In den Augen von Klaus Kagerer, dem Fußball-Abteilungsleiter des BSC, ist die Verpflichtung von Robert Mühlbauer ein „echter Glücksfall": „Wir sind der Meinung, das ist das Ideale, was uns passieren kann." Der 55-Jährige glänze mit seiner langjährigen, auch höherklassigen, Erfahrung - sowohl als Spieler als auch als Trainer - und könne diese dementsprechend einbringen „und auf die jungen Spieler super eingehen."
Zehn Aufstiege in 18 Spielzeiten
An Erfahrung mangelt es Mühlbauer in der Tat nicht: als Aktiver kickte er für die Fortuna, die U23 des SSV Jahn und als Leihspieler für den FC Eintracht Bamberg. Beim 1. FC Nürnberg und 1860 München unterschrieb Mühlbauer einen Profivertrag, „aber das war dann zu spät vom Alter her und ich habe dort nicht mehr gespielt", erzählt Mühlbauer. 1996 stieg der Regensburger ins Trainergeschäft ein, fing bei der ehemaligen DJK Nord Regensburg und in der Karether Jugend „klein an". Später coachte Mühlbauer die A- und B-Junioren des SSV Jahn, schaffte den erstmaligen Aufstieg in die Junioren-Bundesliga. Nach einem Engagement bei Fortuna Regensburg war er bis Sommer 2011 beim TSV Bad Abbach tätig, führte diesen als BOL-Meister erstmals in die Landesliga Mitte. In der Folgesaison stand er für wenige Spiele an der Seitenlinie des Freien TuS, damals ebenfalls Landesligist. Während seinem Trainerdasein stieg Mühlbauer in 18 Spielrunden „neun oder zehn Mal" auf. Ein Name also, der für Erfolg steht.
Abgesehen von Mini-Intermezzi beim SV Leonberg und der SG Fortuna/ VfB Regensburg war der bei der Sparkasse tätige Mühlbauer nun sechs Jahre nicht mehr im Herrenbereich tätig. „Klar ist das eine andere Generation. Man muss sich als Trainer umstellen, es ist nicht mehr so wie früher", schmunzelt er: „Aber ich werde mein bestes versuchen."
Ermöglicht hat den Trainercoup die Tatsache, dass Mühlbauer vor drei Jahren als Jugendkoordinator der SG Regensburg Nord, einem Zusammenschluss der Jugendabteilungen des BSC, des VfB und bis letztes Jahr der Fortuna, eingestiegen war. So kam es zum Kontakt mit dem BSC und Klaus Kagerer, welcher Mühlbauer noch aus seiner aktiver Zeit kennt. Weil Klaus Schneider bereits zu Saisonbeginn den Entschluss gefasst hatte, zum Saisonende sein Traineramt abzugeben, hatten die Verwantwortlichen genügend Zeit, sich auf die Suche nach einem Nachfolger zu machen. In ersten Gesprächen wurde schnell deutlich, dass sich Verein und Mühlbauer auf einer Wellenlänge bewegen. Im ersten Quartal dieses Jahres einigte man sich dann auf eine Zusammenarbeit. „Ganz allgemein hat mir die Struktur vom BSC gefallen", plaudert Mühlbauer. Auch sei der BSC gemeinsam mit dem VfB im Jugendbereich „sehr gut unterwegs." Gerade deshalb schließt der 55-Jährige ein längeres Engagement am Fuße des Brandlbergs nicht aus.
Was seine sportliche Ziele beim BSC angeht, gibt sich der ehemalige Klassekicker ganz bescheiden. „Sicherlich will ich auch hier Erfolg haben, aber es zählt einzig und allein der Klassenerhalt. Und das wird nicht einfach." Auf jeden Fall werde er das Wissen, was er in den vergangenen Jahren von anderen Trainern, auch aus dem Jugendbereich, erworben hätte, an seine neue Mannschaft weitergeben.
Das Gesamtpakt passt
Ganz allgemein sei man mit der derzeitigen Entwicklung beim BSC Regensburg sehr zufrieden, sagt Klaus Kagerer. Durch die neue Sportanlage erhoffe man sich „einen Schub nach vorne." Der Rasenplatz ist schon fertig; der neue Kunstrasenplatz soll in diesem Jahr noch fertig werden und die Möglichkeit eines ganzjährigen Trainings für Jugend- und Herrenteams bieten. Auch das Gesamptpaket passe: mit Vorstandschaft, der Fußballabteilung und der sportlichen Leitung sei man aktuell sehr gut aufgestellt.