2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Tobias Bellin wechselt zur kommenden Saison von Wörsdorf nach Walluf. Dort trifft er auf alte Bekannte.
Tobias Bellin wechselt zur kommenden Saison von Wörsdorf nach Walluf. Dort trifft er auf alte Bekannte.

"Möchte mal wieder etwas Neues probieren"

"Nachspielzeit" mit Tobias Bellin von der TSG Wörsdorf +++ Der Mittelfeldspieler wechselt im Sommer zur SG Walluf

Wiesbaden. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Tobias Bellin von der TSG Wörsdorf. Der 25-jährige Mittelfeldspieler wechselt im Sommer nach Walluf. Dort trifft er auf alte Bekannte. Das Trainerteam aus Thorsten Barg und Andreas Bonß kennt Bellin noch aus der gemeinsamen Zeit in Wörsdorf.

Herr Bellin, in Walluf treffen Sie auf vertraute Gesichter im Trainerstab. Das war sicherlich ein ausschlaggebender Punkt für Ihren Wechsel. Gab es noch weitere Gründe?

Es war auf jeden Fall ein Mitgrund für meinen Wechsel. Doch auch viele Spieler in Walluf kenne ich bereits gut. Außerdem wohne ich nun seit knapp drei Jahren in Wiesbaden und bin oft die Strecke nach Wörsdorf und zurückgefahren. Walluf liegt da schon wesentlich besser zu erreichen. Das macht es für mich auch einfacher. Nach fünf Jahren in Wörsdorf wollte ich auch mal wieder etwas Neues ausprobieren.

Was schätzen Sie an Ihren zukünftigen Trainern Barg und Bonß?

Vor allem menschlich schätze ich die beiden sehr. Ich habe ja mit beiden damals schon aktiv zusammen gespielt, daher kenne ich sie schon gut. Das bringt auch gleich eine ganz andere Dynamik mit sich. Ich habe ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu beiden und weiß auch, was ich an Ihnen habe. Gerade Thorsten Barg als ehemaliger Profi kennt sich in seinem Handwerk bestens aus.

In der nächsten Saison könnten Sie in der Gruppenliga mit der SG Walluf auf Wörsdorf treffen. Glauben Sie, dass Sie mit einer gelassenen Vorfreude oder doch eher mit Wehmut in das Duell gehen werden?

Wahrscheinlich mit beidem. Einerseits freut man sich doch immer, wenn man gegen seinen Ex-Club spielt. Man ist hochmotiviert und möchte zeigen, dass sich der Wechsel für einen selbst gelohnt hat. Andererseits spielt man auch in gewisser Weise gegen seine Vergangenheit. Aber die Jungs und der Verein wissen ja, dass ich mit dem Wechsel niemandem etwas böses möchte.

Wie haben denn Ihre Teamkollegen auf den Wechsel reagiert?

Klar finden sie es schade, dass ich den Verein verlasse, aber die Jungs haben auch viel Verständnis gezeigt. Gerade wegen den langen Strecken, die ich immer fahren muss. Einige meinten, an meiner Stelle hätten sie wohl auch so entschieden. Ich denke, Außenstehende sehen auch, dass sich in Walluf momentan viel bewegt und daher ein sehr attraktiver Verein ist.

Mit Wörsdorf kämpfen Sie noch um den Klassenerhalt. Voran liegt es, dass man nach dem Aufstieg wohlmöglich direkt wieder runter muss?

Als Aufsteiger hast du es nie leicht in der Liga. Es ist von Beginn an schwierig sich zu behaupten. Außerdem haben wir viele verletzte Spieler und dadurch einen kleinen Kader. Das macht es zur Zeit auch nicht leichter. Aber ich denke, dass der Klassenerhalt durchaus noch ein realistisches Ziel ist. Wir werden bis zum Schluss alles dafür geben.

Welches Spielergebnis macht Ihnen mehr Freude? Ein solides 1:0 oder ein torreiches 4:3?

Ganz klar: ein 4:3-Sieg. Es verspricht mehr Spannung und viele Tore sind doch immer schön, gerade für die Zuschauer. Defensive Spieler würden wahrscheinlich eher das 1:0 bevorzugen, das hängt einfach von der Position ab. Die Stürmer wollen möglichst viele Tore erzielen, dagegen die Torhüter und Abwehrspieler natürlich am besten keines kasieren.

Kameradschaft im Amateurbereich: Ein teures Gut, das verloren geht oder nach wie vor vorhanden ist?

Ich bin schon der Meinung, dass es etwas verloren geht. Aber es kommt natürlich auch auf die Mannschaft an. Klar gibt es Teams, in denen Zusammenhalt groß geschrieben wird und ab und an etwas zusammen unternommen wird. Aber es ist längst nicht überall so und das finde ich sehr schade. Insbesondere im Amateurbereich. Ich persönlich sitze z.B. gerne nach dem Training mit den Jungs zusammen und trinke ein Bierchen. Die Kameradschaft gehört einfach dazu.

Aufrufe: 020.3.2019, 15:00 Uhr
Jonah BastischAutor