2024-05-02T16:12:49.858Z

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  Jo­nas Ger­rit­zen, Spiel­füh­rer des Fuß­ball-Be­zirks­li­gis­ten SV Sons­beck II, la­bo­riert an ei­nem Achil­les­seh­nen­riss.
Jo­nas Ger­rit­zen, Spiel­füh­rer des Fuß­ball-Be­zirks­li­gis­ten SV Sons­beck II, la­bo­riert an ei­nem Achil­les­seh­nen­riss. – Foto: SV Sonsbeck / Kröll

Nach Achillessehnen-Riss: Jo­nas Ger­rit­zen denkt ans Karriereende

Jo­nas Ger­rit­zen: Der Ka­pi­tän des SV Sons­beck II muss we­gen ei­ner Achil­les­seh­nen­ver­let­zung zu­schau­en.

Jo­nas Ger­rit­zen muss als Ka­pi­tän ta­ten­los mit an­se­hen, wie sei­ne Mit­spie­ler vom Be­zirks­li­gis­ten SV Sons­beck II im Kampf um den Klas­sen­er­halt in der Ta­bel­le im­mer wei­ter ab­rut­schen.

We­gen ei­ner schwe­ren Fu­ß­ver­let­zung wird der 27-jäh­ri­ge Al­pe­ner in die­ser Sai­son nicht mehr spie­len. Ger­rit­zen spricht über sei­ne Ver­let­zung, die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on der zwei­ten Mann­schaft und sei­ne Ober­li­ga-Zeit im Sons­be­cker Tri­kot.

Herr Ger­rit­zen, vor rund fünf Wo­chen ha­ben Sie sich im Test­spiel ge­gen den Ue­de­mer SV schwer ver­letzt. Was ist da­mals ge­nau pas­siert?

JO­NAS GER­RIT­ZEN | Ich ha­be nach ei­nem Ball­kon­takt mit an­schlie­ßen­dem Rich­tungs­wech­sel auf ein­mal ei­nen star­ken Schmerz in der Fer­se ver­spürt. Da kein Geg­ner in­vol­viert war, war mir schnell klar, dass es sich um ei­ne schwe­re­re Ver­let­zung han­deln muss. Im Kran­ken­haus in Xan­ten wur­de der Riss der Achil­les­seh­ne fest­ge­stellt. Am nächs­ten Tag wur­de ich ope­riert.

Wie lan­ge wer­den Sie wohl aus­fal­len?

GER­RIT­ZEN | Das lässt sich schwer sa­gen, aber in die­ser Sai­son wer­de ich be­stimmt kei­nen Fuß mehr auf das Spiel­feld set­zen.

Sie sind in ih­rer Kar­rie­re schon öf­ter län­ger aus­ge­fal­len. Was macht die­se Ver­let­zung mit Ih­nen?

GER­RIT­ZEN | Die­se Ver­let­zung ist mit Ab­stand die schlimms­te, da die Zeit bis zur er­neu­ten voll­stän­di­gen Be­las­tung so lang und mit viel Phy­sio­the­ra­pie ver­bun­den ist. Auch men­tal ist sie sehr be­las­tend. Ich hat­te schon ei­nen Mus­kel­bün­del­riss im Ober­schen­kel, wes­halb ich lan­ge für mein Come­back ar­bei­ten muss­te. Aber die­se Ver­let­zung lag zum grö­ß­ten Teil in der Lock­down­zeit, so­dass die Aus­fall­zeit nicht so lang war.

Ha­ben Sie schon mal über das Kar­rie­re­en­de nach­ge­dacht?

GER­RIT­ZEN | Wenn man be­reits fast al­le Ver­let­zun­gen mit­ge­nom­men hat, be­schäf­tigt man sich ver­nünf­ti­ger­wei­se auch mit dem Kar­rie­re­en­de. Der Kör­per gibt so lang­sam das kla­re Si­gnal, mal et­was kür­zer­zu­tre­ten. Ich ma­che mir da­zu im Mo­ment vie­le Ge­dan­ken. Al­ler­dings wür­de es mir de­fi­ni­tiv schwer­fal­len, den Sport hin­ter sich zu las­sen, den man seit dem drit­ten Le­bens­jahr be­treibt und der ei­nem so viel gibt. Die Emo­tio­nen, die Ka­me­rad­schaft und der Wett­kampf sind schon wich­ti­ge Be­stand­tei­le mei­nes Le­bens.

>>> Jonas Ger­rit­zen auf FuPa

Sie en­ga­gie­ren sich als Trai­ner beim Sons­be­cker Nach­wuchs. Kön­nen Sie sich vor­stel­len, als Trai­ner im Se­nio­ren­be­reich wei­ter­zu­ma­chen?

GER­RIT­ZEN | De­fi­ni­tiv könn­te ich mir vor­stel­len, auch im Se­nio­ren­be­reich tä­tig zu sein. Bis­lang hat­te ich aus Zeit­grün­den kei­ne Mög­lich­keit, als Trai­ner bei ei­ner äl­te­ren Ju­gend­mann­schaft oder im Se­nio­ren­be­reich rein­zu­schnup­pern.

