2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Daniel Bergmann (rechts) hat den pandemiebedingt fehlenden Fußball vermisst, die freie Zeit jedoch sinnvoll mit dem Bau eines Hauses genutzt.
Daniel Bergmann (rechts) hat den pandemiebedingt fehlenden Fußball vermisst, die freie Zeit jedoch sinnvoll mit dem Bau eines Hauses genutzt. – Foto: Werner Franken

Mit Thomas Müller ein Bierchen trinken, das wäre was!

Vom Gegner gefürchtet, für die eigene Mannschaft Gold wert. FuPa stellt die Torjäger unserer Region vor. Das zweite Interview führten wir mit Daniel Bergmann vom Kreisligaspitzenreiter SpVgg Vohenstrauß.

Auf geht's in die nächste Runde unserer Serie, in der wir die „Torgaranten“ unserer Region portraitieren und sie den FuPa-Lesern durch ein mit ihnen geführtes Gespräch ein wenig vorstellen wollen. Daniel Bergmann, Toptorjäger des Kreisligaspitzenreiters SpVgg Vohenstrauß und in der Liga-Rangliste der treffsichersten Stürmer mit 18 Treffern auf Rang 3, hat sich unseren Fragen gestellt.

Dabei erfahren wir vom 27-Jährigen, beruflich als Polizeibeamter tätigen „Sturmriesen“ - er misst stolze 1,89 Meter - unter anderem, dass er sich gerne einmal mit Thomas Müller vom FC Bayern treffen würde und, dass er neben dem Fußball auch einen Disko-Besuch momentan am meisten vermisst.

Der Torriecher Daniel Bergmanns, damals noch im Trikot der Fahrenbergelf des FSV Waldthurn, blieb während der Saison 2018/19 den „Spähern“ der SpVgg Vohenstrauß nicht verborgen, erzielte er doch 20 Saisontore für den FSV. Die Verantwortlichen der Pfalzgrafenstädter schafften es schließlich auch, den Mittelstürmer mit Gardemaß vor der kuriosen und immer noch laufenden Spielzeit 2019/21 zu verpflichten und landeten damit einen Volltreffer. „Bergi“ wohnt in Waldthurn, ist glücklich verheiratet und gibt als Hobbys neben dem Fußball Sport allgemein, FIFA und das Treffen mit Kumpels an.

Auch auf eine einjährige Erfahrung als Coach kann Daniel Bergmann schon zurück blicken, betreute er doch in der Saison 2017/18 erfolgreich die A-Jugend der SG Fahrenberg, die sich aus Spielern der Vereine TSV Pleystein, DJK Neukirchen St. Christoph und FSV Waldthurn zusammensetzt. Vielleicht ist das Wirken an der Außenlinie ja eine Option, wenn die aktive Laufbahn einmal zu Ende ist...

Daniel, wo und in welchem Alter hast Du denn mit dem Fußball begonnen? Warst du schon in den Anfängen ein so treffsicherer Schütze?

Im Alter von 7 Jahren habe ich bei meinem Heimatverein, dem FSV Waldthurn, mit dem Fußball spielen begonnen. Zunächst war ich eher im defensiven Bereich angesiedelt, was sich im Laufe der Jahre bis zur A-Jugend hin dann immer weiter nach vorne in die Offensive orientierte.


Reden wir über die Gegenwart. Was gefällt dir an deinem Verein ganz besonders, was zeichnet ihn besonders aus?
Der Zusammenhalt und gemeinsame Erfolg wird seitens des Vereins groß geschrieben und dies merkt man bei jeder Trainingseinheit, da sich dadurch jeder reinhaut.


Welches Saisonziel hast du Dir für die aktuelle Saison persönlich und für Deine Mannschaft gesetzt?

Als Mannschaft beziehungsweise Verein haben wir uns ganz klar den Aufstieg in die Bezirksliga gesetzt. Mein persönliches Ziel hierbei war und ist auch weiterhin, einen maßgeblichen Anteil mit möglichst viel Einsatzzeiten und Toren zu haben. Das hat bisher ganz gut geklappt.


Du bist Goalgetter, da werden sicher auch Vereine aus höheren Klassen auf Dich aufmerksam. Hat es Angebote gegeben und warum hast Du dann doch deinem Verein die Treue gehalten?

Es gab in den vergangenen Jahren schon die ein oder anderen Angebote. Richtig ernsthaft wurde es hierbei nie, da es oft nicht einfach ist, Fußball und Beruf unter einen Hut zu bringen. Höherklassiger Fußball bedeutet auch immer einen immensen Zeitaufwand.


Gibt es ein Vorbild unter den ehemaligen oder aktuellen Torjägern für Dich?

Auch wenn es sich vielleicht ein bisschen blöd klingt, aber ich find den Haaland brutal. Wie der mit seinen 20 Jahren teilweise den gestandenen Bundesligaspielern entgegentritt, ist krass. Mit seiner Wucht ist er kaum zu stoppen. Im Kindheitsalter habe ich Giovane Elber und Roy Makaay bewundert, die waren eiskalt vor der Kiste.


Was war Dein größter sportlicher Erfolg und was war Deine größte sportliche Niederlage?

