgaben des Landesverbandes richtet. (mib/zz/am)

Dieser Artikel stammt von der Bremervörder Zeitung