Nach 38 Jahren ist Schluss

„Irgendwann ist auch mal gut“, so Plagemann mit seinem bekannten Lachen. Seit 38 Jahren ist er bereits als Trainer aktiv. In seiner aktiven Zeit spielte er für den SV Bad Laer und landete nach Trainerstationen in Rothenfelde und Georgsmarienhütte wieder bei seinem Heimatverein. Hier trainierte er die A-Jugend und sprang immer wieder ein, wenn die 1. Herren mal wieder keinen Trainer hatte: „Ich weiß aber schon gar nicht mehr wie oft das passiert ist.“ Die letzten fünf Jahre trug er nun dauerhaft die Verantwortung, baute das Team um und führte es in die Bezirksliga, wo die Laerer aktuell auf dem ersten Abstiegsplatz stehen, zuletzt aber sieben Punkte aus drei Spielen holten.

Da der 55-Jährige auch Fußballobmann in Bad Laer ist, war es seine eigene Aufgabe einen Nachfolger zu suchen. Mit Jörg Thomas hat er dabei seinen Wunschkandidaten bekommen. „Als Jörg zugesagt hat, war ich total happy“, freut er sich. Kurze Zeit haben beide schon zusammen in Bad Laer die A-Jugend trainiert, dann sprang Plagemann aber mal wieder bei der ersten Herren ein und Thomas leistete zwei Jahre „überragende Arbeit“.

Aktuell ist er als Coach der A-Jugend vom TuS Hilter im Einsatz. Von seiner Art her passe Thomas einfach zur Mannschaft: „Die Mannschaft selbst hat sich ihn gewünscht und nach einigen Verhandlungen hat Jörg dann zugesagt.“ Bevor diese Gespräche stattfanden, musste sich Plagemann aber erstmal seinen Spieler Dominik Thomas zur Seite nehmen – immerhin ist der neue Trainer, der Vater des Mittelfeldspielers. „Dominik hat mir aber versichert, dass das kein Problem. Sein Papa gehe wahrscheinlich sogar kritischer mit ihm, als mit Mitspielern um“, erzählt er.

Als Co-Trainer konnte er Aljoscha Beuse von Eintracht Münster, den es beruflich nach Bad Laer zieht, gewinnen. Und auch im weiteren Herrenbereich gibt es Veränderungen: Der jetzige A-Jugendtrainer Frank Donth wird im Sommer Trainer der zweiten Mannschaft. Die Dritte wird zukünftig von Sebastian Schowe trainiert und zur neuen Saison wird eine vierte Mannschaft gemeldet. „Langweilig war mir in der Winterpause also nicht“, lacht Plagemann.

Ob er denn Langeweile befürchtet, wenn er nicht mehr jede Woche mehrmals auf dem Trainingsplatz steht? „Das werde ich wohl erst sehen, wenn es soweit ist.“ Mit der Arbeit als Obmann und im Vorstand habe er ja weiterhin genug zu tun. Bei Spielen wird er natürlich weiter am Platz sein, aber auch auf mehr Zeit für seine Frau und seine beiden Töchter freut er sich: „Die haben das ja immer unterstützt und dafür kann ich mich eigentlich nur bedanken.“ Doch auch zuhause wisse man noch nicht, wie es ab Sommer sein wird. „Meine Frau hat schon gesagt: Nachher gehst du uns nur auf den Senkel“, witzelt Plagemann.

Bis es soweit ist, steht aber erstmal das Projekt „Klassenerhalt“ auf dem Plan. „Mein oberstes Ziel und größter Wunsch ist es, das zu schaffen.“ In den letzten Spielen sei die Defensive wesentlich stabiler gewesen und wenn es sei muss, wurde auch mal dreckiger Fußball gespielt. So wurde unter anderem das richtungsweisende Spiel gegen BW Merzen gewonnen. Dass es etwas wird mit dem Verbleib in der Klasse, davon ist Plagemann überzeugt. „Die Jungs zeigen unheimlichen Einsatz momentan. Vielleicht spielen sie ja auch für den Trainer“, denkt er sich. Ein schöneres Geschenk als den Klassenerhalt könnten sie dem scheidenden Trainer immerhin nicht machen.

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