Als größten sportlichen Erfolg kann man wohl den Nichtabstieg mit dem FSV Waldthurn letztes Jahr bezeichnen. Wir waren quasi zur Winterpause abgestiegen und haben es mit einer Punktladung am letzten Spieltag geschafft, in der Liga zu bleiben. Erfreulicherweise konnte ich mir in der Saison auch noch die Torjägerkanone als persönlichen Erfolg holen. Die bitterste Niederlage ereignete sich auch noch in der besagten Saison. Drei Spieltage vor Schluss spielten wir auswärts im Derby beim TSV Pleystein. Wir führten mit Waldthurn 3:1 zur 80. Minute, hierbei hatte ich einen Hattrick erzielt. Leider verloren wir das Spiel am Schluss noch mit 4:3, das war ungemein bitter und eigentlich unglaublich.


Welches Ritual hast Du vor einem Spiel?

Hier habe ich nichts Bestimmtes. Am Abend davor zuhause bleiben und am Spieltag selbst den Sonntagsbraten auslassen, helfen mir persönlich.


Wo ist das unangenehmste Auswärtsspiel und warum?

In dieser Saison haben wir mit Vohenstrauß auswärts in Haidenaab gespielt. Dies war aufgrund der Fahrstrecke gefühlt eine Weltreise.


Wer ist der Kabinen-DJ bei Euch im Team und wie ist die Musik?

Bei uns wechseln sich da der Sven Krichenbauer Sven und der Manuel Zäch ab. Die haben teilweise ein paar richtig gute Hits, zum Beispiel von Werner Kaiser oder Rudi, dem Rüsselschwein, am Start.


Wenn Du Bundestrainer wärst: Welchen Mitspieler würdest Du für die Nationalmannschaft nominieren und warum?

Wenn ich mich jetzt selbst aus Neugierde nennen würde ist blöd, oder? Wenn’s nach dem ginge, würde ich den Nico Neidhardt Nico nominieren. Er würde uns die Erlebnisse von der Reise mit der Nationalmannschaft sicherlich unterhaltsam in der Kabine näher bringen.

Was sagst Du zum Coronavirus?

Dieses Virus stellt uns vor Herausforderungen, mit denen vor kurzer Zeit bestimmt nicht viele gerechnet hatten. Hierbei ist es wichtig, fähige Personen an den richtigen Stellen zu haben, die Entscheidungen zum Wohle der Allgemeinheit treffen. Und dies ist bei uns in Deutschland der Fall. Da gibt es Gott sei Dank für Verschwörungstheoretiker oder „Maskenverweigerer“ keine Befürworter.


Wie nutzt Du die freigewordene Zeit am liebsten? Wie sieht Dein aktueller Alltag mit der derzeit schwierigen Situation aus?

Die freigewordene Zeit konnte ich sinnvoll mit dem Bau eines Hauses, gemeinsam mit meiner Frau, nutzen. Wir werden im Dezember einziehen. Da vergeht die Zeit schon recht schnell.


Was darf in Deinem Kühlschrank nicht fehlen?

Toast und High Protein von Ehrmann. Toast, weil man damit ungefähr alles kombinieren kann und High Protein für die sportgerechte Ernährung.


Schlager, Klassik, Techno oder andere Musikrichtung?

Auf alle Fälle Querbeet. Und am besten überall mitsingen.


Mit welchem Sportler würdest Du gerne mal einen Kaffee oder ein Bierchen trinken?

Ich würde gern mal mit Thomas Müller auf ein Bier oder zwei gehen. Zum einen denke ich, dass wir uns verstehen würden und zum zweiten würde mich sehr interessieren, wieviel Bier er verträgt.


Wie sieht für Dich der perfekte Abend aus?

Da gibt es verschiedene Alternativen. Wenn dort meine Kumpels und meine Frau dabei sind, wird es sicher nicht schlecht.


Was vermisst Du derzeit am meisten? Ist es schwierig, auf Fußball zu verzichten?

Was mir fehlt ist das klassische Wochenende aus Freitag Training, Samstag Bundesliga und Sonntag selbst Spiel. Da fehlt mir Fußball definitiv, auch mit dem ganzen Drumherum. Was auch mal wieder an der Zeit, wäre ein Ausflug in eine Diskothek oder ähnliches.


Wie beurteilst Du die Entscheidung, die Saison nicht abzubrechen?

Ich finde sie richtig. Vermutlich liegt es auch an unserem Tabellenplatz.


Denkst Du, dass wir nach der Krise wieder normal Fußball spielen werden oder verändert sich etwas in der Gesellschaft, wo auch der Fußball nicht mehr derselbe sein wird?

Meine persönliche Hoffnung ist, dass es wieder so wird, wie es war. Denn das ist der Fußball, den wir alle lieben und warum wir unsere Zeit gerne investieren.


Dein ganz persönlicher Wunsch für die kommende Zeit?
Die allmähliche Rückkehr zur Normalität, sollte es natürlich möglich sein. Ansonsten natürlich gesund bleiben und weiterhin ein angenehmes Leben führen.

Aufrufe: 04.12.2020, 11:00 Uhr
Werner SchaupertAutor