Die zwei­te Mann­schaft steckt mit­ten im Ab­stiegs­kampf. Wie se­hen Sie die ak­tu­el­le Si­tua­ti­on?

GER­RIT­ZEN | Wir ha­ben sehr vie­le jun­ge Spie­ler in den ei­ge­nen Rei­hen, die sich erst noch ein we­nig ent­wi­ckeln müs­sen. Die­se Zeit be­kom­men sie aber im Mo­ment nicht, da sie Ver­ant­wor­tung im Ab­stiegs­kampf über­neh­men müs­sen. Da­durch ist es schwie­rig, kon­stan­te Leis­tun­gen auf den Platz zu brin­gen, was sich auch in den Er­geb­nis­sen wi­der­spie­gelt. Da­zu kom­men im­mer wie­der Ver­let­zun­gen oder an­der­wei­ti­ge Aus­fäl­le. Die Li­ga ist in der un­te­ren Hälf­te sehr aus­ge­gli­chen. Oft ha­ben wir uns für an­spre­chen­de Leis­tun­gen nicht be­lohnt. Das muss sich än­dern, wenn wir die Klas­se hal­ten wol­len.

War­um wird die Zwei­te den Klas­sen­er­halt schaf­fen?

GER­RIT­ZEN | Ich bin fest über­zeugt, dass es klap­pen wird. Wir müs­sen uns de­fi­ni­tiv noch stei­gern. Aber ich ken­ne die Qua­li­tä­ten und den Wil­len der Jungs und den­ke, dass wir uns am En­de ge­gen die Kon­kur­renz durch­set­zen kön­nen.

Wer kann Sie auf dem Platz als Ka­pi­tän er­set­zen?

GER­RIT­ZEN | Prin­zi­pi­ell wird sich die Ver­ant­wor­tung, ge­nau wie vor­her, auf vie­le Schul­tern ver­tei­len. Nils The­y­sen, jetzt der Ka­pi­tän, und die er­fah­re­ne­ren Jungs wie Da­vid Ven­gels, Ni­ko Ten El­sen oder Flo­ri­an Ter­lin­den wer­den aber da die grö­ß­te Rol­le über­neh­men.

Von 2012 bis 2015 wa­ren Sie Teil der ers­ten Sons­be­cker Mann­schaft in der Fuß­ball-Ober­li­ga und ha­ben in 34 Spie­len sechs To­re er­zielt. Trau­en Sie der Ers­ten in die­ser Sai­son die Ober­li­ga-Rück­kehr zu?

GER­RIT­ZEN | Ich bin mir ab­so­lut si­cher, dass die­se Mann­schaft das Zeug hat, wie­der in die Ober­li­ga auf­zu­stei­gen. Die Kon­stanz, mit der sie je­de Wo­che über­zeugt, und die Qua­li­tät im Ka­der ma­chen wirk­lich Spaß, die Trup­pe zu ver­fol­gen. Sie hät­ten es sich auf je­den Fall ver­dient.

Was sind Ih­re schöns­ten Er­in­ne­run­gen an die Ober­li­ga-Zeit?

GER­RIT­ZEN | Ich er­in­ne­re mich ger­ne an die Spie­le ge­gen den Wup­per­tal SV oder KFC Uer­din­gen zu­rück, wo wir vor über 1000 Zu­schau­ern ge­spielt ha­ben. Aber auch das Heim­spiel im April 2014 ge­gen Ra­tin­gen war noch ein High­light. Ich war erst 18 Jah­re, und durch mei­ne zwei To­re ha­ben wir mit 2:1 ge­won­nen.

>>> Wenn die Saison jetzt beendet wäre, wäre der SV Sonsbeck in der Oberliga

Sie tra­gen seit der B-Ju­gend das rot-wei­ße Tri­kot. Hat es Sie nie ge­reizt, den Ver­ein zu wech­seln?

GER­RIT­ZEN | Ich bin von Vik­to­ria Al­pen zum SVS ge­kom­men und füh­le mich hier seit­dem sehr wohl. Ich ver­bin­de vie­le schö­nen Er­in­ne­run­gen und Freund­schaf­ten mit die­sem Ver­ein. Dar­um hat es mich nie ge­reizt, weg­zu­ge­hen. Mei­ner Mei­nung nach wird in­zwi­schen der Fo­kus schnell aufs Geld ge­legt, wo­bei es Wer­te gibt, die dar­über hin­aus­ge­hen und für mein Wohl­be­fin­den im­mer wich­ti­ger wa­ren.

Was zeich­net den SV Sons­beck aus?

GER­RIT­ZEN | Ich glau­be in ers­ter Li­nie die Herz­lich­keit der Mit­glie­der und der Leu­te drum­her­um. Die Un­ter­stüt­zung ist ein­zig­ar­tig. Ob Eh­ren­amt­li­che oder Fans, ich ken­ne so gut wie je­den, der sich auf der Platz­an­la­ge her­um­treibt. Die fa­mi­liä­re At­mo­sphä­re macht es leicht, sich wohl­zu­füh­len und den Abend nach ei­nem Spiel oder Trai­ning in der Ver­eins­knei­pe aus­klin­gen zu las­sen.

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Aufrufe: 030.3.2022, 23:00 Uhr
Andre EginkAutor